Dokument-Nr. 11077
Jäger, Josef an Pius XI.
Feuerbach bei Stuttgart, 24. Januar 1923

In anbetracht [sic] der heutigen schweren Zeit, bei uns in Deutschland, sehe ich mich veranlaßt, mich an Seine Heiligkeit Papst Benedikt [sic] zu wenden. Ich und meine Familie haben unter den heutigen teuren Zeiten sehr schwer zu leiden. Ich bin Kriegs-Infaliede [sic], u kann einer dauernden Arbeit nicht bevor [?] stehen, bin meistens immer krank, auserden [sic] ist meine Frau schon 2 Jahre mit Reumathis [sic] behaftet.
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Ich richte deshalb in Gottes Namen die höfliche Bitte an Seine Heiligkeit Papst Benedikt, mir einen guten Rat, zur Linderung unseres Daseins zu geben, oder dürfte ich vielleicht [sic] um eine kleine Gabe bitten, was ja bei unseren elenden Verhälltnissen [sic] herzlich willkommen wäre. Ich und meine ganze Familie würden Seiner Heiligkeit herzlich dankbar sein, u. werden bemüht sein, seiner Heiligkeit gegenüber alles gute tun was in unseren Kräften steht. Vor allem
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aber werden wir Seine Heiligkeit steths [sic] weiterhin in unser Gebet einschließen wie wir es seither getan haben.
Ich danke, u. sage Seiner Heiligkeit, in voraus [sic]; für den guten Rat, und für das Geschenk das Seine Heiligkeit uns zukommen läßt, vieltausend mal vergelts Gott [sic] Nun hoffen wir das [sic] Seine Heiligkeit uns nicht für übel nimmt, denn ich habe diesen Brief in Not geschrieben.
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In freudiger Erwartung, und Gottvertrauend [sic] sehen wir einer baldigen Antwort entgegen
Mitt göttlichem Grus [sic]
Familie Josef Jäger
153r über dem Text hds. von unbekannter Hand notiert: "Nr. 3"
Empfohlene Zitierweise
Jäger, Josef an PiusXI. vom 24. Januar 1923, Anlage, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Dokument Nr. 11077, URL: www.pacelli-edition.de/Dokument/11077. Letzter Zugriff am: 28.03.2024.
Online seit 23.07.2014.