TEI-P5
Die Chrysostomusliturgie ist die häufigste Form der Eucharistie (der "göttlichen
Liturgie") in den orthodoxen Kirchen. Sie wird dem Heiligen Johannes Chrysostomus (gestorben
407), dem Patriarchen von Konstantinopel, zugeschrieben. Wahrscheinlicher ist, dass das
ursprüngliche Messformular aus Antiochien stammt, wo Chrysostomus zeitweise predigte.
Zunächst bestand es nur aus einigen Gebeten, mit der Zeit wurde das Formular jedoch
ausgebaut: im 5./6. Jahrhundert kamen verschiedene Hymnen und das Glaubensbekenntnis
hinzu, im 8./9. Jahrhundert eine Vormesse. Grundsätzlich besteht die Liturgie wie in
der katholischen Kirche aus zwei Teilen, einem Wortgottesdienst und einem eucharistischen
Gottesdienst. Die Bedeutung der Liturgie in den orthodoxen Kirchen ist jedoch eine andere
als in der katholischen Kirche: Die orthodoxen Kirchen verstehen "sich nicht in erster Linie
als lehrende Institution, sondern als betende Gemeinschaft" (Oeldemann).
Online since 25-02-2019. Show PDF
Göttliche Liturgie des Johannes Chrysostomus
Sources
CHRYSOSTOMUS, Johannes, Die göttliche Liturgie unseres Hl. Vaters Johannes
Chrysostomus. Griechischer Text mit Einführung und Anmerkungen, Würzburg
42000.
Bibliography
Chrysostomusliturgie, in: ONASCH, Konrad, Lexikon Liturgie und Kunst der Ostkirche
unter Berücksichtigung der Alten Kirche, Berlin 21993, S. 79.
OELDEMANN, Johannes, Die Kirchen des christlichen Ostens. Orthodoxe, orientalische und
mit Rom unierte Ostkirchen, Kevelaer 32001, S. 138-149, Zitat
139.
SCHNEIDER, Michael, Die Göttliche Liturgie. Eine theologische Hinführung zur Liturgie
unserer Väter unter den Heiligen Basilius und Johannes Chrysostomus, Köln 2005, S. 20-28.
Recommended quotation
Göttliche Liturgie des Johannes Chrysostomus, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', keyword no. 1908, URL: www.pacelli-edition.de/en/Keyword/1908. Last access: 17-06-2025.