Dokument-Nr. 3130

Bertram, Adolf Johannes: Nachrichten über die in Oesterreich-Schlesien belegenen Bistumsherrschaften des Bistums Breslau.. Breslau, 17. März 1919

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I.
Geschichtliche Nachrichten
über Erwerb, Besitz und Bestätigung der Bistumsherrschaften.
Das Bistum Breslau besitzt die im österreichischen Anteil gelegenen Herrschaften Johannesberg, Freiwaldau, Friedeberg und Zuckmantel. Diese bilden, abgesehen von Zuckmantel, das erst 1474 endgültig an den Breslauer bischöflichen Stuhl kam, seit den allerältesten Zeiten freies Eigentum des Bistums. Die drei erstgenannten Herrschaften gehörten unbestritten zum Gebiet der Kastellanei Ottmachau, das seit der Gründung von Neisse das Neisser Bischofsland und später das Fürstentum Neisse genannt wurde. Daß die Kastellanei Ottmachau aber uralter Besitz des Breslauer Bistums ist und mit Recht als die ursprüngliche Dotation desselben angesehen wird, ergibt sich aus Folgendem.
1. Schon in der Schutzurkunde des Papstes Hadrian IV. vom 23. April 1155 wird unter den Besitzungen der Breslauer Kirche die "Burg Ottmachau mit Zubehör" (castellum Otomochov cum pertinentiis) genannt. Beilage 1.
2. Papst Innozenz IV. nennt in der Schutzurkunde vom 9. August 1245 als Besitz der Breslauer Kirche castrum Otomuchou cum foris, villis et omnibus pertinentiis suis. Original im Diözesan-Archiv. Sign. R 79.
3. Bischof Thomas I. bezeichnet in einer Urkunde vom 31. August 1263 die Burggrafschaft Ottmachau als die "besondere Kastellanei des Breslauer Bistums, die von der Begründung des Christentums an dem hl. Johannes dem Täufer (d. h. der dem hl. Johannes als Patron noch heute wie damals gewidmeten Breslauer Domkirche) geweiht sei". (Castellania specialis episcopatus Wrat. a fundatione christianitatis collata b. Joanni.) Cod. dipl. Morav. III, 357.
4. In einer Urkunde des Bischofs Thomas II. vom 1. Juni 1284 wird von dem Ottmachauer Gebiet gesagt, daß es seit unvordenklicher Zeit der Kirche gehört. Stenzel, Bistumsurkunden, S. 96.
5. Herzog Konrad von Schlesien nennt in einer Urkunde vom 3. Februar 1268 den Ottmachauer Distrikt Patrimonium beati Johannis. Or. Perg. Diözesan-arch. DD 43.
Übten die Breslauer Bischofe im Gebiete der Ottmachauer Kastellanei anfangs die Gewalt der Burggrafen aus, so erlangten sie gegen Ende des 13. Jahrhunderts die volle, unbeschränkte Landesherrschaft und Landeshoheit über das Ottmachauer oder Neisser Land, zu dem die besagten Herrschaften gehörten. Es geschah dies nach Beilegung der Streitigkeiten zwischen Heinrich IV., Herzog von Schlesien, und Bischof Thomas II. von Breslau durch das sogenannte große Privilegium vom 23. Juni 1290. Der Herzog, welcher hierauf kinderlos starb, verzichtete zum Ersatze für alle seitherigen Beschädigungen und Bedrückungen des Bistums durch ihn, für sich und seine Erben für immer auf alle Dienste und Abgaben, alle Jurisdiktion in damaliger umfang-
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reicher Bedeutung, das hohe (Blut-)Gericht und Münzrecht, sowie überhaupt auf alle herzoglichen Rechte, die ihm als Herzog im Neisser und Ottmachauer Lande (terra Nizensis et Otmachoviensis) zugestanden, zugunsten der Breslauer Kirche oder des Bistums (episcopatus) und verlieh dem jezeitigen Bischof die volle Herrschaft dieses Landes und vollkommenes Recht eines Herzogs (volentes ut episcopi, qui pro tempore fuerint inibidem (scil. in terra Nizensi et Otmachoviensi, die unmittelbar vorher genannt ist) plenum dominium perfectumque in omnibus habeant jus ducale). Beilage 2.
So trat zu dem uralten Besitze der Breslauer Kirche noch die Landeshoheit hinzu.
Seitdem haben – es ist dies notorische geschichtliche Tatsache – die Bischöfe von Breslau durch Jahrhunderte die unbeschränkte Landesherrschaft ebenso frei wie die damaligen schlesischen Herzöge Piastischen Stammes, deren Regiment damals – im 13. Jahrhundert – niemandem unterworfen war, über das Kirchenland Neisse besessen und ausgeübt und im Verein mit diesen Fürsten Schlesiens Wohl beraten und gefördert. Sie waren durch Urkunden und öffentliche Akte der schlesischen Fürsten vollkommen anerkannt.
Durch die Überlassung in der Urkunde vom 23. Juni 1290, die sofort, wie die Urkunde selbst sagt, faktisch ausgeführt wurde, war das Neisser Land ein von aller Oberherrlichkeit freies Land der bischöflichen Kirche zu Breslau, des Bistums, und erlangte das Bistum alle die Rechte, die der seitherige Landesherr dieses Gebietes, der piastische Herzog von Schlesien-Breslau, noch auf dasselbe bis dahin geltend gemacht und etwa noch zu Recht besessen hatte, also alles und jedes Landesfürstenrecht und die diesfälligen Gerechtsame. Daß sie die Breslauer Bischöfe ausgeübt haben, beweist die schlesische Geschichte.
Weder die Krone Böhmen noch das Haus Österreich hat dem Bistum bezüglich des Neisser Fürstentums etwas gegeben oder verliehen .
Wie ein alter Piasten-Herzog über sein Herzogtum, besaß das Bistum die fürstlichen Rechte über das Neisser Fürstentum schon weit früher, als an die Verbindung Schlesiens mit Böhmen und durch dieses mit Österreich auch nur gedacht wurde. Selbst in jener für Schlesien wichtigen Entwickelung des öffentlichen staatlichen Zustandes, als später während des 14. Jahrhunderts die Herzöge Schlesiens ihre Fürstentümer der Krone Böhmen teils zu Fürstenlehn darboten, teils auf andere Weise überließen (infolgedessen die ersteren an letztere nach Aussterben der Fürstenfamilien fielen), geschah dieses mit dem Bistumslande Neisse seitens der Breslauer Bischöfe und des Bistums nicht.
Im Gegenteil bestätigte König Johann von Böhmen (der Lützelburger) in der Urkunde vom 4. Oktober 1342 unter anderem auch alle Verleihung Herzog Heinrichs IV. von Breslau an das Bistum, nachdem König Johann das Land des Herzogs von Schlesien-Breslau bereits erworben und ihm von mehreren anderen schlesischen Herzögen die Oberlehnsherrschaft (feudum oblatum) aufgetragen worden war.
