TEI-P5
Der Kölner Gewerkschaftsprozess wurde vom 18. bis 22. Dezember 1913 in
Köln und Paderborn geführt. Ausgangspunkt war eine Klage des Generalsekretariats der
christlichen Gewerkschaften gegen elf Journalisten wegen Beleidigung. Diese hatten in der
liberalen, sozialdemokratischen und evangelischen Presse behauptet, die christlichen
Gewerkschaften müssten dem Episkopat unbedingten Gehorsam leisten. Das Gericht sah diese
Behauptungen als unwahr an und verurteilte die Journalisten zu Geldstrafen. Indirekt wurde
damit gerichtlich die Unabhängigkeit der christlichen Gewerkschaften von der kirchlichen
Hierarchie festgeschrieben.
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Kölner Gewerkschaftsprozess
Literatur
BRACK, Rudolf, Deutscher Episkopat und Gewerkschaftsstreit 1900-1914 (Bonner Beiträge
zur Kirchengeschichte 9), Köln / Wien 1976, S. 337-340.
Der Kölner Gewerkschaftsprozeß. Die Grundsätze der christlichen Gewerkschaften in
gerichtlicher Beleuchtung, Köln 1914.
RIVINIUS, Karl Josef, Der Streit um die christlichen Gewerkschaften im Briefwechsel
zwischen Carl Bachem, P. Pankratius Rathscheck und Bischof Döbbing vom Erscheinen
der Enzyklika "Singulari quadam" bis zum Tod Kardinals Kopp (1912.1914), in: Jahrbuch
für Christliche Sozialwissenschaften 23 (1982), S. 129-216, hier 187
Anm. 59.
Empfohlene Zitierweise
Kölner Gewerkschaftsprozess, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 3550, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/3550. Letzter Zugriff am: 19.06.2025.