TEI-P5
Dokument-Nr. 8471
Der Deutsche Verein v. Hl. Lande ist durch die ungeklärten Verhältnisse in
Palästina von schweren Sorgen bedrückt. Sein Präsident Se. Eminenz der Herr Kardinal
von Köln, hat sich daher schon verschiedentlich erlaubt, den Schutz des Hl. Vaters,
besonders für die Besitzungen des Vereins in Jerusalem, insbesondere die Dormitio auf dem
Sion anzurufen. Denn der Verlust gerade dieses den deutschen Katholiken von
Sr. Majestät dem Kaiser geschenkten und von ihnen unter großen Opfern ausgebauten
Heiligtums würde sie nicht nur in ihren religiösen, sondern auch in ihren nationalen
Gefühlen schwer treffen: Die Bande, welche die deutschen Katholiken mit den heiligsten Orten
der Christenheit so hoffnungsvoll und so fest verknüpften, würden jäh zerrissen. Der Verein
selbst, der die Baulast der Sionskirche und des Paulus-Hospizes getragen, sieht aber auch
die finanzielle Grundlage gefährdet, auf welche hin er die Opfer so vieler Tausend kleiner
Zeichner seiner Anleihe garantiert hat.
Durch die Weisheit Sr. Heiligkeit des Papstes ist das Heiligtum auf dem Berge Sion den Belgischen Benediktinern übergeben worden. Der Deutsche Verein v. Hl. Lande hofft um so zuversichtlicher mit der Gnade Gottes sein Eigentum im Laufe der Zeit zurückzuerhalten, als die Benediktiner
Wenn uns diese tröstende Nachricht auch durch ein Schreiben Ew. Exzellenz an Se. Eminenz den Kardinal v. Hartmann zugekommen ist, so fühlen wir uns doch gegenüber unseren Gläubigern, den Katholiken Deutschlands, verpflichtet, die ergebenste Bitte auszusprechen, Ew. Exzellenz möchten uns eine beglaubigte Abschrift dieses Dokuments zukommen lassen, dessen Besitz in unserem Archiv unsere Rechte angesichts der Unsicherheit der Zeiten besser in Erscheinung treten ließe.
Ew. Exzellenz
ganz ergebener
Fürst Salm- Reifferscheidt
Vize-Präs. d. Deutschen Vereins
v. Heil. Lande
Fol. 79r hds. eingefügt an rechten oberen Seitenrand über Datum:
"All. al N. 14002"
Online seit 04.06.2012.
Dokument-Nr. 8471
Salm-Reifferscheidt-Dyck, Franz von
an Pacelli, Eugenio
Köln, 06. September 1919
Durch die Weisheit Sr. Heiligkeit des Papstes ist das Heiligtum auf dem Berge Sion den Belgischen Benediktinern übergeben worden. Der Deutsche Verein v. Hl. Lande hofft um so zuversichtlicher mit der Gnade Gottes sein Eigentum im Laufe der Zeit zurückzuerhalten, als die Benediktiner
80r
von Maredsous sich durch ein Dokument verpflichtet haben,
das Heiligtum auf dem Sion in seinem ganzen Umfang und mit allen Pertinenzen zurückzugeben,
sobald der Verein dieses wünscht.Wenn uns diese tröstende Nachricht auch durch ein Schreiben Ew. Exzellenz an Se. Eminenz den Kardinal v. Hartmann zugekommen ist, so fühlen wir uns doch gegenüber unseren Gläubigern, den Katholiken Deutschlands, verpflichtet, die ergebenste Bitte auszusprechen, Ew. Exzellenz möchten uns eine beglaubigte Abschrift dieses Dokuments zukommen lassen, dessen Besitz in unserem Archiv unsere Rechte angesichts der Unsicherheit der Zeiten besser in Erscheinung treten ließe.
Ew. Exzellenz
ganz ergebener
Fürst Salm- Reifferscheidt
Vize-Präs. d. Deutschen Vereins
v. Heil. Lande