Und als im Jahre 1358 die Verhältnisse der Krone Böhmen einerseits und des Bistums in seinen verschiedenartigen Besitzungen andererseits näher verabredet, geordnet und festgestellt wurden, erlangte zwar die Krone Böhmen betreffs des Neisser Landes gegen die Zusage und Pflicht zu leistenden Schutzes gegen alle Widersacher des
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Bistums die Befugnis, daß ihr gegen ihre und Schlesiens Feinde vom Bischof die festen Plätze geöffnet und Beistand geleistet würde, aber nur unter der ausdrücklichen Bedingung, daß außer diesem Zugeständnis das Land Neisse immerdar ein völlig freies Land bleibe, wie solches die darüber ausgefertigten Diplome bekunden, das Diplom des Bischofs Preczlaws von Breslau und seines Kathedral-Kapitels vom 30. November 1358, sowie das bald darauf erteilte Diplom Kaiser Karls IV. als Königs [sic] von Böhmen, vom 13. Dezember 1358, beiderseits in der Stelle: "que terra Nissensis, disponente Domino, praeterquam ad supra scripta et infra scripta promissa juvamina et aperturas, libera semper extitit et existit."
Berücksichtigt man nun endlich, daß die erwähnten beiden Diplome Bischof Preczlaws von Breslau vom 30. November 1358 und Kaiser Karls IV. vom 13. Dezember 1358 zusammen einen wahren Staatsvertrag zwischen dem Lande (Fürstentum) Neisse und dem Königreich Böhmen bilden, ferner den Umstand, daß in dem Diplome Kaiser Karls IV. vom VII. Idus Octobris 1355, durch welches er den größten Teil der Schlesischen Herzogtümer der Krone Böhmens inkorporierte, ebensowenig unter denselben das Bistumsland (Fürstentum) Neisse erwähnt wird als die Herzogtümer Schweidnitz und Jauer, die damals noch von ihrem Fürsten Herzog Bolko von Schlesien-Fürstenberg, Schweidnitz und Jauer souverän besessen wurden, endlich daß die Geschichte Schlesiens keinen anderweitigen Vertrag kennt, durch welchen die freien unbeschränkten Fürstenrechte der Krone Böhmen unterworfen worden, durch die Krone Böhmen aber das Haus Oesterreich zu Schlesien gekommen, so ergibt sich die Rechtsbeständigkeit des bis in die neuesten Zeiten bestandenen fürstlichen Besitztums des Bistums und der piastisch herzoglichen Gerechtsame der Fürstbischöfe von Breslau.
Auf dieser Grundlage des öffentlichen Rechtes beruht es, daß das Bistums- oder Neisser Land, das Fürstentum Neisse, weder bei der Krone Böhmen, noch überhaupt irgendwo als ein Lehensland bestanden, vermerkt oder je in die Kronlehns- oder eine andere Lehenstafel eingetragen oder sonst mit einem Bande des öffentlichen Rechtes behaftet worden. Nach dem Gange der Staatenverhältnisse seit der Reformation und bis in die neueste Zeit wurden dann die Bischöfe von Breslau in ihren souveränen Fürstenrechten an dem der Kirche verbliebenen Neisser Landbesitze immer mehr vermindert. Das dasige Besitztum der Breslauer Kirche, das im Hypothekenbuche der status minores nunmehr eingetragen ward, behielt den Charakter privatrechtlichen Eigentums unter Allerhöchster Kaiserlich-Königlicher Landeshoheit. Eigentümer blieb, wie seit jeher, das Bistum Breslau, sein bischöflicher Stuhl und die Domkirche in Breslau. An diesem uralten Charakter als freies Eigentum der Kirche hat der Gang der staatlichen Ereignisse, sowie der öffentlichen Rechtsverhältnisse keine Änderung hervorgebracht; immer hat das Eigentum in Privat-Hinsicht fortdauernde Anerkennung gefunden.
Das Eigentum der Güter Johannesberg, Freiwaldau, Friedeberg und Zuckmantel wird für den bischöflichen Stuhl zu Breslau durch folgende Tatsachen bestätigt.
1. Johannesberg. Herzog Bolko von Schlesien, Herr von Fürstenberg und zu Schweidnitz, bekennt urkundlich am 11. Februar 1348 zu Heinrichau, daß Bischof Preczlaw von Breslau ihm "hat gegebyn czu eyner Gnaden, dywyle wyr leben" ... dazselbe Hues czu Jawirnik" (das über dem Orte Jauernig gelegene Schloß) "daz do in des Bischofes Lande lyet czur Nise" und daß er dasselbe habe
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und besitze "von dem Bischofe Herrn Preczlaw und von der Kirchen zu Breczlaw czu eyner Gnaden, alzo lange alz wyr leben. Beilage 3. Also nur Verleihung auf Lebenszeit, unter Anerkennung fortdauernden Eigentums des Bistums. – Papst Gregor XI. befiehlt dem Bischof von Posen durch Urkunde d. d. Villa nova Avinionensis diocesis 29. Juni 1371, gegen den Herzog Heinrich von Falkenberg Maßregeln zu ergreifen, der weggenommen habe "castrum Jawirnik ... ad ipsum episcopum et mensam suam episcopalem ac ecclesiam Wratislaviensem pleno jure pertinens et infra limites bonorum episcopalium et in fundo episcopatus Wratislaviensis ac dominii consistens." Das heutige Schloß Johannesberg ließ Bischof Johannes Turzo von Breslau bis zum Jahre 1509 auf eigene Kosten nach Ausweis zweier Inschriften am Schloß erbauen. 2. Freiwaldau. Bischof Johannes III. Romka nennt in einem am 14. Juli 1295 zu Neisse ausgestellten Instrument Freiwaldau "seine Stadt" und erklärt, daß Gisla, die Witwe des früheren Vogtes zu Freiwaldau und ihre Kinder die Vogtei daselbst "von unserer Breslauer Kirche" erhalten haben. Tzschoppe und Stenzel, Urkundensammlung zur Geschichte des Ursprungs der Städte. S. 426f. – Am 16. Mai 1536 überließ Bischof Jakob von Salza dem Kaiserlichen Rate Anton Fugger zu Augsburg Stadt und Schloß Freiwaldau nebst Adelsdorf, Buchsdorf und Böhmischdorf als ein "erbliches Lehen", doch kaufte Bischof Balthasar von Promnitz am 19. Februar 1547 diese Herrschaft für 2.000 Goldgulden zurück. Derselbe Bischof von Breslau schenkte durch Urkunde d. d. Neisse 17. Juli 1553 "castrum Freiwaldau ... cum oppidulo, villis, caeterisque bonis, adhaerentibus montanis" seinen rechtmäßig vom Domkapitel gewählten Nachfolgern zur mensa episcopalis für immer. Beilage 4.
