Visitatio liminum Apostolorum

Die Visitatio liminum Apostolorum verpflichtete alle Bischöfe der katholischen Kirche in regelmäßigen Abständen zum Besuch der Apostelgräber Petrus und Paulus in Rom (Ad-limina-Besuch). Dieser diente zur persönlichen Kontaktaufnahme mit dem Papst und der Römischen Kurie sowie zur Vorlage des Berichts über den Stand der Diözese (vgl. can. 340 § 1). Die europäischen Bischöfe sollten die Visitatio liminum in dem jeweiligen Berichtsjahr (vgl. can. 341 § 1), d. h. also alle fünf Jahre vornehmen. Für die außereuropäischen Bischöfe genügte ein zehnjähriger Zyklus (vgl. can. 341 § 2). Der Bischof sollte nach Möglichkeit die Romfahrt persönlich durchführen, konnte aber auch einen Weihbischof beziehungsweise in Absprache mit dem Apostolischen Stuhl auch einen in seiner Diözese inkardinierten Priester mit dieser Aufgabe betrauen (vgl. can. 342). Dem Papst ermöglichte diese Institution eine bessere Ausübung seines universellen Primats über die "communio ecclesiarum".
Quellen
1917 Codex Iuris Canonicis, cann. 340-342, in: www.jgray.org (Letzter Zugriff am: 10.10.2010).
Codex Iuris Senior, cann. 340-342, in: www.catho.org (Letzter Zugriff am: 02.03.2016).
GASPARRI, Pietro (Hg.), Codex Iuris Canonici Pii X Pontificis Maximi iussu digestus, Benedicti Papae XV auctoritate promulgatus, Rom 1917, cann. 340-342, S. 92f., in: www.archive.org (Letzter Zugriff am: 02.03.2016).
Literatur
EICHMANN, Eduard / MÖRSDORF, Klaus, Lehrbuch des Kirchenrechts auf Grund des Codex Iuris Canonici, Bd. 1, München / Paderborn / Wien 111964, S. 420 f.
ZEIGER, Ivo, Visitatio liminum Apostolorum, in: Lexikon für Theologie und Kirche 10 (1938), S. 649 f.
Empfohlene Zitierweise
Visitatio liminum Apostolorum, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 1030, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/1030. Letzter Zugriff am: 29.03.2024.
Online seit 24.03.2010, letzte Änderung am 10.09.2018.
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