Benediktinerabtei St. Stephan in Augsburg

969 gründete der Augsburger Bischof Ulrich vor der nördlichen Stadtmauer an der Kirche St. Stephan ein Frauenkloster, das wahrscheinlich zunächst die Regel des heiligen Benedikt annahm. Wahrscheinlich im 13. Jahrhundert wechselten die Nonnen zur Regel des heiligen Augustin, im 15. Jahrhundert bildeten sie ihr Kloster in ein Säkular-Kollegiat-Stift um. Im Zuge der Säkularisation und der Übernahme Augsburgs durch Bayern 1805/06 wurde das Kanonissenstift aufgelöst. Die Kirche St. Stephan konnte weiter bestehen, weil die Dompfarrei für den Unterhalt aufkam.
1828 errichtete König Ludwig I. von Bayern in den Stiftsräumen ein Gymnasium mit Internat, das er den Benediktinern anvertrauen wollte. Er ernannte 1834 Barnabas Huber zum Abt und schickte ihn mit dem Augsburger Diözesanbischof und entsprechenden Empfehlungsschreiben durch Österreich, Mähren und die Schweiz, um aus den dortigen Benediktinerklöstern Mönche zu gewinnen. Es zogen anfangs 32 Mönche aus 16 verschiedenen Klöstern in St. Stephan ein und übernahmen auch das Gymnasium. Zwischen 1834 und 1918 gehörte das Priorat Ottobeuren zu St. Stephan.
Literatur
Benediktiner; Schlagwort Nr. 2088.
BOURIER, Hermann, St. Stephan, in: Lexikon für Theologie und Kirche 9 (1937), Sp. 809.
Die Gründungsgeschichte des Benediktinerstifts St. Stephan, in: www.abtei-st-stephan.de (Letzter Zugriff am: 03.03.2018).
HEIMBUCHER, Max, Die Orden und Kongregationen der katholischen Kirche, Bd. 1, Paderborn 31933, ND München / Paderborn / Wien 1965, S. 268.
SCHULER, Thomas, Baviera, Congregazione benedettina di, in: Dizionario degli Istituti di Perfezione 1 (1974), Sp. 1128-1134, 1132.
UHL, Anton / WEIDENHILLER, Egino / WEISSHAAR, Bernhard (Hg.), Ad sanctum Stephanum 969-1969. Festgabe zur Tausendjahr-Feier von St. Stephan in Augsburg, Augsburg 1969.
Empfohlene Zitierweise
Benediktinerabtei St. Stephan in Augsburg, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 164, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/164. Letzter Zugriff am: 29.03.2024.
Online seit 31.07.2013, letzte Änderung am 10.09.2018.
Als PDF anzeigen