3. Friedeberg. Die Herrschaft Friedeberg besitzt das Bistum Breslau als unmittelbares Eigentum der mensa episcopalis, seitdem Bischof Preczlaw mit seinem Kathedralkapitel zu gleichen Teilen das Schloß Friedeberg mit allen Rechten, Bergwerken, Bergen, Tälern, Wäldern, Wiesen etc., dem Städtchen Friedeberg, den Dörfern Schwammelwitz, Mösen, Hermsdorf, Kaindorf, Gurschdorf, Setzdorf, Wilmsdorf, Krautenwalde, Markersdorf, Domsdorf ... für 3.100 Mark Prager Groschen damaliger Münze am 26. Juli 1358 von den Brüdern Heinczko und Wenzel von Haugwitz "pro ecclesie nostre [sic] Wratislaviensis dictique capituli et subditorum nostrorum perpetuo commodo et profectu" "iusto emptionis titulo" ... "iure hereditario et in proprium seu proprietatem perpetuo habendum tenendum et eciam [sic] possidendum" erkauft und erworben hatte (emimus et comparavimus). Beilage 5.
Später ist das Kapitel für seinen Anteil vom Bischof abgefunden worden.
4. Zuckmantel. Herzog Nikolaus von Troppau hatte durch Urkunde vom 6. September 1281 die Burg Edelstein nebst Zuckmantel und allen Nutzungen und Rechten dem Bischof Thomas und der Kirche des heil. Johannes zu Breslau als Entschädigung für die durch die Ritter v. Linau dem Bischofslande zugefügten Schäden zu immerwährendem Besitz übergeben, doch ging dieser Besitz dem Bistum später verloren. Das Bistum bekam die rechtmäßig erworbene Herrschaft Zuckmantel 1474 zurück. Nachdem nämlich in dem Kriege um die Herrschaft König Georg Podiebrads über das Königreich Böhmen und die mit demselben verbundenen Länder Bischof Jodokus von Breslau das Schloß Edelstein, den damaligen Hauptsitz des Zuckmanteler Gebietes, samt allem Zubehör im Jahre 1467 mit seinem Heere als ein den Krieg mitführender Landesherr eingenommen, sein Nachfolger, Bischof Rudolph, das
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ebenfalls eroberte Fürstentum Münsterberg an die Podiebrads wieder herausgegeben hatte, erkannte König Matthias von Ungarn und Böhmen das Schloß Edelstein und den Zuckmanteler Distrikt als redlich erworbenes Gut des bischöflichen Stuhles an und bestätigte es ihm für immer. In der zu Breslau am. 9. Oktober 1474 ausgefertigten Urkunde heißt es: "Nos itaque Mathias rex prefatus motu proprio ex certa nostra sciencia atque plenitudine regie potestatis recuperacionem et assecucionem dictorum castri Edelstein, opidi Czuckenmantil cum villis, allodiis, mineris, silvis et aliis pertinenciis suis per dominum Jodocum episcopum predecessorem suum factas et obtentas possessionemque eiusdem domini Jodoci atque suam (nämlich Bischof Rudolphs) tamquam licitas iustas et honestas laudamus approbamus et confirmamus ipsumque castrum sive locum eiusdem (das Schloß war von Bischof Jodokus zerstört) cum opido [sic] Czuckenmantil, villis, allodiis, silvis, mineris tam inventis quam inveniendis et aliis pertinenciis suis quibuscunque ecclesie sancti Johannis Wratislaviensis sue paternitati ac suis successoribus episcopis dicte ecclesie de novo perpetuo donamus et assignamus atque de eisdem suam paternitatem investimus". Beilage 6. – Bischof Rudolph verglich sich friedlich mit Herzog Heinrich dem Aelteren, – dem ältesten Sohne des Königs Podiebrad, der diese Besitzung unmittelbar vor ihrer Eroberung innegehabt hatte – da dieser Herzog Heinrich teils selbst aus der väterlichen Erbschaft, teils aus dem Erwerbe der Anteile von seinen Brüdern Ansprüche auf Edelstein und das Gebiet von Zuckmantel erhoben hatte, behufs seiner Abfindung, und erhielt von diesem laut Urkunde d. d. Glatz 23. November 1477 diese Besitzungen für immer abgetreten. (Cessimus prout tenore presencium cedimus pro nobis et heredibus nostris omni iuri nobis tam ex successione paterna quam donacione et cessione per illustres principes et dominos dominos [sic] Victorinum Oppaviensem et Henricum Monsterbergensem duces ac nobilem et generosum dominum Boczkonem dominum in Cunstat et Podiebrad fratres nostros c(arissimos sive) promissione per quamcumque vel quascumque perso(nam vel personas) cuiuscumque status condicionis et preeminencie existant, nobis facta ad castrum Edelsteyn necnon opidum Czuckmantil a(c mineras et que)cumque bona et dominia quocumque nomine nominari valeant aut debeant at (!) dictum castrum et oppidum spectancia compet(enti) reverendissimo in Christo patri domino Rudolpho episcopo Wratislaviensi, eiusdem successoribus episcopis et ecclesie Wratislaviensi habenda, tenenda ac (iuste) et pacifice possidenda nunc et in evum, promittentes ... ipsum dominum Rudolphum episcopum et ecclesiam Wratislaviensem in pacifica eorundem possessione dimittere (zu belassen). Originalpergamenturkunde im Diözesanarchiv Breslau D. D. 4.) – Das Zuckmanteler Gebiet wurde hierauf mit den übrigen Bistumsgütern zu einem Ganzen vereinigt.
Die beiden Güter Saubsdorf und Niklasdorf sind im Grundbuche zu Zuckmantel geschlagen. Sie liegen im alten Bistumslande Neisse. Das Eigentum von Saubsdorf kaufte Bischof Martin von Gerstmann am 7. Mai 1580 für 14.000 Taler von den Brüdern Achilles und Christoph Bavor von Holofues. Niklasdorf tauschte 1652 Bischof Karl Ferdinand, Prinz von Polen, ein.
Wie aus diesen in gedrängter Uebersicht angeführten, mehrere Jahrhunderte alten ersten Erwerbungen das nicht beschränkte Eigentum des Bistums an den in Rede stehenden Gütern hervorgeht, so bezeugen auch unzählige spätere Urkunden, die Landbücher und andere Schriftstücke, sowie die seit Ende des 16. Jahrhunderts noch vorhandenen Rechnungen über Einnahme und Ausgabe der Güter, daß die oben
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genannten Herrschaften zur bischöflichen Mensa gehört haben.
Schließlich sei noch auf die bemerkenswerte Urkunde des Königs Karl von Böhmen vom 15. November 1351 hingewiesen, durch die dieser König dem Bischof von Breslau und dessen Kapitel feierlich verspricht, daß er niemals auf eine Teilung oder Verminderung des Breslauer Bistums und der Rechte dieser Kirche, ihrer Güter und Besitzungen hinarbeiten, im Gegenteil derartigen Bestrebungen tatkräftig entgegentreten werde. Er erklärt, dieses Versprechen auch namens seiner Nachfolger den späteren Bischöfen der Breslauer Kirche zu geben. Beilage 7.
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Beilagen.
1.
Schutzurkunde des Papstes Hadrian IV. vom 23. April 1155 für die Breslauer Kirche.
Adrianus episcopus seruus seruorum dei. uenerabili fratri Gualtero Wrotizlauensi episcopo. eiusque successoribus canonice substituendis in ppm.
