Besetzung des erzbischöflichen Stuhls von Köln 1920
Weil bis dahin zwischen Staat und Kirche keine einhellige Auffassung über die bleibende Gültigkeit des bisherigen Besetzungsmodus bestand, einigten sich beide Seiten auf informellem Wege auf einen Kandidaten für das wichtigste preußische (Erz-)Bistum: den Paderborner Bischof Karl Joseph Schulte. Aus einer Scheinwahl des Kölner Metropolitankapitels, das zuvor auf die Wahl des Paderborner Oberhirten verpflichtet worden war, ging Schulte am 15. Januar 1920 als Erzbischof von Köln hervor. Am 8. März wurde er von Papst Benedikt XV. im Geheimen Konsistorium präkonisiert, am 25. März erfolgte schließlich seine Inthronisation.
Literatur
GATZ, Erwin, Zum Ringen um das Bischofswahlrecht in Deutschland vom Ende der Monarchie
(1918) bis zum Abschluss des Preußischen Konkordats (1929), in: Römische Quartalschrift
für christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte 100 (2005), S. 97-141, hier
104-106.
HEHL, Ulrich von, Karl Joseph Schulte (1871-1941), in: GATZ, Erwin (Hg.), Die Bischöfe
der deutschsprachigen Länder 1785/1803 bis 1945. Ein biographisches Lexikon, Berlin
1983, S. 680-682.
TRIPPEN, Norbert, Das Domkapitel und die Erzbischofswahlen in Köln 1821-1929 (Bonner
Beiträge zur Kirchengeschichte 1), Köln 1972, S. 467-515.