Demobilmachung

Während des Ersten Weltkriegs wurden deutsche Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur in noch nie dagewesener Weise für den Krieg mobilisiert worden, sie kämpften an der "Heimatfront" für den Sieg. Nach dem Ende des Krieges musste somit nicht nur das Militär demobilisiert werden, sondern unter den Bedingungen von Revolution und Räterepublik in Bayern mussten die Kriegswirtschaft in eine Friedenswirtschaft und die Kriegsgesellschaft in eine Friedensgesellschaft umstrukturiert werden. Die wirtschaftliche Demobilmachung dauerte mehrere Jahre und gilt mit der Hyperinflation von 1923 im Allgemeinen als abgeschlossen, jedoch gelang die gesellschaftliche und kulturelle Demobilmachung in der Weimarer Republik vielerorts nicht, wie die andauernden Diskussionen über die deutsche Kriegsschuld, das "Diktat von Versailles" oder die "Dolchstoßlegenden" belegen.
Literatur
BESSEL, Richard, Demobilmachung, in: HIRSCHFELD, Gerhard / KRUMEICH, Gerd / RENZ, Irina (Hg.), Enzyklopädie Erster Weltkrieg, Paderborn u. a. 2009, S. 427-430.
NEUNER, Stephanie Neuner, Demobilmachung, 1918-1923 (ökonomisch, gesellschaftlich, kulturell), in: www.historisches-lexikon-bayerns.de (Letzter Zugriff am: 10.10.2013).
Empfohlene Zitierweise
Demobilmachung, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 1117, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/1117. Letzter Zugriff am: 28.03.2024.
Online seit 31.07.2013, letzte Änderung am 10.03.2014.
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