Diplomatische Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Lettland

Am 11. November 1918 erklärte die Republik Lettland ihre Unabhängigkeit; eine Verfassung wurde am 15. Februar 1922 verabschiedet und trat am 7. November desselben Jahres in Kraft. Zwar galt die Anerkennung durch den Vatikan als "Prestigefaktor" (SAMERSKI, S. 289) für junge Staaten. Dennoch kam es erst 1925 zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen durch die Errichtung einer Internuntiatur, nachdem die lettische Regierung den Wunsch nach einer Vertretung des Heiligen Stuhls in Riga geäußert hatte (Dokument Nr. 7952). Internuntius wurde 1926 Erzbischof Antonio Zecchini SJ, der zuvor Apostolischer Administrator in Lettland sowie Apostolischer Delegat für Estland, Lettland und Litauen war. 1928 wurde die Internuntiatur zur Apostolischen Nuntiatur erhoben.
Ein Konkordat wurde jedoch bereits am 15. November 1922 geschlossen - nur wenige Tage nach dem Inkrafttreten der lettischen Verfassung.
Literatur
Konkordat mit Lettland vom 30. Mai 1922; Schlagwort Nr. 18195.
MARCHI, Giuseppe de, Le Nunziature Apostoliche dal 1800 al 1956 (Sussidi Eruditi 13), Roma 1957, S. 161.
O'ROURKE, Edouard, Lettland, in: Lexikon für Theologie und Kirche 6 (1934), Sp. 527 f.
SAMERSKI, Stefan, Kirchenrecht und Diplomatie. Die Konkordatsära in der Zwischenkriegszeit, in: ZEDLER, Jörg (Hg.), Der Heilige Stuhl in den internationalen Beziehungen 1870-1939, München 2010, S. 285-298.
Zecchini SJ, Antonino; Biographie Nr. 14050.
Empfohlene Zitierweise
Diplomatische Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Lettland, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 1303, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/1303. Letzter Zugriff am: 28.03.2024.
Online seit 24.06.2016, letzte Änderung am 20.01.2020.
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