Kartäuser

Der Kartäuserorden (OCart) geht auf Bruno von Köln zurück, der sich 1084 in das Gebirge der Chartreuse, der Großen Kartause, in den französischen Alpen zurückzog, um ein kontemplatives Leben in der Einsamkeit zu führen. Die 1127 von Guigo verfasste Ordensregel, die "Consuetudines Cartusiae", wurde 1133 approbiert. Sie gab eine Lebensordnung vor, die Eremitentum und Zönobitentum miteinander verband. Der Kartäuser verbringt einen Großteil der Zeit alleine in seiner Zelle. Das Schweigegelübde wird auf dem wöchentlichen gemeinsamen Spaziergang ausgesetzt. Ab ca. der Mitte des 12. Jahrhunderts wurden Kartäuserinnen dem Orden angegliedert. Nach der mittelalterlichen Blütezeit mit einem stetigen Wachstum des Ordens, gingen in der Reformationszeit viele Kartausen unter.
Durch Neugründungen verbreiteten sich die Kartäuser in der Frühen Neuzeit vor allem in Frankreich. Im Rahmen der Aufklärung, der Französischen Revolution und der Säkularisation wurde ein Großteil der Kartausen geschlossen. Durch die Wiedereröffnung der Großen Kartause 1816 und viele Neugründungen in Europa konnten sich die Kartäuser im 19. Jahrhundert wieder erholen. 1903 mussten allerdings alle Mönche aus der Großen Kartause fliehen und konnten erst 1940 wieder zurückkehren.
Literatur
DUBOIS, Jaques u. a., Certosini, in: Dizionario degli Istituti di Perfezione 2 (1975), Sp. 782-821.
HEIMBUCHER, Max, Die Orden und Kongregationen der katholischen Kirche, Bd. 1, Paderborn 31933, ND München / Paderborn / Wien 1965, S. 376-391.
HOGG, James, Kartäuser, in: Lexikon für Theologie und Kirche3 5 (1996), Sp. 1268-1271.
Empfohlene Zitierweise
Kartäuser, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 11092, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/11092. Letzter Zugriff am: 20.04.2024.
Online seit 20.12.2011, letzte Änderung am 26.06.2019.
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