TEI-P5
Der erste sächsische Landtag der Weimarer Republik wurde am 14. November 1920
gewählt. Wahlsieger waren die Mehrheitssozialdemokraten (MSPD) mit 28,3 % der Stimmen
bzw. 27 Mandaten. Zweistärkste Partei wurde die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) mit
21,0 % bzw. 20 Mandaten. Auf Rang 3 folgte die Deutsche Volkspartei (DVP) mit
18,6 % bzw. 18 Mandaten. Von den gespaltenen Unabhängigen Sozialdemokraten bekamen
die rechten 13,9 % bzw. 13 Mandate und die linken 2,9 % bzw. 3 Mandate.
Die Kommunisten (KPD) konnten 5,7 % der Stimmen bzw. 6 Mandate gewinnen. Auf die
Deutsche Demokratische Partei (DDP) entfielen 7,7 % bzw. 8 Mandate. Die in Sachsen
marginale Zentrumspartei konnte immerhin 1,1 % der Stimmen auf sich versammeln und zog
mit einem Abgeordneten in den Landtag ein. Insgesamt gab es damit 96 Mitglieder des
Landtages. Es wurde eine Minderheitenregierung aus MSPD und USPD gebildet, die von der KPD
toleriert wurde. Dieses Arrangement hielt der zunehmenden Radikalisierung der Kommunisten
seit 1921 nicht stand. Im Herbst 1922 beschlossen die bürgerlichen Parteien zusammen mit der
KPD die Selbstauflösung des Landtages. Die Wahlen zum zweiten Landtag fanden am
5. November 1922 statt.
Online since 14-05-2013, last modification 25-02-2019. Show PDF
Sächsischer Landtag, 1920-1922
Bibliography
FALTER, Jürgen / LINDENBERGER, Thomas / SCHUMANN, Siegfried, Wahlen und Abstimmungen
in der Weimarer Republik. Materialien zum Wahlverhalten 1919-1933 (Statistische
Arbeitsbücher zur neueren deutschen Geschichte), München 1986, S. 109.
GROSS, Reiner, Geschichte Sachsens, Leipzig 2001, S. 258.
HUBER, Ernst Rudolf, Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789,
Bd. 6: Die Weimarer Reichsverfassung, Stuttgart u. a. 1981,
S. 804 f.
Recommended quotation
Sächsischer Landtag, 1920-1922, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', keyword no. 19088, URL: www.pacelli-edition.de/en/Keyword/19088. Last access: 17-06-2025.