Besetzte Gebiete in Frankreich im Ersten Weltkrieg

Nachdem die Westfront nach dem Ende des anfänglichen Bewegungskrieges im November 1914 erstarrt war, sollte sich ihr Verlauf bis zum März 1917 nicht mehr wesentlich ändern. Teile Nordwestfrankreichs waren von den Deutschen besetzt. Dazu zählten der östliche Teil der Artois und der Picardie, die französischen Ardennen, der nördliche Teil der Champagne, die Woëvre und ein schmaler Streifen an der Grenze zu Lothringen. Wichtige besetzte Städte waren unter anderem Lille, Laon, Sedan und Longwy.
Im März 1917 zogen sich die deutschen Truppen auf die sogenannte Siegfried-Stellung zurück und gaben damit die picardischen Gebiete um die Städte Noyon, Péronne und Combles frei. Dieses Gebiet konnte im Rahmen der deutschen Frühjahrsoffensive von 1918 zurückerobert werden. Daneben eroberten die Deutschen bis zum Juni das Gebiet um die Städte Neuve Chapelle, Albert und Montdidier sowie Gebiete an den Flüssen Aisne, Vesle und Marne mit der Stadt Soissons.
Diese letzten Erfolge konnten jedoch nicht verhindern, dass die meisten besetzten Gebiete in der Endphase des Kriegs bis zum Waffenstillstand am 11. November von der Entente zurückerobert werden. Lediglich das Gebiet östlich der Maas um die Städte Montédy, Longwy, Etain und Briey blieb in deutscher Hand.
Literatur
BOURNE, John M., Westfront, in: HIRSCHFELD, Gerhard / KRUMEICH, Gerd / RENZ, Irina (Hg.), Enzyklopädie Erster Weltkrieg, Paderborn u. a. 2009, S. 960-067 [mit Karte].
Empfohlene Zitierweise
Besetzte Gebiete in Frankreich im Ersten Weltkrieg, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 6085, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/6085. Letzter Zugriff am: 28.03.2024.
Online seit 20.12.2011, letzte Änderung am 25.02.2013.
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