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In Anbetracht des Ersten Saarländischen Katholikentages am 3. Juni 1923 und der
erfolglosen französischen Bemühungen, den Heiligen Stuhl zur administrativen Trennung des Saargebietes von
den Diözesen Trier und Speyer zu bewegen, wurde während der Debatte über die Saarpolitik
Raymond Poincarés am 22. Juni in der französischen Deputiertenkammer auch die dortige Kirchenpolitik
scharf von der Opposition angegriffen. Die Vorgehensweise der französischen Botschaft beim
Heiligen Stuhl wurde ebenfalls kritisiert. Der Berichterstatter der Regierung, der Abgeordnete
Louis-Marie-Pierre Le Nail, wies darauf hin, dass das Konkordat zwischen Bayern und dem
Heiligen Stuhl der Errichtung eines Saarbistums entgegenstehe, man jedoch einen modus
vivendi zu finden versuche.
Online seit 24.10.2013, letzte Änderung am 17.12.2014. Als PDF anzeigen
Debatte der französischen Chambre des Députés zur Saarfrage vom 22. Juni 1923
Literatur
SELBACH, Hans-Ludwig, Katholische Kirche und französische Rheinlandpolitik nach dem
Ersten Weltkrieg. Nationale, regionale und kirchliche Interessen zwischen Rhein, Saar
und Ruhr (1918-1924) (Libelli Rhenani. Schriften der Erzbischöflichen Diözesan- und
Dombibliothek zu rheinischen Kirchen- und Landesgeschichte sowie zur Buch- und
Bibliotheksgeschichte 48), Köln 2013, S. 394 f.
Empfohlene Zitierweise
Debatte der französischen Chambre des Députés zur Saarfrage vom 22. Juni 1923, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 17082, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/17082. Letzter Zugriff am: 08.08.2025.