In eminenti apostolice sedis specula disponente domino constituti. fratres nostros episcopos tam uicinos quam longe positos fraterna caritate debemus diligere. et ecclesiis quibus domino militare noscuntur suam justitiam conseruare. Eapropter venerabilis in Christo frater episcope tuis iustis postulationibus clementer annuimus. et ecclesiam Wrotilauensem (!) cui deo auctore prees, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus. et presentis scripti priuilegio communimus. Statuentes ut quascumque possessiones quecunque bona eadem ecclesia inpresentiarum. iuste et canonice possidet. aut infuturum concessione pontificum largitione regum, vel principum. oblatione fidelium, seu aliis iustis modis deo propitio poterit adipisci. firma uobis tuisque successoribus. et per uos eidem ecclesie illibata permaneant. In quibus hec propriis duximus exprimenda uocubulis. ciuitates. castella. villa. curtes. et plebes. Trecen. Tescin. Gradice. Golensicezke. Otemochov. Gradice. Barda. Nemechi. Gramolin. Gradice. Ztrigom. Zpini. Valan. Godiuice. Szobolezke. Glogov. Sezezko. Milice. hec predicta loca singula cum omnibus pertinentiis earum. terras quoque cultas. et incultas. seruos. ac ancillas. et cetera que iuste et legiitime (!) eidem ecclesie pertinent. Abbatiam sancti Martini cum pertinentiis suis. Castellum Otomochov. cum pertinentiis. castrum Miliech. ad usus fratrum supradicte ecclesie deputatum cum pertinentiis suis. forum de Trebnice quod Circuice translatum est. Duas villas una que uocatur tacheuus. altera Pobzino. villam que est sita inter Muchobor et Selenza. ex dono Komne. villas hereditatis sue quattuor. unam in montibus. aliam iuxta uadum, quod dicitur Lau. tertiam iuxta Boreck. quartam iuxta aquam, que dicitur Olaua. quintam que uocatur Grogesseuici cum hominibus quorum hec sunt nomina. Groges. Paulus. Dobrenta. Suc. Rozvad. Radost. cum duobus fillis Rados. et Milozlau. quos omnes cum dux Mesico conuictos decimos Gedchenses uellet abducere. cum uoluntate et assensu fratris eius Bolizelaui ducis coram nobilibus totius Polonie eidem ecclesie restituit. in morte etiam sua omnia que iuste possidere uidebatur. seruos scilicet et ancillas curtem intra ciuitatem cum pertinentiis suis. Ex dono Sibin duas uillas, unam que dicitur Hvzouici. alteram iuxta Vidav. Ex dono Sulizclaui duas uillas. unam in montibus que dicitur Sulizclauici. alteram Cochethov. Ex dono comitis Lutizlai unam. iuxta montem Ruzoua. Ex dono comitis Tedleui. unam iuxta Calis. Ex dono comitis Wlaz. tres. Gelenino iuxta Borech, aliam iuxta Thurou tertiam: que uocatur Ztriouo. iuxta Pagenchno Homines etiam quos dux Mesico cum hereditatibus suis ecclesie uestre restituit. Ex dono ducis Bolezlaui quinque rusticos. quorum nomina sunt hec: Oiros. Syma. Weztis. Milees. Vidl. Ex dono comitis Woizlai villam super uadum. Zurnigrod. cum uillulis adiacentibus Charbci et Wseuilci. Ex dono comitis Zlauomir villam iuxta Rado. que uocatur Zlauno. Villas ecclesie beati Johannis Zborouici videlicet. Venzouici. Ozorentici. Smarseuici. Ciceuici. Drogotici. Gorice. Ztreganouici. Biscopici. Chirnichici. Scotenici. Rendisseuici. Gozstech. cum hominibus Gremeza cum filiis. Bogdas. et Sulon. iuxta Goztech. Briscleuici. Selim. Sorauin. villam que Carnchagora dicitur. villam etiam super riuulum qui Sorauina dicitur. villam que Chiresne dicitur. villam que uocatur Jascotele. villas Thessen. Grochovistam. Gelenov. Nalcho. circuitio iuxta Cozli. circuitio super aqua que Dragma uocatur. et villam iuxta Sandoul que Gora dicitur. Decernimus ergo ut nulli omnino hominum liceat prefatam ecclesiam temere perturbare. aut eius possessiones auferre. uel ablatas retinere. minuere. aut aliquibus uexaionibus fatigare. sed omnia integra conseruentur. eorum pro quorum gubernatione et sustentatione concessa sunt. usibus omnimodis profutura. Salua in omnibus apostolice sedis auctoritate. Siqua igitur infuturum ecclesiastica secularisue persona hanc nostre constitutionis paginam sciens contra eam temere uenire temptauerit. secundo tertioue commonita si non satisfactione congrua emendauerit. potestatis. honorisque sui dignitate careat. reamque se diuino iudicio existere. de perpetrata iniquitate cognoscat. et a sacratissimo corpore ac sanguine dei et domini redemptoris nostri Jesu Christi aliena fiat atque in extremo examine districte ultioni subiaceat. Cunctis autem eidem
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loco iusta seruantibus. sit pax domini nostri Jesu Christi. quatinus et hic fructum bone actionis percipiant et apud districtum iudicem premia eterne pacis inueniant. Amen. Amen. Amen.
(R.) Ego Adrianus catholice ecclesie episcopus ss. (B. V.)
I. 1. + Ego Guido presbiter card. tt. sci Grisogeni ss.
5. + Ego Julius presbiter card. tt. sci Marcelli ss.
6. + Ego Octauianus presbiter card. tt. sci Cecilie ss.
II. 1. + Ego Imarus Tuscul. episcopus ss.
III. 1. + Ego Oddo diac. card. sci Georgii ad uelum aureum ss.
3. + Ego Guido diac. card sce Marie inporticu ss.
5. + Ego Gerardus diac. card. sce Marie in via lata ss.
Datum Rome apud sanctum Petrum per manum Rolandi sancte Romane ecclesie presbiteri cardinalis et cancellarii. VIIII. Kal. May. Indictione III. Incarnationis dominice. Anno M°. C°. L°. IIII°. Ponteficatus uero domni Adriani pp. IIII anno primo.
Orig. Perg. im Diösesan-Archiv [sic] Breslau, C. 46.
2.
Großes Privilegium Herzog Heinrich IV. für das Bistum Breslau.
