Dokument-Nr. 20560
Entschliessung. [Berlin-Lichtenberg], vor dem 14. August 1928
1.) Wir Katholiken verwerfen aufs schärfste den Mord Obregons - aber ebenso scharf legen wir Verwahrung ein gegen die jeglichen Beweises entbehrende Behauptung, die katholische Kirche Mexikos trage die Verantwortung für den Mord. Wir erblicken in solchen Tendenzmeldungen die Hintanhaltung des Kirchenfriedens und wünschen rasche Schaffung von Klarheit und Wahrheit.
2.) Wir Katholiken werden unsere Proteste nicht früher einstellen, als bis die Machthaber in Mexiko selbst einsehen, daß sie mit ihrer Politik der Unterdrückung und rohen Gewalt nichts erreichen. Die Katholiken Berlins, die schon einmal ihre Stimme gegen die blutige Kirchenverfolgung in Mexiko erhoben haben, gedenken heute wiederum in innigster Teilnahme und mit aufrichtiger Bewunderung ihrer Glaubensbrüder in dem unglücklichen Lande und der edlen Blutzeugen, die ihr Leben für die Sache Christi und der Kirche geopfert haben. Sie geben der zuversichtlichen Hoffnung Raum, daß in Mexiko bald von neuem Recht und Freiheit herrschen und dem mexikanischen Volk der ersehnte Friede wiedergeschenkt werde.
3.) Wir verlangen von der Deutschen Regierung tatkräftig zu unterstützen und zu fördern, daß in Mexiko Religionsfriede und Religionsfreiheit baldigst wieder hergestellt werden.