Vorfrieden zwischen den Mittelmächten und Sowjetrussland

Durch die Oktoberrevolution in Russland wurde ein Separatfrieden zwischen den Mittelmächten und Sowjetrussland möglich. Am 26. November teilte Sowjetrussland den Mittelmächten seine Friedensbereitschaft mit. Am 5. Dezember wurde ein zehntägiger Waffenstillstand geschlossen, der am 15. Dezember um 28 Tage verlängert wurde.
Die erste Verhandlungsrunde dauerte vom 22. bis 28. Dezember 1918, die zweite vom 9. bis 20. Januar 1919. Am 19. Januar hatte das Deutsche Reich ultimativ den Verzicht Sowjetrusslands auf Polen, Litauen und das westliche Lettland gefordert. Die Verhandlungen wurden am 30. Januar wieder aufgenommen. Am 9. Februar schlossen die Mittelmächte und die Türkei einen Separatfrieden mit der Ukraine, der Sowjetrussland weiter unter Druck setze. Am folgenden Tag erklärte der sowjetrussische Verhandlungsführer Leo Trotzki einseitig die Beendigung des Kriegszustands und die sowjetrussische Demobilisierung. Das Deutsche Reich setzte daraufhin am 18. Februar die Kriegshandlungen wieder ein, was zur vollständigen sowjetrussischen Kapitulation führte. Ohne weitere Verhandlungen akzeptierte Sowjetrussland die verschärften deutschen Friedensbedingungen. Am 3. März schlossen Sowjetrussland und die Mittelmächte im Frieden von Brest-Litowsk einen Separatfrieden.
Literatur
KOCHANEK, Hildegard, Friede von Brest-Litowsk, in: HIRSCHFELD, Gerhard / KRUMEICH, Gerd / RENZ, Irina (Hg.), Enzyklopädie Erster Weltkrieg, Paderborn u. a. 2003, S. 506-508.
WICHMANN, Manfred, Der Friedensvertrag von Brest-Litowsk, in: www.dhm.de (Letzter Zugriff am: 17.11.2008).
WICHMANN, Manfred, Die Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk, in: www.dhm.de (Letzter Zugriff am: 19.08.2009).
Empfohlene Zitierweise
Vorfrieden zwischen den Mittelmächten und Sowjetrussland, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 24030, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/24030. Letzter Zugriff am: 29.03.2024.
Online seit 24.03.2010.
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