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Die Nationalliberale Partei (NLP) spaltete sich 1867 von der Deutschen
Fortschrittspartei ab. Sie vertrat die Interessen des national gesinnten evangelischen
Besitz- und Bildungsbürgertums in Preußen. Die NLP entwickelte sich im Deutschen Kaiserreich
zum Interessenvertreter der Großindustrie und -banken. Unter dem Einfluss Gustav Stresemanns
öffnete sie sich auch den politisch weiter links stehenden Parteien. Die NLP nahm während
des Ersten Weltkriegs phasenweise an den Sitzungen des Interfraktionellen Ausschusses teil.
Dennoch lehnte sie die Friedensresolution des Reichstags vom 19. Juli 1917 ab. In der
November-Revolution 1918 zerfiel die NLP. Der rechte Flügel der Nationalliberalen schloss
sich der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) an, der linke wechselte in die Deutsche
Demokratische Partei (DDP). Die Mehrheit gründete unter Gustav Stresemann die Deutsche
Volkspartei (DVP).
Online seit 24.03.2010, letzte Änderung am 25.02.2019. Als PDF anzeigen
Nationalliberale Partei (NLP)
Quellen
BOOMS, Hans, Bestandsgruppe R 45. Liberale Parteien. 1. Nationalliberale Partei, 2. Deutsche
Volkspartei, 3. Deutsche Demokratische Partei, Deutsche Staatspartei
(Findbücher zu Beständen des Bundesarchivs 1), Koblenz 1970.
REISS, Klaus-Peter (Bearb.), Von Bassermann zu Stresemann. Die Sitzungen des
nationalliberalen Zentralvorstandes 1912-1917 (Quellen zur Geschichte des
Parlamentarismus und der politischen Parteien. Reihe 1: Von der konstitutionellen
Monarchie zur parlamentarischen Republik 5), Düsseldorf 1967.
Literatur
HOFMANN, Robert, Geschichte der deutschen Parteien. Von der
Kaiserzeit bis zur Gegenwart, München/Zürich 1993, S. 42-53.
HUBER, Ernst Rudolf, Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789,
Bd. 4: Struktur und Krisen des Kaiserreichs, Stuttgart u. a. 1969,
S. 63-74.
Empfohlene Zitierweise
Nationalliberale Partei (NLP), in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 14004, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/14004. Letzter Zugriff am: 20.05.2025.