TEI-P5
Im Zuge der Nationalstaatsbildung in Südosteuropa wurde das 1878 innerhalb des
Osmanischen Reichs autonome und 1908 unabhängige Bulgarien Ziel von Flüchtlingen, die sich
als Bulgaren verstanden oder von Bulgarien als solche angesehen wurden. Zwischen 1903 und
1926 handelte es sich um schätzungsweise 280.000 Menschen. Von diesen stammten
48 Prozent aus Griechenland (Westthrakien und Ägäis-Makedonien), 25 Prozent aus
dem Osmanischen Reich (Makedonien und Ostthrakien), 12,5 Prozent aus Serbien bzw.
Jugoslawien (Vardar-Makedonien), 11 Prozent aus Rumänien sowie 3 Prozent aus
Kleinasien. Daneben kamen in diesem Zeitraum zehntausende Menschen im Zuge von
Bevölkerungsaustauschen zwangsweise nach Bulgarien.
Online seit 24.06.2016, letzte Änderung am 25.02.2019. Als PDF anzeigen
Bulgarische Flüchtlinge
Literatur
BRUNNBAUER, Ulf, Bulgarien, in: BRANDES, Detlef / SUNDHAUSSEN, Holm / TROEBST, Stefan
(Hg.), Lexikon der Vertreibungen. Deportation, Zwangsumsiedlung und ethnische
Säuberungen im Europa des 20. Jahrhunderts, Wien / Köln / Weimar 2010,
S. 93-96.
Empfohlene Zitierweise
Bulgarische Flüchtlinge, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 2140, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/2140. Letzter Zugriff am: 18.06.2025.