Deutsche Zentrumspartei, Abstimmungsverhalten der Fraktion zur Friedensresolution des Reichstags vom 19. Juli 1917

Am 19. Juli 1917 stimmten sieben von insgesamt 91 Abgeordneten der Zentrumspartei nicht für die Annahme der Friedensresolution des Reichstags (fünf Gegenstimmen und zwei Enthaltungen). Die tatsächliche Zahl der Resolutionsgegner innerhalb der Zentrumsfraktion und -partei wird allerdings höher einzuschätzen sein. Der konservative Parteiflügel war von der Rede Matthias Erzbergers vor dem Hauptausschuss des Reichstags am 6. Juli und der sich anschließenden Friedensresolution überrascht und folgte nur aus fraktionellen Gründen der neuen Linie der Partei. Die Konservativen empfanden die Zusammenarbeit mit der SPD als einen Traditionsbruch. In der Folge der Friedensresolution wuchs vor allem im Rheinland und im föderalistisch geprägten Bayern die innerparteiliche Kritik an Erzbergers Friedenspolitik und seinem wachsenden Einfluss in der Partei.
Literatur
BACHEM, Karl, Vorgeschichte, Geschichte und Politik der deutschen Zentrumspartei. Zugleich ein Beitrag zur Geschichte der katholischen Bewegung, sowie zur allgemeinen Geschichte des neueren und neuesten Deutschland 1815-1914, Bd. 9, Köln 1932, S. 433-445.
MORSEY, Rudolf, Die Deutsche Zentrumspartei 1917-1923 (Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien 32), Düsseldorf 1966, S. 62-65.
Empfohlene Zitierweise
Deutsche Zentrumspartei, Abstimmungsverhalten der Fraktion zur Friedensresolution des Reichstags vom 19. Juli 1917, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 19019, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/19019. Letzter Zugriff am: 26.04.2024.
Online seit 24.03.2010, letzte Änderung am 10.09.2018.
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