Generalversammlung der deutschen Katholiken (Katholikentag) 1896 in Dortmund

Die 43. Generalversammlung der deutschen Katholiken (Katholikentag) fand vom 23. bis zum 27. August 1896 in Dortmund statt. Im Zentrum standen die Soziale Frage und die christliche Familie, insbesondere die Autorität der Eltern gegenüber ihren minderjährigen, berufstätigen Kindern. Der Vorsitzende der Zentrumspartei, Philipp Ernst Maria Lieber, äußerte sich zudem auf der abschließenden öffentlichen Versammlung zur Römischen Frage. Er begründete seine Forderung nach der Wiederherstellung der territorialen Souveränität des Heiligen Stuhls zum einen mit dem Prinzip des Legitimismus und zum anderen mit der kindlichen Liebe zum Papst. Zudem käme diese Lösung auch dem deutschen Dreibund-Verbündeten Italien zugute. Schließlich führte Lieber die Freiheit der Kirche, die Bewahrung der Gesittung und damit der Freiheit der europäischen Völker sowie die Abwehr eines neuen Islam, der sich auf dem Kontinent ausbreite, als Argumente an. Die Versammlung verabschiedete daneben eine Resolution, die Alfred Graf von Hompesch, der Vorsitzenden des Ausschusses für Papst und Römische Frage, in der zweiten geschlossenen Versammlung eingebracht hatte und die Liebers Forderung entsprach.
Quellen
Verhandlungen der 43. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands zu Dortmund vom 13. bis 17. August 1896, Dortmund 1896, hier S. 213-215, 408-413, 436.
Literatur
ARNING, Holger / WOLF, Hubert, Hundert Katholikentage. Von Mainz 1848 bis Leipzig 2016, Darmstadt 2016, S. 106 f.
KISSLING, Johannes, Geschichte der deutschen Katholikentage, Bd. 2, Münster 1923.
Empfohlene Zitierweise
Generalversammlung der deutschen Katholiken (Katholikentag) 1896 in Dortmund, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 1939, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/1939. Letzter Zugriff am: 28.03.2024.
Online seit 25.02.2019, letzte Änderung am 20.01.2020.
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