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Die Pariser Friedensverhandlungen nach dem Ersten Weltkrieg fanden während des
Russischen Bürgerkrieges statt. Die Alliierten unterstützten die konservativen weißen Kräfte
in Russland, weshalb die Bolschewiki unter Lenin keinen Vertreter zu den
Friedensverhandlungen entsandten. Dagegen trat die Russische Politische Konferenz bei den
Verhandlungen auf, ein Komitee russischer Staatsmänner, das gleichsam sämtliche
anti-bolschewistischen Elemente des russischen Exils repräsentierte. Es stand unter der
Präsidentschaft von Georgij Evgen'evič Fürst L'vov. Das Komitee durfte jedoch bis zur
Unterzeichnung des Versailler Vertrags mit dem Deutschen Reich am 28. Juni 1919
offiziell keinen Verhandlungsgegenstand präsentieren. Dessen ungeachtet sprach sein
Vertreter Vasilij Alekseevič Maklakov vor verschiedenen Kommissionen der Friedenskonferenz.
Nach deren Ende wurde die Konferenz in ein Komitee zur Erledigung der laufenden Geschäfte
umgewandelt. Ob man die Russische Politische Konferenz wie Schioppa (
Dokument Nr. 1025) als die bürgerliche Regierung Russlands kann, ist
zumindest zweifelhaft.
Online seit 04.06.2012, letzte Änderung am 13.06.2014. Als PDF anzeigen
Russische Politische Konferenz
Literatur
MILOW, Caroline, Die ukrainische Frage 1917-1923 im Spannungsfeld der europäischen
Diplomatie (Veröffentlichungen des Osteuropa-Institutes München. Reihe: Geschichte 68),
Wiesbaden 2002, S. 196, 505 f.
TEMPERLEY, Harold William Vazeille (Hg.), A History of the Peace Conference of
Paris, Bd. 1, London 1920, S. 246.
Empfohlene Zitierweise
Russische Politische Konferenz, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 12026, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/12026. Letzter Zugriff am: 31.05.2025.