Bayerische Regierung (1919-04-13 – 1919-04-27) Aktionsausschuss und Vollzugsrat der Räterepublik
Sowohl Aktionsausschuss als auch Vollzugsrat tagten im Wittelsbacher Palais, in dem ein stetes Kommen und Gehen herrschte: Nur wer Zugang zu den entscheidenden Personen erlangte, konnte einen gewissen Einfluss ausüben. Dieses Procedere machten sich auch das diplomatische Korps und Pacelli zu Eigen, indem sie Lorenzo Schioppa um eine Audienz ersuchen ließen. Auch wenn Eugen Leviné seit seiner Ankunft in München Anfang März 1919 die Führung der Kommunisten übernommen hatte, sah das diplomatische Korps offensichtlich in Max Levien, der an den vorherigen Phasen der Münchener Revolution beteiligt gewesen und deswegen bekannter war, den Führer der Räterepublik und damit ihren Ansprechpartner.
Am 27. April traten der Aktionsausschuss und der Vollzugsrat aufgrund starker Zerwürfnisse zwischen den Bolschewisten und USPD-nahen Gruppen über die Umsetzung eines konsequenten Kommunismus zurück. Der am 28. April neu gewählte Aktionsausschuss scheiterte bereits einen Tag später, als sich ihm die Rote Armee nicht unterstellte. Am 1. Mai rückten Regierungstruppen und Freikorps in München ein und beendeten die Räterepublik.
Literatur
KÖGLMEIER, Georg, Die zentralen Rätegremien in Bayern 1918/19. Legitimation –
Organisation – Funktion (Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte 135), München
2001.
Empfohlene Zitierweise
Bayerische Regierung (1919-04-13 – 1919-04-27) Aktionsausschuss und Vollzugsrat der Räterepublik , in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 2105, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/2105. Letzter Zugriff am: 20.04.2024.