Fasci Italiani all'Estero

Die "Fasci Italiani all'Estero" waren zunächst die Auslandsorganisation der "Partito Nazionale Fascista" (PNF). Sie sollten die faschistische Ideologie in der weltweiten italienischen Diaspora verbreiten. Die "Fasci" verfolgten das Ziel, als einziger Repräsentant der "Italianità" wahrgenommen zu werden, die Assimilation der italienischen Migranten zu verhindern, antifaschistische Agitation abzuwehren und Lobbyarbeit für den Faschismus zu betreiben.
Als sich 1921 und 1922 spontan erste "Fasci" im Ausland bildeten, begann die PNF seit Mitte 1922, durch Delegaten und die Gründung der "Fasci Italiani all'Estero" direkte Kontrolle über diese Organisationen zu erlangen. Die "Fasci Italiani all'Estero" gaben seit 1924 ein gleichnamiges Organ heraus, das ab 1925 unter dem Titel "Il Legionario" erschien. Im selben Jahr fand ein erstes internationales Treffen in Mailand und Rom statt.
Die Organisation geriet immer wieder in Konflikt mit der offiziellen italienischen Diplomatie. Deshalb wurden die "Fasci Italiani all'Estero" 1926 dem konsularischen Dienst unterstellt und 1928 die Delegaten abgeschafft. Damit war die Organisation direkt dem Außenministerium unterstellt. In der Folgezeit wurden dem Generalsekretär der "Fasci Italiani all'Estero" auch die italienischen Auslandsschulen und andere Bereiche der Kulturdiplomatie unterstellt.
Literatur
GENTILE, Emilio, The Struggle fpr Modernity. Nationalism, Futurism, and Fascism, Westport, CT / London 2003, S. 145-160.
Partito Nazionale Fascista; Schlagwort Nr. 22035.
Empfohlene Zitierweise
Fasci Italiani all'Estero, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 3513, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/3513. Letzter Zugriff am: 29.03.2024.
Online seit 20.01.2020.
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