Rede Stegerwalds auf dem Katholikentag in Dortmund am 4. September 1927, Arbeiterkundgebung

Die Arbeiterkundgebung in der Westfalenhalle war eine der Nebenveranstaltungen der 66. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands in Dortmund. Sie fand im Beisein Eugenio Pacellis am 4. September 1927, Sonntagnachmittag, statt.
Adam Stegerwald verwies darauf, dass die Präsidentschaft mit ihm erstmals einer Person aus der Arbeiterschicht übertragen wurde, worin er einen qualitativen Fortschritt der christlichen Arbeiterbewegung ausmachte. Die soziale Ausrichtung des Katholizismus in Deutschland gehe maßgeblich auf das Engagement Wilhelm Emmanuel Kettelers zurück. Im Gegensatz zu rein materiellen Interessen der Sozialisten forderte er heute, "daß wir das öffentliche und private Leben mit christlichen Geiste zu durchdringen suchen." (S. 212) Er sprach damit sowohl Arbeiter als auch Arbeitgeber an. Für Stegerwald war Arbeit im christlichen Sinne als Dienst am Volke zu verstehen und dafür eine menschenwürdige Behandlung und kulturwürdige Entlohnung zu gewähren. "Im Mittelpunkt der Wirtschaft steht nicht das Geld, sondern der Mensch." (S. 213)
Nach Adam Stegerwalds sprachen auch der Paderborner Bischof Kaspar Klein und Reichskanzler Wilhelm Marx.
Quellen
II. Teil: Nebenveranstaltungen. Die Arbeiterkundgebung in der Westfalenhalle. Ansprachen. Präsident Dr. Adam Stegerwald, Berlin, in: 66. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands zu Dortmund. 3.-6. September 1927, Dortmund 1927, S. 212 f.
Empfohlene Zitierweise
Rede Stegerwalds auf dem Katholikentag in Dortmund am 4. September 1927, Arbeiterkundgebung, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 190, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/190. Letzter Zugriff am: 28.03.2024.
Online seit 30.10.2012, letzte Änderung am 26.06.2019.
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