Souveräner Malteserorden

Der Souveräne Malteserorden geht auf den Johanniterorden zurück, der wiederum auf ein Jerusalemer Hospital und dessen Genossenschaft zurückzuverfolgen ist, dessen Ursprünge allerdings im Dunkeln liegen. Der zunächst karitative Orden gründete ab dem 12. Jahrhundert zahlreiche Niederlassungen in Westeuropa und engagierte sich bald in den militärischen Auseinandersetzungen der Kreuzzüge. Er ist der älteste geistliche Ritterorden.
Nach der Vertreibung der Kreuzfahrer aus dem Nahen Osten 1291 fassten die Johanniter 1310 auf Rhodos Fuß und wurden seitdem Rhodiser genannt. Von dort zog der Orden 1523 ab und erhielt 1530 von Kaiser Karl V. Malta. Seitdem trug der Orden den Namen der Malteser und erlangte bald Souveränität. 1789 musste die Insel an Napoleon I. Bonaparte übergeben werden. Die über den Kontinent verstreuten Güter des Ordens wurden größtenteils von den Staaten eingezogen.
Nach Zwischenstationen in Catania und Ferrara hatten die Malteser seit 1834 ihren Sitz in Rom. Sie widmeten sich nun wieder vornehmlich der Krankenpflege. Durch Breve vom 28. März 1879 stellte Papst Leo XIII. die Großmeisterwürde wieder her, nun mit dem Rang eines Kardinals. Auch die Souveränität des Ordens wurde wieder von zahlreichen Staaten anerkannt. Von 1905 bis 1931 hatte Galeazzo von Thun und Hohenstein das Großmeisteramt inne.
Literatur
Der Malteserorden. Souveräner Ritter- und Hospitalorden vom Hl. Johannes zu Jerusalem von Rhodos und von Malta, in: www.orderofmalta.int (Letzter Zugriff am: 13.04.2014).
KERCKERINCK ZUR BORG, Engelbert Friedrich Hubert von, Johanniterorden, in: Lexikon für Theologie und Kirche 5 (1933), Sp. 544-547.
SAMERSKI, Stefan, Malteser, in: Lexikon für Theologie und Kirche3 6 (1997), Sp. 1252 f.
Empfohlene Zitierweise
Souveräner Malteserorden, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 15089, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/15089. Letzter Zugriff am: 29.03.2024.
Online seit 31.07.2013, letzte Änderung am 14.04.2014.
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