Breve Pius' X. an Ernst Commer vom 14. Juni 1907

Der Wiener Theologe Ernst Commer veröffentlichte 1907 sein Buch "Hermann Schell und der fortschrittliche Katholizismus. Ein Wort zur Orientierung für gläubige Katholiken". Ein Jahr zuvor war Schell, von dem Schriften auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt worden waren und der einer der Hauptexponenten des sogenannten Reformkatholizismus war, verstorben. Commers Buch war eine Generalabrechnung mit Schell, die heftige Diskussion auslöste. So verteidigten etwa Franz Xaver Kiefl und andere reformkatholische Theologen Schell vehement. In der Folge entschied sich Papst Pius X. dazu, ein Zeichen zu setzen. Er richtete ein lobendes Breve an Commer, welches die Verteidiger Schells und den Reformkatholizismus als Ganzen entscheidend treffen sollte. Das Schreiben wurde kurz darauf auch in der Presse veröffentlicht und löste einen Aufschrei liberaler Katholiken aus. Auch im übrigen Katholizismus war das Echo geteilt.
Quellen
Breve Pius X. an Ernst Commer vom 14. Juni 1907, in: Acta Sanctae Sedis 40 (1907), S. 392-394, in:
www.vatican.va (Letzter Zugriff am: 14.05.2019).
COMMER, Ernst, Hermann Schell und der fortschrittliche Katholizismus. Ein Wort zur Orientierung für gläubige Katholiken, Wien 1907.
Literatur
WEISS, Wolfgang, Modernismuskontroverse und Theologenstreit. Die Katholisch-Theologische Fakultät Würzburg in den kirchenpolitischen und theologischen Auseinandersetzungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts (Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg 56), Würzburg 2000, S. 133-187.
Empfohlene Zitierweise
Breve Pius' X. an Ernst Commer vom 14. Juni 1907, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 550, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/550. Letzter Zugriff am: 20.04.2024.
Online seit 25.02.2019, letzte Änderung am 26.06.2019.
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