TEI-P5
Die Konzilskongregation nutzte eine Anfrage eines nordfranzösischen
Arbeitgeber-Konsortiums, um im Antwortschreiben an den Bischof von Lille, Achille Liénart
(1884-1973), das Mitspracherecht des Papstes in Fragen des Arbeitskampfes zu untermauern
sowie die päpstliche Haltung gegenüber den Gewerkschaften darzulegen. Grundsätzlich
ermuntere der Papst die Arbeiter, sich in Gewerkschaften zusammenzuschließen und auf eine
Lösung der Sozialen Frage hinzuarbeiten. Idealerweise orientierten sich die Gewerkschaften
und ihre Führer an den Grundsätzen des Glaubens und der christlichen Moral und leiteten auch
ihre Mitglieder zu einem entsprechenden Leben an. Katholische Gewerkschaften seien
wünschenswert, doch gewisse Situationen würden Ausnahmen rechtfertigen; ebenso sei eine
Zusammenarbeit von katholischen und nicht-christlichen Gewerkschaften in Ausnahmefällen
möglich. Christliche Gewerkschaften seien zudem im Sinne der Arbeitgeber, da diese die
christlichen den sozialistischen Gewerkschaften vorziehen müssten. Die Kongregation schlug
zur besseren Vernetzung einen ständigen gemischten Ausschuss der verschiedenen
Gewerkschaften vor.
Online since 20-01-2020. Show PDF
Schreiben der Konzilskongregation an Liénart vom 5. Juni 1929
Sources
Heilige Konzilskongregation an Liénart vom vom 5. Juni 1929; Dokument Nr. 14713.
Schreiben an Mgr. Liénart, Bischof von Lille, "de quodam conflictu inter opificos
herosque operarum in regione suborto" vom 5. Juni 1929, in: Acta Apostolicae Sedis
21 (1929), S. 494-504, in: www.vatican.va (Last access: 28.03.2019).
Schreiben der Konzilskongregation vom 5. Juni 1929, in: MARMY, Emil (Hg.), Mensch
und Gemeinschaft in christlicher Schau. Dokumente, Freiburg im Üechtland 1945,
S. 426-442.
Recommended quotation
Schreiben der Konzilskongregation an Liénart vom 5. Juni 1929, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', keyword no. 3548, URL: www.pacelli-edition.de/en/Keyword/3548. Last access: 19-06-2025.