TEI-P5
Die 1918 begründete Hochkirchliche Vereinigung war ein Zusammenschluss von
Protestanten mit dem Ziel, die von ihnen als positiv bewerteten Aspekte des Katholizismus in
die evangelische Kirche zu integrieren und diese damit zu stärken. Ihre Forderungen betrafen
etwa die Regelung des Bischofsamts, die Praxis von Beichte und Kirchenbesuch oder eine
evangelische Klosterordnung. Der Gottesdienst sollte eine feierliche Ausgestaltung im Ritus
der Liturgie, aber auch in Bezug auf die Gewänder und den Altarschmuck erhalten. Eine
inhaltliche Annäherung an Rom wurde dabei nicht angestrebt, die Anlehnung an die äußere Form
dürfte nicht als innere Übereinstimmung verstanden werde.
1924 wurde die konfessionelle Ausrichtung durch die Anerkennung des Augsburger Bekenntnisses von 1530 deutlich, 1935 erfolgte die Namenserweiterung in Hochkirchliche Vereinigung des Augsburgischen Bekenntnisses. Diese satzungsgemäße Festlegung auf den lutherisch-evangelischen Glauben hatte die Abspaltung derjenigen Mitglieder zur Folge, die in der Hochkirchlichen Vereinigung eine ökumenische Richtung vertreten sehen wollten. Noch im Jahr 1924 wurde von diesen der Hochkirchlich-Ökumenische Bund ins Leben gerufen, der jedoch nur bis 1927 Bestand hatte. Die erneute Annäherung und eine im März 1927 beschlossene Zusammenarbeit der zwei Gruppierungen konnte daher als solche nicht mehr erfolgen.
Online seit 30.10.2012, letzte Änderung am 25.03.2013. Als PDF anzeigen
Hochkirchliche Vereinigung
1924 wurde die konfessionelle Ausrichtung durch die Anerkennung des Augsburger Bekenntnisses von 1530 deutlich, 1935 erfolgte die Namenserweiterung in Hochkirchliche Vereinigung des Augsburgischen Bekenntnisses. Diese satzungsgemäße Festlegung auf den lutherisch-evangelischen Glauben hatte die Abspaltung derjenigen Mitglieder zur Folge, die in der Hochkirchlichen Vereinigung eine ökumenische Richtung vertreten sehen wollten. Noch im Jahr 1924 wurde von diesen der Hochkirchlich-Ökumenische Bund ins Leben gerufen, der jedoch nur bis 1927 Bestand hatte. Die erneute Annäherung und eine im März 1927 beschlossene Zusammenarbeit der zwei Gruppierungen konnte daher als solche nicht mehr erfolgen.
Literatur
BARBOLLA, Manuela, La genesi della Mortalium animos attraverso lo spoglio degli
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BURKARD, Dominik, … Unam Sanctam (Catholicam?). Zur theologiegeschichtlichen
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MOSEL, Heinrich Weddig, Die hochkirchliche Bewegung in Deutschland – ihr Wollen und
ihre Bedeutung für das protestantische Kirchentum. Vortrag, gehalten auf der
hochkirchlichen Tagung in Havelberg (22./23. September 1925), Schluß, in: Die
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WOLF, Hubert, Papst und Teufel. Die Archive des Vatikan und das Dritte Reich, München
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Empfohlene Zitierweise
Hochkirchliche Vereinigung, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 84, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/84. Letzter Zugriff am: 16.06.2025.