Katholisch-theologische Fakultät der Universität Breslau

Im Jahre 1811 wurden die Universität Leopoldina zu Breslau und die Universität Viadrina zu Frankfurt an der Oder zur Friedrich-Wilhelm-Universität Breslau vereinigt. Die neue Universität erhielt eine katholisch-theologische Fakultät. Ab 1922 gaben die Breslauer Professoren eine neue wissenschaftliche Zeitschrift unter dem Titel "Breslauer Studien zur historischen Theologie" heraus, die das große Publikationsorgan der Fakultät wurde.
Die Fakultät hatte nach dem Ersten Weltkrieg sinkende Studentenzahlen zu verzeichnen. Im Sommersemester 1910 studierten noch 333 Studenten in Breslau, im Sommersemester 1927 nur noch 218. Danach stieg die Studentenzahl aber wieder an und im Wintersemester 1929/30 waren wieder 333 Studierende eingeschrieben.
Pacelli war maßgeblich an der Verurteilung des Breslauer Kirchenhistorikers Joseph Wittig durch das Heilige Offizium und seiner Absetzung als Professor im Jahre 1925 beteiligt.

Lehrstühle der katholisch-theologischen Fakultät 1917-1929
Lehrstuhl Inhaber
Dogmatik 1897-1921 Joseph Pohle
1921-1927 Bernhard Geyer
1928-1945 Bernhard Poschmann
Moraltheologie 1916-1932 Friedrich Wagner
Pastoraltheologie 1897-1919 Arthur König
1920-1937 Franz Schubert
Kirchenrecht 1905-1930 Franz Triebs (1905 a.o., 1910 o. Professor)
Altes Testament 1900-1924 Johannes Nikel
1925-1936 Alfons Schulz
Neues Testament 1906-1924 Joseph Sickenberg
1924-1945 Friedrich Wilhelm Maier
Kirchengeschichte 1911-1925 Joseph Wittig (1911 a. o., 1915 o. Professor)
1915-1945 Franz Xaver Seppelt (1915 a. o., 1920 o. Professor)
1926-1929 Franz Joseph Dölger
1924-1945 Felix Haase
Lehrstuhl für katholische Philosophie in der philosophischen Fakultät 1901-1924 Matthias Baumgartner
1925-1936 Ludwig Baur
Quellen
WOLF, Hubert / UNTERBURGER, Klaus (Bearb.), Eugenio Pacelli. Die Lage der Kirche in Deutschland 1929 (Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte A 50), Paderborn u. a. 2006, S. 190 f.
Literatur
ALTANER, Berthold, Breslau, II. Universität, in: Lexikon für Theologie und Kirche 2 (1931), Sp. 547 f.
BENDEL, Rainer, Die Katholisch-Theologische Fakultät Breslau, in: BURKARD, Dominik / WEISS, Wolfgang (Hg.), Katholische Theologie im Nationalsozialismus, Bd. 1,2: Institutionen und Strukturen, Würzburg 2011, S. 9-23.
GATZ, Erwin, Theologische Fakultät der Universität Breslau, in: GATZ, Erwin (Hg.), Priesterausbildungsstätten der deutschsprachigen Länder zwischen Aufklärung und Zweitem Vatikanischen Konzil. Mit Weihestatistiken der deutschsprachigen Diözesen (Römische Quartalschrift für christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte, Supplementheft 49), Rom / Freiburg im Breisgau / Wien 1994, S. 42-45.
KLEINEIDAM, Erich, Die katholisch-theologische Fakultät der Universität Breslau 1811-1945, Köln 1961.
MEYER, Dietrich, Zur Geschichte der beiden theologischen Fakultäten an der Universität Breslau bis 1945, in: DERS. / SCHOTT, Christian-Erdmann / SCHWARZ, Karl (Hg.), Über Schlesien hinaus. Zur Kirchengeschichte in Mitteleuropa. Festgabe für Herbert Patzelt zum 80. Geburtstag (Jahrbuch für Schlesische Kirchengeschichte, Beiheft 10), Würzburg 2006, S. 191-219.
UNTERBURGER, Klaus, Vom Lehramt der Theologen zum Lehramt der Päpste? Pius XI., die Apostolische Konstitution "Deus scientiarum Dominus" und die Reform der Universitätstheologie, Freiburg im Breisgau / Basel / Wien 2010, S. 292-306.
WALTER, Peter, Die deutschsprachige Dogmatik zwischen den beiden Vatikanischen Konzilien untersucht am Beispiel der Ekklesiologie, in: WOLF, Hubert (Hg.), Die katholisch-theologischen Disziplinen in Deutschland 1870-1962. Ihre Geschichte, ihr Zeitbezug (Programm und Wirkungsgeschichte des II. Vatikanums 3), Paderborn u. a. 1999, S. 129-230, hier 194 f. u. 229 f., in: digi20.digitale-sammlungen.de (Letzter Zugriff am: 17.10.2014).
Empfohlene Zitierweise
Katholisch-theologische Fakultät der Universität Breslau, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 11019, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/11019. Letzter Zugriff am: 28.03.2024.
Online seit 04.06.2012, letzte Änderung am 10.03.2014.
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