TEI-P5
Petrus Eder OFMCap, Direktor der Drittordensgemeinde des Kapuzinerklosters
St. Anton in München, gründete 1902 mit Unterstützung von María de la Paz, der Frau des
bayerischen Prinzen Ludwig Ferdinand, die "Organisierte Armen- und Krankenfürsorge des Dritten
Ordens bei St. Anton in München". Diese trug seit 1912 den Namen "Krankenfürsorge des
Dritten Ordens in Bayern". Die Organisation widmete sich vor allem der ambulanten Krankenpflege
der Armen. Eder ließ sich von dem Gedanken leiten, dass die Tertiaren nicht an die strengen
Vorschriften des klösterlichen Lebens gebunden seien. Seit 1907 wurden Niederlassungen in
weiteren bayerischen Städten, vorübergehend auch in Österreich, gegründet. 1913 hatte die
Organisation 46 Stationen, die mit einer oder mehreren Schwestern besetzt waren. 1908 folge
Canisius König OFMCap Eder nach, 1921-1923 war Salvian Kraus OFMCap Präses, 1923-1950 Theodor
Götz OFMCap.
Die anfangs recht lose Laienorganisation nahm bald feste institutionelle Züge an. 1910 wurde ein Schwesternheim in München errichtet, das auch die Funktion eines Mutterhauses übernahm. Seit 1912 gab es das Amt einer Oberin, das 1914 bis 1945 Gabriele Elisabeth Gräfin von Tattenbach inne hatte, die 1921 den Titel Generaloberin erhielt. Ein erstes eigenes Krankenhaus wurde 1912 in München-Nymphenburg errichtet. Hinzu kam eine Schwesternschule. 1925 wurde die kirchliche Schwesternweihe eingeführt, 1937 wurde die Organisation als "Pia unio" kirchlicherseits rechtlich anerkannt. Sie existiert noch heute unter dem Namen "Schwesternschaft der Krankenfürsorge des Dritten Ordens".
Online seit 14.05.2013, letzte Änderung am 29.01.2018. Als PDF anzeigen
Krankenfürsorge des Dritten Ordens in Bayern
Die anfangs recht lose Laienorganisation nahm bald feste institutionelle Züge an. 1910 wurde ein Schwesternheim in München errichtet, das auch die Funktion eines Mutterhauses übernahm. Seit 1912 gab es das Amt einer Oberin, das 1914 bis 1945 Gabriele Elisabeth Gräfin von Tattenbach inne hatte, die 1921 den Titel Generaloberin erhielt. Ein erstes eigenes Krankenhaus wurde 1912 in München-Nymphenburg errichtet. Hinzu kam eine Schwesternschule. 1925 wurde die kirchliche Schwesternweihe eingeführt, 1937 wurde die Organisation als "Pia unio" kirchlicherseits rechtlich anerkannt. Sie existiert noch heute unter dem Namen "Schwesternschaft der Krankenfürsorge des Dritten Ordens".
Literatur
Die Geschichte des Klinikums: Tradition und Fortschritt, in: www.dritter-orden.de (Letzter Zugriff am: 21.08.2014).
HEIMBUCHER, Max, Die Orden und Kongregationen der katholischen Kirche, Bd. 1,
Paderborn 31933, ND München / Paderborn / Wien 1965, S. 735.
Kapuziner; Schlagwort Nr. 11011
.

KOLLING, Hubert, Eder, Petrus, in: DERS. (Hg.), Biographisches Lexikon zur
Pflegegeschichte. Who was who in nursing history 6 (2012), S. 74-79.
LOCHER, Wolfgang / BRASS, Tanja / WEIDINGER, Peter (Hg.), 100 Jahre Klinikum Dritter Orden
München-Nymphenburg. Akademisches Lehrkrankenhaus. Von Krankenfürsorge und Schwesternschule
zum modernen Hochleistungskrankenhaus, in: www.dritter-orden.de (Letzter Zugriff am: 21.08.2014).
Empfohlene Zitierweise
Krankenfürsorge des Dritten Ordens in Bayern, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 2112, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/2112. Letzter Zugriff am: 17.06.2025.