Verhandlungen über ein Reichsschulgesetz 1926-1928
Stattdessen näherten sich DNVP und Zentrum in der Schulfrage wieder an. Das Kabinett Marx IV aus Zentrum, DVP, DDP, BVP und DNVP erklärte ein Reichsschulgesetz zu einem ihrer Hauptziele. Walter von Keudell, DNVP-Politiker und Reichsinnenminister, legte einen Entwurf vor, der Gemeinschafts-, Bekenntnis- und bekenntnisfreie Schule im Widerspruch zu Art. 146 WRV als gleichrangig ansah. Da die DVP ihn jedoch ablehnte, weil er ihren liberalen Prinzipien widersprach, scheiterte im Februar 1928 auch der Keudellsche Entwurf. Daran zerbrach letztlich auch das Kabinett Marx IV. Damit war das Reichsschulgesetz endgültig gescheitert.
Literatur
GRÜNTHAL, Günther, Reichsschulgesetz und Zentrumspartei in der Weimarer Republik
(Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien 39),
Düsseldorf 1968, S. 186-244.
HUBER, Ernst Rudolf, Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789, Bd. 6: Die
Weimarer Reichsverfassung, Stuttgart u. a. 1981, S. 954-960
Verhandlungen um ein Reichsschulgesetz 1920-1924; Schlagwort
Nr. 3082.
Verhandlungen um ein Reichsschulgesetz 1925; Schlagwort
Nr. 3074.