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                        [Abschrift] 
                         Der französische amtliche Bericht verbreitet die ungeheuerliche Behauptung, dass die
        Kathedrale von St. Quentin ein Opfer deutscher Brandstiftungen geworden sei. Am
        16. August meldet der deutsche Heeresbericht, dass 3000 Schuss auf St. Quentin
        fielen, wodurch das Pfarrhaus und hierauf die Kathedrale in Brand geriet. Seit dem
        7. April 1917, also volle vier Monate, liegt St. Quentin unter dem Feuer der
        französischen und englischen Artillerie aller Kaliber. Schon am 9. April erhielt die
        Kathedrale schwere Beschädigungen durch 5 Volltreffer und bis Mitte August steigerte sich
        die Zahl der Volltreffer auf die Kathedrale auf über 300. Der Justizpalast, die Kirche
        St. Martin und St. Eloi, Luceum, Rathaus, Post, Börse, Theater und die Bank von
        Frankreich wurden ebenfalls von Hunderten von Granaten getroffen. Im ganzen feuerten
        Franzosen und Engländer etwa 8000 Schuss auf St. Quentin und dem schweren Bombardement
        vom 15. August fiel die zur Ruine geschossene Kathedrale endlich zum Opfer. In einer
        Reihe von photographischen Aufnahmen sind die Zerstörung, die Quentin und die Kathedrale
        erlitten, festgehalten. Es exisitieren selbst Filmaufnahmen, auf denen man deutlich die
        Einschläge feindlicher Granaten unzweifelhaft erkennen kann. Die Einschläge lassen deutlich
        die Schussrichtung feststellen. Ferner wurde eine grosse Anzhal englischer und französischer
        Blindgänger in Quentin gesammelt. Wenn die wiederholte französische Meldung, dass
        St. Quentin trotz aller erdrückender Beweise, weder von den Engländern noch von den
        Franzosen beschossen wurde, aufs äusserste erstaunen musste, so muss die französische
        Darstellung, dass die Kathedrale deutscher Brandstiftung zum Opfer gefallen sei, als der
        Gipfel der Entstellung und Verdrehung von Tatsachen angesehen werden.  
                        
                             
                        Online seit 24.03.2010, letzte Änderung am 12.01.2016. 
                    
    