TEI-P5
Universalien sind Allgmeinbegriffe (wie Gattungen, Eigenschaften oder Werte). Der
seit der Antike geführte Streit um die Universalien oder das Universalien-Problem besteht im
Verhältnis der Allgemeinbegriffe zu den Sachen oder Ideen, die sie bezeichnen. Es bestehen
drei grundlegende Alternativen: Die Universalien gehen den Sachen voraus (ante rem), die
Universalien sind den Sachen inhärent (in re) oder die Universalien sind eine nachträgliche
Abstraktion von den Sachen (post rem). Während die einen den ontologischen Zusammenhang
zwischen Begriff und Sache betonen (Realisten), heben die anderen den abstrakten Charakter
der Begriffe hervor (Nominalisten). Insbesondere im Kontext der Frage nach dem Verständnis
der Trinität wurde der Universalienstreit im Mittelalter zu einer theologischen Kernfrage.
Die Neuscholastik vertrat einen gemäßigten Realismus in der Tradition Anselms von
Canterbury.
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Universalienstreit
Bibliography
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Sp. 404 f.
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SÖDER, Joachim R. [u. a.], Universalienstreit, in: Theologische Realenzyklopädie
34 (2002), S. 340-354.
Recommended quotation
Universalienstreit, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', keyword no. 3558, URL: www.pacelli-edition.de/en/Keyword/3558. Last access: 17-06-2025.