Dokument-Nr. 14493
Schulte, Karl Joseph an Pacelli, Eugenio
Köln, 23. Oktober 1925

Hochwürdigste Exzellenz,
Der am 6. Januar 1905 geborene Werner Grubenbecher, einziger Sohn des Kaufmanns Carl Grubenbecher in Essen-Ruhr, Schützenbahn 44, hat am 12. Februar 1925 seine Stellung in Mannheim, wo er zur Ausbildung als Kaufmann weilte, plötzlich verlassen und sich in Lachen bei Neustadt a.d. Haardt für die französische Fremdenlegion anwerben lassen. Wie er in einem Briefe an die Eltern schreibt, war er leichtsinnig gewesen und hatte Schulden gemacht. Die tiefbetrübten Eltern, die ihren ältesten Sohn im Kriege verloren haben, wandten sich bereits am 26. Mai d.J. an das Auswärtige Amt in Berlin und am 8. Juli  d.J. an das französische Kriegsministerium, ohne bis jetzt etwas erreicht zu haben. Ihre Hoffnung auf die Befreiung ihres Sohnes stützt sich vor allem darauf, daß der genannte noch minderjährig ist, und sie haben mich deshalb um Vermittlung gebeten. Ich erlaube mir, Euerer Exzellenz die ergebenste Bitte vorzutragen, gütigst überlegen zu wollen, ob eine Intervention des Hl. Stuhles in dieser Angelegenheit möglich ist. Die jetzige Adresse des p. Grubenbecher lautet: Legionär Werner Grubenbecher, Mtr. Nr. 49929, Cie de Passage 2, Sidi-Bel-Abbés (Afrique).
In ehrerbietigster Verehrung bin ich Euerer Exzellenz treu ergebenster
CJ Card Schulte
Hds. oben rechts hinzugefügt: "Allegato al N. 33863".
Empfohlene Zitierweise
Schulte, Karl Joseph an Pacelli, Eugenio vom 23. Oktober 1925, Anlage, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Dokument Nr. 14493, URL: www.pacelli-edition.de/Dokument/14493. Letzter Zugriff am: 28.04.2024.
Online seit 24.06.2016.