Redemptoristen

Der Orden der "Redemptoristen", die Kongregation des Heiligsten Erlösers (Congregatio Sanctissimi Redemptoris, CSsR) wurde am 9. November 1732 von Alfonso Maria de Liguori in Scala (einem Bergdörfchen an der Westküste Italiens) gegründet. Benedikt XIV approbierte die Kongregation am 25. Februar 1749. Nach dem Tod Liguoris 1787 gründeten seine Nachfolger Klemens Maria Hofbauer und Thaddäus Hübl eine erste Ordensniederlassung in Warschau. Die Kongregation breitete sich im 19. Jahrhundert in Belgien, Holland, Bayern, im Elsass und in den Vereinigten Staaten aus. Während des Kulturkampfes wurde der Orden 1873 verboten, konnte 1894 jedoch wieder ins Deutsche Reich zurückkehren. Die Redemptoristen leben in missionarischen Kommunitäten und sehen die Verkündigung des Evangeliums als ihre Hauptaufgabe an. Gleichzeitig sind sie in der Seelsorge, besonders in den ärmeren Volksschichten tätig. Die Kongregation beschäftigt sich wissenschaftlich eingehend mit der Moraltheologie. Alfons de Liguori wurde 1839 heiliggesprochen, 1871 zum Kirchenlehrer erhoben und 1950 zum Patron der Moraltheologen und Beichtväter erklärt. Von 1909-1947 war Patrick Murray Generaloberer der Kongregation. Anfang 1936 gehörten der Kongregation 394 Häuser und insgesamt 6.663 Redemptoristen aus 21 Provinzen an.
Das Kloster Gars (Dokument Nr. 413) am Inn wurde um 786 durch den Kleriker Boso im Auftrag des Bayernherzogs Tassilo III. gestiftet und gehörte zum Erzbistum München und Freising. Es wurde mehrfach zerstört, wieder aufgebaut und ca. 1125 in ein Augustinerchorherrenstift umgewandelt. 1803 wurde das Stift im Zuge der Säkularisation aufgehoben, jedoch 1858 durch die Redemptoristen wieder errichtet. 1873 wurden sie im Kulturkampf verbannt, der damalige Provinzial und die Brüder durften jedoch als rechtliche Besitzer der klösterlichen Teilgebäude bleiben. 1894 kehrte die Gemeinschaft der Redemptoristen zurück und die ersten Missionare wurden aus Gars nach Brasilien geschickt. Zwischen 1862 und 1932 war Gars der Sitz der oberdeutschen Provinzleitung und umfasste zudem ein Seminar und ein Noviziat. 1899 eröffneten die Redemptoristen in Gars ein Ordensgymnasium.
Literatur
Die Geschichte des Klosters Gars am Inn, in: www.klostergars.de (Letzter Zugriff am: 07.03.2018).
FERRERO, Fabriciano, Santissimi Redentore, in: Dizionario degli Istituti di Perfezione 8 (1988), Sp. 808-819.
HAERING, Stephan, Gars, in: Lexikon für Theologie und Kirche3 4 (1995), Sp. 296.
HEIMBUCHER, Max, Die Orden und Kongregationen der katholischen Kirche, Bd. 2, Paderborn 31934, ND München / Paderborn / Wien 1965, S. 345-361.
MITTERWIESER, Alois, Gars, in: Lexikon für Theologie und Kirche 4 (1932), Sp. 293 f.
Our History, in: www.cssr.com (Letzter Zugriff am: 07.03.2018).
SIRCH, Alfred, Kloster Gars. Geschichte und Gegenwart, Gars 1994.
WEISS, Otto, Redemptoristen, in: Lexikon für Theologie und Kirche3 8 (1999), Sp. 920 f.
Empfohlene Zitierweise
Redemptoristen, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 18126, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/18126. Letzter Zugriff am: 29.03.2024.
Online seit 20.12.2011, letzte Änderung am 26.06.2019.
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