Überlegungen des parlamentarischen Untersuchungsausschusses für die Schuldfragen des Ersten Weltkriegs, Dokumente zur päpstlichen Friedensinitiative zu publizieren

Zwar wurden die Hintergründe des Scheiterns der päpstlichen Friedensinitiative vom 1. August 1917 vom 2. Unterausschuss des parlamentarischen Untersuchungsausschusses für die Schuldfragen des Ersten Weltkriegs in den Jahren 1921/22 erörtert. Da jedoch der Unterausschuss auf Drängen der Kurie die entsprechenden Vernehmungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit vornahm, das einschlägige Aktenmaterial nicht publizierte und lediglich im September 1922 eine knappe Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse veröffentlichte, ging die öffentliche Diskussion über diese Frage auch die den folgenden Jahren weiter. Der Heilige Stuhl behielt seine starre Haltung jedoch bei und konnte die Publikation von Akten oder Verhandlungsprotokollen seitens des Untersuchungsausschusses verhindern. Dies gilt auch für entsprechende Überlegungen im Jahre 1924, als der Ludendorff-Prozess abermals die Frage nach dem Scheitern der Friedensinitiative aufwarf.
Literatur
HEINEMANN, Ulrich, Die verdrängte Niederlage. Politische Öffentlichkeit und Kriegsschuldfrage in der Weimarer Republik (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft 59), Göttingen 1983, S. 169.
STEGLICH, Wolfgang (Hg.), Der Friedensapell Papst Benedikts XV. vom 1. August 1917 und die Mittelmächte. Diplomatische Aktenstücke des deutschen Auswärtigen Amtes, des bayerischen Staatsministeriums des Äußern, des österreichisch-ungarischen Ministeriums des Äußern und des britischen Auswärtigen Amtes aus den Jahren 1915-1922, Wiesbaden 1970, S. 1-17.
Empfohlene Zitierweise
Überlegungen des parlamentarischen Untersuchungsausschusses für die Schuldfragen des Ersten Weltkriegs, Dokumente zur päpstlichen Friedensinitiative zu publizieren, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 1144, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/1144. Letzter Zugriff am: 16.04.2024.
Online seit 18.09.2015.
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