Westfälischer Bauernverein

Der "Westfälische Bauernverein" ging auf den 1862 von Burghard Freiherr von Schorlemer-Alst in Wettringen (bei Münster) gegründeten Bauernverein zurück, der seit 1870 die Zeitschrift "Der Westfälische Bauer" herausgab, und 1871 verboten wurde. Die eigentliche Gründung des "Westfälische Bauernverein" erfolgte noch im gleichen Jahr in Münster unter Beteiligung von 2.000 Landwirten. Nicht-Christen waren von der Mitgliedschaft ausgeschlossen. Die Vereinsziele umfassten die betriebswirtschaftliche, rechtliche und technische Beratung sowie praktische Hilfestellung. Der Verein stand dem politischen Katholizismus, insbesondere seinem konservativen Flügel, nahe. Nach anfänglichem Misstrauen entspannte sich das Verhältnis zu den preußischen staatlichen Behörden. Allmählich dehnte sich der Verein auf die ganze Provinz Westfalen aus und hatte 1912 über 30.000 Mitglieder. Von 1916 bis 1928 hatte Engelbert Freiherr von Kerckerinck zu Borg den Vorsitz inne, der zugleich Präsident der Vereinigung der deutschen Bauernvereine war. Sein Nachfolger wurde Heinrich Dieckmann. 1933 wurde der Westfälische Bauernverein in den nationalsozialistischen Reichsnährstand eingegliedert.
Literatur
BURG, Peter, "...zu einem kräftigen Bauernstande vereinigen". Landwirtschaftliche Interessenverbände im östlichen Münsterland vom Vormärz bis zum Ersten Weltkrieg, in: Westfälische Zeitschrift 151/152 (2001/2002), S. 179-221, hier 200-205, in: www.lwl.org (Letzter Zugriff am: 26.04.2016).
WENGER, Norbert, Von Schorlemer bis Heereman. 125 Jahre Westfälischer Bauernverein. 50 Jahre Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband, Münster 1997, S. 9-63.
VIAF: 129602021
Empfohlene Zitierweise
Westfälischer Bauernverein, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 25091, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/25091. Letzter Zugriff am: 23.04.2024.
Online seit 14.05.2013, letzte Änderung am 24.06.2016.
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