Darwinismus

Mit "Darwinismus" werden die Erkenntnisse des britischen Naturforschers Charles Darwin (1809-1882) bezeichnet, die den Vorgang der Evolution der Lebewesen beschreiben. Darwin stellte in seinem Hauptwerk "On the Origin of Species by Means of Natural Selection" anhand von Beobachtungen fest, dass sich Tier- und Pflanzenarten durch natürliche Selektion weiterentwickelten. Diesen Vorgang des "survival of the fittest" untermauerte er durch die Feststellungen des britischen Nationalökonomen Thomas R. Malthus, der ähnliches für das Bevölkerungswachstum annahm. Darwin entwickelte Stammbaumtheorien zu den verschiedenen Tierarten, wobei er sich dabei auf Untersuchungen embryonaler Entwicklungsstadien bzw. Vergleiche zwischen lebenden und fossilen Tieren stützte. Durch die wachsende Popularität seiner Forschungsergebnisse in biologischen Fachkreisen bestärkt widmete sich Darwin auch der Frage nach der Herkunft des Menschen. Dabei stellte er durch ein ähnliches Verfahren die Verwandtschaft zwischen Affen und Menschen fest.
Der Darwinismus entwickelte sich jenseits der empirisch belegbaren Fakten zu einer Weltanschauung weiter, die fast religiöse Züge annahm.
Große Teile der Bevölkerung und speziell die christlichen Kirchen reagierten bis ins 20. Jahrhundert hinein stark ablehnend auf Darwins Evolutionstheorie, die den biblischen Schöpfungsberichten in Gen 1 und 2 widersprach. Speziell die Aussagen über die Allmacht Gottes als Schöpfer und die Gottesebenbildlichkeit des Menschen schienen dadurch in extremer Weise in Frage gestellt.
Literatur
KUMMER, Christian, Darwin, in: Lexikon für Theologie und Kirche3 3 (1995), Sp. 28-29.
RENSCH, Bernhard, Darwin/Darwinismus, in: Theologische Realenzyklopädie 8 (2000), S. 359-368.
Empfohlene Zitierweise
Darwinismus, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 8042, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/8042. Letzter Zugriff am: 29.03.2024.
Online seit 14.05.2013.
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