23. Juni 1290.
In nomine domini amen. Licet in eximiis pricipatibus constituti regnorum solia dirigamus, instantis tamen fati necessitate conpellimur, ut dum meditamur devota mente novissima, ad placitum disponamur et graciam celestis misericordie largitoris. Nos igitur Henricus, d. gr. dux Slesie, Cracouie et Sandomirie, meditantes et sollicita revolventes indagine, qualiter per nos et per nostros progenitores ecclesia beati Joannis in Wratizlauia, necnon bona, possessiones ipsius ecclesie atque monasteriorum aliorumque piorum locorum possessiones et predia, que eidem episcopatui sunt subjecta, multiformibus ac diversis injuriis, pressuris ac gravaminibus infinitis in salutis nostre dispendium actenus fuerint desolata, quorum eciam dampnorum estimacionem propter infinitatem ipsorum ad certam non possumus reducece quantitatem, in satisfactionem dampnorum ipsorum et restauracionem violenciarum illatarum tam personis quam prediis supradictis, pro salute anime nostre ac progenitorum nostrorum, in remissionem peccatorum, que quacumque temeritate conmisimus, in bona valitudine mentis nostre de consilio et consensu baronum nostrorum damus, conferimus et liberaliter elargimur omnibus possessionibus civitatibus, vicis, villis omnibusque prediis, tam rusticis quam urbanis puram, perfectam et integram libertatem ab omnibus serviciis Theutunici juris atque Polonici, ab omnibus angariis et perangariis, collectis pariter et vecturis et aliis quibuscunque vexacionibus, quocumque nomine censeantur, liberantes expresse et nominatim terram Nizensem et Otmachouiensem necnon et alia bona ecclesiastica infra Wratizlauiensem dyocesim constituta, ab omnisbus [sic] servitutibus supradictis renunciantes exnunc pro nobis nostrisque heredibus et successoribus quibuscumque, tam ex testamento, quam ab intestato venientibus, omni jurisdicioni et juri ducali, quod nobis conpetebat in possessionibus supradictis, conferentes eciam Wratislauiensi ecclesie dominium, jurisdicionem et facultatem majoris judicii supra (sic) causis sangwinum et specialiter super omnibus causis majoribus, que jus ducale actenus contingebant, conferentes eidem libertatem in terra Nizensi predicta et Otmachouiensi, tam in judiciis quam moneta, volentes, ut episcopi qui pro tempore fuerint inibidem plenum dominium perfectumque in omnibus habeant jus ducale. Ad execucionem autem omnium predictorum, ne predicta nostra voluntas et pium arbitrium aliqualiter violetur, in possessionem omnium jurium predictorum ipsum episcopum eiusque nuncios seu procuratores per subcamerarium nostrum in corporalem possessionem fecimus introduci. Restituimus insuper Wratizlauiensi ecclesie Bandlowiz cum toto districtu, sicut episcopus prius possidebat, quod violenter abstuleramus eidem, necnon omnes possessiones et predia, que per patrem vel patruum seu per nos vite nostre temporibus indebite fuerant occupate. In cujus rei testimonium et evidenciam pleniorem presentes litteras scribi jussimus, nostri sigilii munimine roboratas. Actum Wratizlauie, anno domini MCC nonagesimo, presentibus hiis, Bernhardo preposito Mysnensi et cancellario nostro, Nenkero palatino nostro, Symone Gallico, Henrico de Wisenburc, Polzkone de Snellenwald, Samborio de Siltperg, Gunthero de Bibersteyn, Bogussio de Pogrel, Petro Stossowize, Wernero de Lignize, Gysilhero Kolneri, Jaroslao de Hauerdorf, Budiuoyo Copassin, Rascone Dremlik et aliis quam pluribus fide dingnis. Data per manum Lodoyci prothonotarii nostri, in vigilia beati Johannis baptiste.
Aus Stenzel, Urkunden zur Geschichte des Bistums Breslau im Mittelalter, S. 250f.
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3.
Herzog Bolko von Schweidnitz bekennt, daß ihm Bischof Preczlaw die Burg Jauernik aus Gnade nur auf Lebenszeit eingeräumt habe.
11. Februar 1348.
Wir Bolco, von Gotis Gnaden Herczoge von Slesie, Herre von Furstenberk und czur Swidnicz, bekennen offenlich in desem Brife allen den, dy en sehn adyr horen lesen, daz daz Hues czu Jawirnik, daz do in des Bischofes Lande lyet czur Nise, unse geystlicher Vater, Bischof Preczlaw von Breczlaw, uns hat gegebyn czu eyner Gnaden, dy wyle wyr leben und bekennen des offenlich in desem Brife, daz wir dazselbe Hues czu Jawirnik von dem Bischofe Hern Preczlaw und von der Kirchen czu Breczlaw haben czu eyner Gnaden, alzo lange alz wyr leben, unde globen in guten Truwen an alle Argelist dem vorgenanten Herren, Hern Preczlaw, dem Bischofe unde synen Nochkumelingyn, Bischofen czu Breczlaw unde der Kirchin, daz wyr en, noch alle sin Lant noch der Kirchen Gut von Breczlaw noch syne adir ir Undirsese keyn keynen Herzogen adyr keinem Fursten und by Namen ken dem Kunige von Bemen sullen bewerren an keyner Stat, myt keynen Sachen, Urloge adyr Krik, sundyr wyr mugen unz weren keyn Roubern und keyn Dyben daz Beste, daz wyr mogen. Unde globen ouch in guten Truwen an Argelist deme vorbenanten Heren, Hern Preczlaw, Bischof czu Breczlaw unde allen synen Nochkomelingen Bischofen czu Breczlaw, deme Probist, Techende, Hern Otten von Donyn, Hern Heynken von Bancz, Prelaten unde Tumherren czu Breczlaw und deme Capetil, Hern Heynich von Hugwicz, Janusch von Pogrel, Hannus von Waldow, daz wyr keyn Burcgrefen of dem vorgesprachen Huse czu Jawirnik nicht seczen sullen, her habe denne vor globyt an Argelist deme vorbenanten Herren Bischofe Preczlaw unde synen Nochkumelingen Bischofen czu Breczlaw unde Probiste, Teschende, prelaten czu Breczlaw czus Kapetils Hant unde der Kirchen, daz her ir warte myt deme vorbenanten Huse czu Jawirnik alz ir Burcgrefe wen wyr sturben, do uns Got lange muse vor bewaren von synen Gnaden. Unde globen ouch, daz daz selbe Hues demselben Herren Hern Preczlaw Bischof czu Beczlaw (sic!) unsem geystlichen Vater offen sal syn, czu Schimphe unde czu Ernste. Des dese vorbeschrebin Sachen unde Gelöbde stete unde gancz gehalden werden, des habe wyr desen Brif dorubir heysen gebyn und schriben, dor an wyr haben heysen hengin unse groste Ingesegil czu eyner worhaftegen und ebegin Bestetegung. Gegebyn ist dire Brif und geschehn sint dese vorbenante Sachen czu Heynrichow in dem Closter, an Montage noch sancte Dorotheen Tage; noch Gotis Geburde tusunt Jar drihundyrt Jar in dem acht unde virczegisten Jare. Des sint Geczuge Her Junge und Her Kekil Gebrudir von der Cirnen, Her Vlrich, Her Reynczco Brudirn, Schafe genant, Her Heynaczco von Richenbach, Her Hannus von Vchtricz und Kunczilinns unse Lantschriber und ouch andir guter Lüte vil.
Pergament. Deutsch. Siegel (rundes Wachssiegel) des Ausstellers an gelben Seidenschnüren.
Urkunde im Bresl. Diöz.-Archiv. Signatur: DD 61.
4.
Bischof Balthasar von Promnitz beurkundet den Ankauf der Herrschaft Freiwaldau und die Widmung derselben an den Bischöflichen Stuhl zu Breslau.
