Brandenburgische Provinzialsynode vom 18. September 1925

Die 18. Brandenburgische Provinzialsynode bezog am 18. September 1925 Stellung zu den laufenden Konkordatsverhandlungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Preußen:
"Die Provinzialsynode der Mark Brandenburg spricht sich mit Entschiedenheit gegen den Abschluß eines Konkordats mit der römischen Kurie aus, weil sie darin eine Gefahr für die Wahrung der Autorität und Souveränität des Staates, eine Gefährdung der Freiheit der kulturellen Entwicklung, insbesondere der Schule, und eine Bedrohung des konfessionellen Friedens erblickt.
Sie fordert, daß eine etwa notwendige Regelung der zwischen dem Staat und Rom zu lösenden Fragen nach dem Beispiel Württembergs auf dem Wege staatlicher Gesetzgebung nach den Normen der Reichsverfassung und des Deutschen Rechts erfolgt.
Sie erwartet von den Kirchenbehörden, daß nicht nach dem Vorbilde des bayerischen Konkordatsabschlusses die Wahrung der evangelisch-kirchlichen Belange mit den Verhandlungen zwischen Staaten und Kurie verquickt wird."
Quellen
Siebente Sitzung vom 15. Dezember 1925, in: Verhandlungen der achten Generalsynode der Evangelischen Kirche der altpreußischen Union in ihrer ordentlichen Tagung eröffnet am 5. Dezember 1925, geschlossen am 15. Dezember 1925, T. 1, Berlin 1926, S. 476-611, hier 541 (Anm.).
Literatur
Konkordatsverhandlungen in der Weimarer Republik; Schlagwort Nr. 180.
Empfohlene Zitierweise
Brandenburgische Provinzialsynode vom 18. September 1925, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 1403, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/1403. Letzter Zugriff am: 29.03.2024.
Online seit 24.06.2016, letzte Änderung am 26.06.2019.
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