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Gehrmann SVD, Eduard
Die Weisung, den deutschen katholischen Kolonien an der Wolga und in Südrussland zu
helfen, habe ich am 3. III. erhalten. Um den deutschen Kolonien des Südens zu helfen, habe
ich Herrn Kanonikus J. Neigum [sic], früher Rektor des Priesterseminars von Saratoff, nach
Moskau gebeten, um diese Hilfe zu besprechen. Ich denke die Hilfe den deutschen Kolonien des
Südens zukommen lassen zu können, teils durch die Krimer Abteilung, teils durch das deutsche
Rote Kreuz, dessen Vertreter mir sehr gut bekannt sind. Ich habe früher schon durch diese
Herren den Priestern geholfen, da eine Hilfeleistung in der Ukraina [sic] auf direktem Wege
und grösserem Maszstabe [sic] der Mission leicht Schwierigkeiten bringen könnte. Die
Priester werden die Leute aufklären, woher die Hilfe kommt.
Schwieriger wird die Hilfeleistung für die deutschen katholischen Kolonien des Wolgagebietes werden. Dort ist in letzter Zeit ein eigener Staat entstanden, der teilweise von deutschen Kommunisten geleitet wird. Da Herr Kanonikus Neugum dieses Gebiet von früher her kennt, wird er mir raten können. Ich werde auch den Generalvikar von dem Saratover Gebiet bitten nach Moskau zu kommen. Da Kleidermangel dort sehr gross ist, wird die Hilfeleistung am leichtesten und besten in Verteilung von Kleidern sein. Ob von uns die Kleider direkt, oder Geld zur ihrer
Online seit 18.09.2015.
Dokument-Nr. 16111
Gehrmann SVD, Eduard
: Hilfe den deutschen katholischen Kolonien. Moskau, 13. März 1924
Schwieriger wird die Hilfeleistung für die deutschen katholischen Kolonien des Wolgagebietes werden. Dort ist in letzter Zeit ein eigener Staat entstanden, der teilweise von deutschen Kommunisten geleitet wird. Da Herr Kanonikus Neugum dieses Gebiet von früher her kennt, wird er mir raten können. Ich werde auch den Generalvikar von dem Saratover Gebiet bitten nach Moskau zu kommen. Da Kleidermangel dort sehr gross ist, wird die Hilfeleistung am leichtesten und besten in Verteilung von Kleidern sein. Ob von uns die Kleider direkt, oder Geld zur ihrer
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Beschaffung gegeben wird, wird von den Ortsverhältnissen
abhängen. Ich meine, dass eine Hilfeleistung, wobei die Kommission für ausländische Hilfe
hinzugezogen wird, leicht uns Schwierigkeiten bringen kann. Ob diese Hilfe tatsächlich
durchgeführt werden kann, wage ich unter den bestehenden Verhältnissen noch nicht zu
sagen.