17. Juli 1553.
Nos Balthasar dei gratia episcopus Wratislauiensis etc. liber baro Plesnensis supremus utriusque Slesiae capitaneus, recognoscimus et fatemur nostro et heredum nostrorum nomine tenore presentium quibus expedit universis, Quod quum venerabiles eximii viri domini.. capitulum ecclesiae nostrae maioris Wratislauiensis in Christo fratres nobis sincere dilecti ex fraterna obseruantia beneuole nobis de acquisitis uel adhuc industria nostra acquirendis, emptis atque emendis bonis siue mobilibus uel immobilibus liberam nobis concesserunt testandi facultatem. Ne autem ingrati erga illarum (!) fraternitates esse uideamur multoque magis ecclesiae nostrae utilitatem auctam quam diminutam per nos esse agnoscant, testatum erga eandem benignum animum nostrum relinquere uoluimus, ita quod castrum Freywaldn una cum oppidulo, villis caeterisque bonis, adhaerentibus montanis, que omnia magno et proprio aere et pecunia nostra emimus hancque per montana Freywaldensia aliisque in locis non paruis impensis et sumptibus, industria
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et opera nostra episcopatui nostro lignis natatilibus viam utilitatis aperuimus, quae ingenti castrorum, oppidulorum atque etiam aliorum ecclesiae imperio subiectorum dispendio hactenus desiderata est, cum omnibus illorum attinentiis et usufructibus successoribus nostris episcopis legittime per dictum venerabile capitulum intrantibus ad illorum mensam episcopalem adpropriauimus et dicauimus, ea ipsa nunc et in perpetuum tenenda et possidenda citra ullam haeredum nostrorum seu aliorum impetitionem. Dispositionem uero villae Neudorff in districtu Cantensi sitae an venerabili capitulo uel successori nostro addicanda sit, nobis pro arbitrio nostro reseruatum esse uolumus, curabimus autem ut ea uilla circa ecclesiam in uno praenominato loco permaneat. lnter alia uero concessum est quod senatui oppidi Nissensis nunc et in posterum annuatim una uice per fluuium Bela pro usu et necessitate oppidi ligna deducere liceat atque liberum sit. Posteaqum etiam isto et ecclesiae et religioni nostre infensissimo saeculo direptionem atque adeo ecclesiasticorum bonorum, reddituum et proventuum compilationem dolenter uideamus ita quod ecclesiae ministris nedum de illorum censibus non satisfiat, sed tanta pauperies et inopia simul coniunctis persecutionibus et adversariorum molestiis inter illos sit, ut nisi aliqua ex parte ope nostra illis succurratur uetendum sit ne cultus diuinus intactus relinquatur. Nos uero eiusmodi defectus perpendentes dictos ecclesiae nostrae maioris ministros aura fauoris et clementiae nostrae amplecti illisque ad meliorem sustentacionem aliquid attribuere uolentes, ipsis tria millia vallensium seu ut uocant grossorum Joachimicalium dicamus et attribuimus eam summam siue sub reempcionis titulo ad certa tamen bona inscribendi vel fundos seu quiddam haereditarium, unde dictae ecclesiae ministri illorum redditus annuos habere possint, emendi, dispositione tamen eiusmodi prouentuum nobis reseruata. Promittimus quoqe et pollicemur nos omnia bona feudalia, quae ad nos deuoluta iam sunt et deuoluentur, non aliter quam iure feudali nunc et in posterum conferre uelle, ne ecclesia suo iure priuetur, sed multo magis in iis atque aliis rebus paternum et propensum animum atque uoluntatem re ipsa experiatur et sentiat. In cuius rei fidem literas presentes desuper fieri sigillique nostri maioris iussimus et fecimus appensione communiri.
Actum et datum Nissae decima septima mensis Julii anno domini millesimo quingentesimo quinquagesimo tertio.
Unterschriften:
Balthasar Episcopus Vratisl. m. p.
N. Kautsch m. p.
Original, Pergament, im Diöz.-Archiv, Sign. D D 52:
5.
Bischof Preczlaw kauft mit seinem Kapitel die Herrschaft Friedeberg.
26. Juli 1358.
In nomine domini amen. Cum nos Preczlaw Wratislaviensis episcopus ecclesie nostre cui presumus disposicione divina et subditorum nostrorum ex iniuncto nobis pastorali officio commodum teneamur prospicere et profectum, igitur ad perpetuam rei memoriam notum esse volumus universis et singulis presentes litteras inspecturis, quod considerantes attencius et sollicita meditacione pensantes, quot et quantis ecclesia nostra Wratislaviensis ex parte castri Fredberg nostre Wratislaviensis diocesis in terra nostra episcopali Nysensi consistentis, que terra est dicte nostre Wratislaviensis ecclesie Patrimonium speciale, turbacionum turbinibus et persecucionum procellis exposita fuerat temporibus retroactis, in tantum quod nedum homines ipsius ecclesie et bona in terra consistencia supradicta ab hominibus et dominis dicti castri mala plurima sunt perpessi, sed eciam gentes et incole circumvicinarum terrarum depredacionibus et gravaminibus iniuriis multipliciter turbabantur, cupientes quoque iuxta sapientis consilium prudenter mala succidere, ut salubriter bona succedant, et quantum nobis est possibile nocendi offendiculum subducere, ut futuris obviemus periculis et faciliorem habeamus additum ad optata, dum nobis et ipsi ecclesie pro terris et hominibus eius in quorum utique quiete quiescimus et gratulamur in pace, nil consulcius superesset, deliberacione nobiscum et dilectis fratribus nostris canonicis et capitulo eiusdem Wratislaviensis ecclesie prehabita diligenti et tractatu eciam cum ipsis super hoc sepius repetito sollempni, prout hoc similiter dicte ecclesie requirebat necessitas et evidens utilitas exposcebat: cum idem castrum Fredberg cum omnibus suis iuribus iurisdiccionibus et pertinenciis universis nobis fuisset expositum ad vendendum ad cuius eciam
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empcionem nonnulli duces nobiles et potentes fervencius aspirabant, per quorum empcionem si processisset in facto iurisdiccio et dominium ecclesie predicte nostre in prefata Nysensi et Othmuchoviensi dicte diocesis terris non solum impediri de facto imposterum sed eciam, prout vehementer presumebatur, enervari penitus potuisset, nos una cum eisdem fratribus ... capitulo videlicet Wratislaviensi adiutorio divino suffulti memoratum castrum Fredberg a domino Heynczcone milite et Venceslao dictis de Hugewicz fratribus natis quondam Henrici de Hugewicz militis necnon a pueris et heredibus eciam utriusque sexus quondam Rudgeri de Hugewicz Heynczconis et Wenceslai fratris cum omnibus et singulis suis iuribus honoribus iurisdiccionibus libertatibus dominiis fructibus minere cuiuslibet vasallatibus iure successionis montibus seu montanis vallibus terris aquis agris nemoribus rubetis seu silvis molendinis pratis venacionibus pascuis piscaturis aquarum decursibus opido et domibus prope castrum et ipsi castro adiacentibus, cum prediis et villis videlicet Swemlowicz Mezno, Hermansdorph, Kiendorff, Scoramsdorff, Seczikisdorf, Wilhelmsdorf, Krutinwalde, Marquartsdorf preter decimam campestrem inibi, que est et semper