Haus Württemberg

Das Haus Württemberg, früher auch "Wirtenberg", ist seit dem 11. Jahrhundert am mittleren Neckar belegt. Im 12. Jahrhundert erwarb die Familie das Grafenamt, 1495 wurde ihr zwischenzeitlich geteiltes Territorium zum Herzogtum erhoben, 1803 zum Kurfürstentum. Mit der Auflösung des Alten Reiches 1806 wurde Württemberg auf Betreiben Napoleons in ein Königreich umgewandelt. Ab 1815 gehörte es zum Deutschen Bund; 1871 wurde es, wie Bayern, ein mit Sonderrechten ausgestatteter Gliedstaat des Deutschen Reichs. In dieser Form bestand das Königreich Württemberg bis zum Ende des Ersten Weltkriegs.
Als Könige aus dem Haus Württemberg regierten zwischen 1806 und 1918 Friedrich (1806-1816), Wilhelm I. (1816-1864), Karl (1864-1891) und Wilhelm II. (1891-1918), der am 9. November 1918 Stuttgart verließ und am 30. des Monats auf sein Amt verzichtete.
Die integrierende Kraft der württembergischen Dynastie machte sich besonders in Krisen bemerkbar. Die Revolution von 1848 verlief in Württemberg milde, der Kulturkampf fand dort nicht statt. Dessen ungeachtet führte das Kirchenregiment, das der König sowohl über die lutherische als auch die katholische Kirche ausübte, zu manchen kirchenpolitischen Auseinandersetzungen.
Literatur
LANGEWIESCHE, Dieter, Von Herzog Friedrich Eugen bis zu König Wilhelm II. (1795-1918), in: LORENZ, Sönke / MERTENS, Dieter / PRESS, Volker (Hg.), Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon, Stuttgart 1997, S. 273-284.
Wilhelm I. von Württemberg; Biographie Nr. 4817.
Wilhelm II. von Württemberg; Biographie Nr. 25014.
WOLF, Hubert, Württemberg, in: Theologie und Kirche 2 (2001), Sp. 1327 f.
Empfohlene Zitierweise
Haus Württemberg, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 1691, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/1691. Letzter Zugriff am: 18.04.2024.
Online seit 29.01.2018, letzte Änderung am 10.09.2018.
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