TEI-P5
An dieser Stelle leitete Pacelli unpräzise Informationen an Gasparri weiter. Die
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) war tatsächlich nicht an der
Koalitionsregierung Hans Luther I vom 16. Januar 1925 bis zum 20. Januar 1926
beteiligt. Die Deutsche Demokratische Partei (DDP) war zwar nominell nicht an der Regierung
beteiligt, stellte aber mit Otto Geßler weiterhin den Reichswehrminister. Er führte sein
Ministeramt nicht als Parteimitglied der DDP, sondern wie schon im Kabinett Joseph Wirth II
vom 26. Oktober 1921 bis 22. November 1922 als parteiunabhängiger "Fachminister"
weiter.
Indem Pacelli diese Art der Regierungsbeteiligung der DDP unterschlug, verstärkte er seine Argumentationslinie des Abrückens der Zentrumspartei von den Links- und der Öffnung gegenüber den Rechtsparteien.
Online seit 20.12.2011, letzte Änderung am 06.05.2019. Als PDF anzeigen
Deutsche Demokratische Partei (DDP), Regierungsbeteiligung im Kabinett Luther I
Indem Pacelli diese Art der Regierungsbeteiligung der DDP unterschlug, verstärkte er seine Argumentationslinie des Abrückens der Zentrumspartei von den Links- und der Öffnung gegenüber den Rechtsparteien.
Literatur
KOLB, Eberhard, Die Weimarer Republik (Oldenbourg Grundriss Geschichte 16), München
72009, S. 82.
WOLF, Hubert, Papst und Teufel. Die Archive des Vatikan und das Dritte Reich, München
22009, S. 76-85, hier 81 f.
Empfohlene Zitierweise
Deutsche Demokratische Partei (DDP), Regierungsbeteiligung im Kabinett Luther I, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 3071, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/3071. Letzter Zugriff am: 21.05.2025.