N. N.

* n. e., ✝ n. e.
Geliebte Max Leviens
Bitte beachten Sie die Angaben unter "Analyse".
Analyse
Pacelli schrieb in seinem Bericht vom 18. April 1919 auf Grundlage der Angaben Schioppas, dass es sich bei der Geliebten Max Leviens um "una giovane russa, ebrea, divorziata" handele. Die Forschung schenkte dieser Angabe bisher in der Regel Glauben. Zuletzt nannte Thomas Brechenmacher (2005) diese Angabe "den Fakten entsprechend", ohne einen Nachweis für diese "Fakten" zu geben.
Bei genauerer Betrachtung ist die Angabe Pacellis bzw. Schioppas höchst fragwürdig. Denn zunächst ist die Behauptung von Leviens Judentum mindestens zweifelhaft. Gleiches gilt sicher für seine angebliche Geliebte, von der nicht einmal der Name überliefert ist. Es ist vielmehr zu vermuten, dass die Behauptung, es handele sich bei beiden um Juden vor allem in defamatorischer Absicht verbreitet wurde.
Quellen
FATTORINI, Emma, Germania e la Santa Sede. Le nunziature di Pacelli fra la Grande guerra e la Repubblica di Weimar (Annali dell'Istituto storico italo-germanico 18), Bologna 1992, Nr. 14, S. 322-325.
Literatur
BRECHENMACHER, Thomas, Der Vatikan und die Juden. Geschichte einer unheiligen Beziehung vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart, München 2005, S. 151.
KNÜTTER, Hans-Helmuth, Die Juden und die deutsche Linke in der Weimarer Republik 1918-1933 (Bonner Schriften zur Politik und Zeitgeschichte 4), Düsseldorf 1971, S. 78.
Empfohlene Zitierweise
N. N., in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Biographie Nr. 29184, URL: www.pacelli-edition.de/Biographie/29184. Letzter Zugriff am: 28.03.2024.
Online seit 04.06.2012, letzte Änderung am 17.12.2014.
Als PDF anzeigen