fuit episcopalis, item Dominiksdorf, Strakkinhayn allodium ante castrum predictum necnon molendina scilicet pro frumentis molendis et lomol necnon quatuor mansos ante opidum Widnaviam et alios quatuor mansos in villa Kruos iacentes, reservato nobis et nostris successoribus servicio dextrariali in eisdem, et quorum eciam mansorum proprietas et dominium ad nos similiter et nostros successores pertinebit, cum uno piscatore super fluvio Widnavia, quas et que sive possessa seu deserta sint idem venditores modis quibuscumque causis iuribus vel tytulis obtinebant, necnon cum universis et singulis iuribus supremis et infimis redditibus proventibus usibus et utilitatibus possessionibus et pertinenciis suisquocumque velquibuscumque nominibus censeantur, pro ecclesie nostre Wratislaviensis dictique capituli et subditorum nostrorum perpetuo commodo et profectu iusto empcionis tytulo communiter emimus et comparavimus pro tribus millibus et centenario marcarum grossorum Pragensium Wratislaviensis numeri et consueti, quatuor scilicet solidos grossorum huiusmodi pro marca qualibet computatis, cuius quidem pecunie solucio medietas nos, reliqua vero medietas ... capitulum nostrum predictum contingit, per nos et idem nostrum Wratislaviense capitulum ac successores nostros et iam dictum capitulum communiter iure hereditario et improprium seu proprietatem perpetue habendum tenendum et eciam possidendum. Tandem consideravimus diligenter, quod castrum Melicz dicte nostre Wratislaviensis dyocesis, quod nobis et dicto nostro capitulo est commune eciam in tantum, quod nos unacum dicto nostro capitulo et ipsum capitulum una nobiscum capitaneos castellanos sive burggravios ipsius castri constituere et destituere semper habuimus et habemus, ecclesie nostre plus esset gravamen quam utilitas propter plura, videlicet propter magnas et graves expensas et impensas pro conservacione et custodia castri predicti, quodque nichil aut modicum utilitatis et commodi nobis ac dicto capitulo proveniebat ex ipso, ipsum castrum Melicz habito cum nostro capitulo tractatu sollempni et pluries eciam repetito, cum vasa seu suppellectilia et alie res nobiles nobis non essent pro prefato castro Fredberg ad solvendum supradictas pecunias seu pagandum, non dubitantes ex premissis et submissis nostram et ecclesie ac ipsius capituli condicionem fieri meliorem, de ipsius capituli nostri unanimi consilio et consensu concordi vendere decrevimus cum oppido et villis suis ipsi Castro adiacentibus et ad ipsum pertinentibus ac aliis suis pertinenciis, ut pecunias pro empcione prefati castri Fredberg debitas saltim in parte aliqua solveremus. Porro cum dicti castri Melicz medietas esset nostra et residua medietas nostri capituli memorati, nosque pro parte nostra quinquaginta duas marcas et ipsum capitulum pro parte sua tantundem singulis annis castellano seu capitaneo pro conservacione et custodia ipsius castri solvere opportebat, et licet solius capituli esset opidum Melicz et theolonium et circumiacentes eciam plures ville, in quorum quarumque utilitatibus utilitatem nostram episcopalem provenientem nobis et mense episcopali inibi excedebat, tamen quia in villis et pertinenciis castri Fredberg superius designatis nos cum ceteris episcopis pro tempore existentibus nomine mense episcopalis predicte eciam plures utilitates videlicet in vasallatibus et aliis rebus notorie dinoscebamur habere, antequam ad empcionem dicti castri eiusque pertinenciarum potuimus ut premittitur pervenisse, unde equa compensacione habita hinc et inde in ipsum capitulum nostrum Wratislaviense qui sunt et pro tempore fuerint medietatem dicti castri Fredberk ac omnium et singulorum bonorum villarum iurium iurisdiccionum honorum utilitatum reddituum proventuum superius expressorum ad idem castrum Fredberg quomodolibet pertinencium ex causa vendicionis prefate necnon et illorum bonorum seu villarum, que de silvis ad idem castrum spectantibus extirpandis futuris temporibus possint redigi ad culturam, plenum quoque ius et dominium tocius medietatis huiusmodi vel prorsus iuris in eadem medietate nobis aut nostris successoribus reservantes, transferimus transmittimus et transfundimus per presentes, villa tamen Waldow in transfusione medietatis huiusmodi omnino excepta, que in empcione huiusmodi, cum eam Swidgerus de Hugewicz habebat, non transivit, constituentes eciam ipsos in hiis scriptis exnunc perpetuis temporibus tocius medietatis omnium premissorum, quemadmodum et nos et successores nostros qui pro
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tempore fuerint (unacum dicto capitulo) alterius dimidie partis fore recognoscimus, equaliter et uniformiter veros dominos et legitimos prossessores. Adicimus eciam supradictis, quod nos et successores nostri Wratislavienses episcopi qui pro tempore fuerint unacum dicto capitulo et ipsum capitulum una nobiscum et nostris successoribus debeamus et debemus, debeant et debent communiter perpetuis temporibus eiusdem castri Fredberg capitaneos sive castellanos constituere et destituere, quando et quociens fuerit oportunum. Constitutus vero totaliter ut prefertur nobis et successoribus nostris qui pro tempore fuerint et ad nostras et ipsorum manus ceteris quoque prelatis et canonicis ad hoc ab ipso capitulo deputatis nomine eiusdem capituli et ad manus ipsius cum castro prefato fidelitatem et obedienciam debitas et consuetas promittere tenetur et debet, et quod nobis et eisdem successoribus nostris, ipsi quoque capitulo pareat et intendat fideliter dictumque castrum diligenter custodiat et gubernet, quodque prelatus vel canonicus ecclesie nostre Wratislaviensis predicte in capitaneatu et castellania seu regimine et tencione castri prefati, quando et quocienscumque se locus obtulerit seu repertus fuerit voluntarius seu ydoneus ad prefata, erit aliis omnibus preferendus, cuius quidem ydoneitatis ad nos et successores nostros simul et communiter cum prefato capitulo discussio pertinebit. Porro deficiente prelato vel canonico memorate nostre Wratislaviensis ecclesie, qui ut prefertur castrum velit gubernare prefatum, vasallus extunc sepedicte dumtaxat Wratislaviensis ecclesie sub modis et tenoribus suprascriptis ad antedicti castri tencionem castellaniam sive regimen assumatur. In quorum omnium testimonium et evidenciam pleniorem presentes scribi iussimus et sigilli nostri appensione muniri.
Actum et datum Wratislavie in crastino beati Jacobi apostoli anno domini millesimo trecentesimo quinquagesimo octavo, presentibus dominis illustri principe duce Conrado Olsniczensi, Reynczkone Schof, Niczkone Czamborii de Keczerdorf, Heynaczcone de Rychinbach, Poppe de Hugowicz, Petro Meczibor, Ramfeldo Sthossche et Jaraczio de Pogrella militibus ac Alberto de Zator notario curie nostre, qui presencia in comisso habuit, testibus et aliis pluribus ad premissa etc.
Grünhagen & Markgraf, Lehns- und Besitzurkunden, II. 219 ff.
6.
König Matthias bestätigt dem bischöflichen Stuhle zu Breslau die Herrschaft Zuckmantel.
9. Oktober 1474.
Mathias dei gracia Hungarie Bohemie etc, rex marchio Moravie Lucemburgensis et Slesie dux ac marchio Lusacie etc. ad perpetuam rei memoriam notum facimus universis, quod nos attendentes fidelitatem et constanciam, quas reverendus in Christo pater dominus Rudolphus episcopus Wratislaviensis princeps noster devotus dilectus in fidei atque nostris negociis semper ostendit ac quod nostris requisicionibus in quibus cunque agendis libenter paruit, in eo precipue quod opidum Monsterberg, quod armis et potencia in licitis et iustis gwerris per gentes suas obtinuit et quamdiu iuste possedit cum ducatu sive districtu suo, ad requisicionem nostram illustri principi domino Hinrico seniori duci Monsterbergensi et Koslensi ac comiti in Glacz restituit, dignum duximus eum in ceteris, que bone memorie dominus Jodocus episcopus predecessor suus similiter armis et potencia de manibus hereticorum eripuit et ad dies vite sue ipse Rudolphus episcopus a tempore adepcionis ecclesie Wratislaviensis possederunt, castro videlicet Edelstein nunc demolito, opido Czuckemantil sub eodem constituto cum suis mineris et pertinenciis universis manutere et conservare, attento maxime quod dictum castrum cum opido et suis pertinenciis ad ecclesiam Wratislaviensem ab antiquo asseritur spectasse et pertinuisse, prout de hoc certe littere in antiquis ecclesie Wratislaviensis registris, que videri et examinari fecimus, recepto eciam desuper nonnulorum prelatorum et canonicorum antiquorum dicte ecclesie Wratislaviensis testimonio, quod huiusmodi registrum in et apud eandem ecclesiam Wratislaviensem tamquam verum et autenticum reputetur et teneatur, registrate habeantur, quarum tenor sequitur et est talis:
In nomine domini amen. Quoniam hominum memoria simul labitur cum tempore et etate, necessarium fuit, ut illa, que perpetuitatem continent ad hoc ut firma et rata permaneant, scriptorum serie roborentur. Hinc est, quod nos Nicolaus dei gracia dux Oppavie filius quondam Othakari regis Bohemie considerantes gwerram et discordiam, que vertebatur ex parte una inter Ottonem et fratres suos de Linavia
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homines et terram beati Johannis Wratislaviensis diocesis de Castro lapideo quod Edelsteyn dicitur impugnantes et ex altera inter venerabilem patrem dominum Thomam dei gracia episcopum Wratislaviensem et homines sue ecclesie suas iniurias propulsantes, intendendo prout tenemur reformacioni pacis et concordie inter ipsos, castrum predictum Edilsteyn per Ottonem et fratres ipsius fecimus nobis assignari. Cuius castri possessione adepta pacifica et quieta, quia cognovimus evidenter multa dampna et gravia tam in personis hominum quam in rebus de predicto castro esse facta episcopo et ecclesie memoratis, predictum vero Ottonem et fratres suos non esse in solvendo, ut in posterum materia et questio omnis dissensionis et discordie penitus amputetur et etiam ut satisfiat de dampnis et lesionibus ac iniuriis domino episcopo necnon et ecclesie sue superius nominatis, castrum prefatum Edelstein cum suburbio, quod Zukemantil dicitur cum utilitatibus et iuribus ad territorium dicti castri pertinentibus domino episcopo sepius nominato et ecclesie sue beati Johannis Wratislaviensis diocesis conferimus mere et libere perpetuo possidenda, ipsius episcopi et sue ecclesie optioni relinquentes ut castrum predictum prout est constructum, pro suis usibus retineant vel demoliri et destrui faciant, prout ipsius potius videbitur expedire. Ut autem hec firma et rata permaneant, presentem paginam sigillo nostro munitam predicto domino episcopo et ecclesie sue duximus conferendam. Actam et datum Nyse anno domini millesimo ducentesimo octuagesimo primo sabbato ante vigiliam nativitatis beate virginis presentibus illustri principe domino Henrico duce Slezie et domino Wratislaviensi consangwineo nostro, domino Bernhardo de Kamentz preposito Misnensi, fratre Henrico commendatore de Oppavia, domino Churyngld (!), domino Heynrico de Apold pincerna, ordinatoribus huius facti, Chynrado de Reno, Johanne et Ekkarto de Wlsteym, Whernhero de Panewicz, Kyselingo Heymando Syndel militibus nostris, domino Sbrozlao preposito Wratislaviensi, magistro Andrea Nicolao custode eiusdem ecclesie Symone de Stynavia castellano Opulensi Jeroslao Chunrado, Budywoyo Zezchone Zemkone, Michaele Beroldo Mankario militibus Slesie et aliis multis. Scripta per manum Henrici protonotharii nostri loco et die prefatis.
In nomine domini amen. Nos Henricus dei gracia dux Slesie et dominus Wratislaviensis notum facimus universis presentes inspecturis, quod Nicolaus dei gracia filius quondam regis Bohemie nomine rogatu et voluntate Ottonis et fratrum ipsius de Lynavia cum venerabili patre domino Thoma dei gracia Wratislaviensi episcopo super dampnis rerum et personarum ac iniuriis per predictos Lynavienses de castro Edelstein in Nysensi et Othomachoviensi territoriis concordiam ordinavit, quam ut insinuaremus et nostris litteris sigillo nostro munitis innotesceremus utriusque partis fuit voluntas unanimis et consensus. Nos vero ipsius composicionis ordinacionis sive diffinicionis tenorem nostris scriptis inserere voluimus, qui talis est (folgt die vorhergehende Urkunde vom Sept. 6). Nos igitur, qui bona pacis et concordie diligimus et dirigimus quantum possibile nobis est maxime ut ecclesia Wratislaviensis in suis iuribus de cetero non ledatur et dissensiones prius habite sopiantur, concordiam ipsam tenore presencium declaramus, ut et qui nunc sunt ipsam non ignorent et sit in memoria posterorum. In cuius rei robur presentes litteras sigilli nostri munimine duximus roborandas. Datum Nyse feria quinta post nativitatis sancte Marie anno domini millesimo ducentesimo octuagesimo primo, presentibus dominis domino preposito et archidiacono necnon custode Wratislaviensibus, Bernhardo preposito Misnensi, Henrico de Hapold, Cunryngerio, Jarozlao Bwdywow, Deczcone Cemka miltibus nostris et aliis multis.
Nos itaque Mathias rex prefatus motu proprio ex certa nostra sciencia atque plenitudine regie potestatis recuperacionem et assecucionem dictorum castri Edelstein opidi Czuckenmantil cum villis, allodiis, mineris, silvis et aliis pertinenciis suis per dominum Jodocum episcopum predecessorem suum factas et obtentas possessionemque eiusdem domini Jodoci atque suam tamquam licitas iustas et honestas laudamus, approbamus et confirmamus ipsumque castrum sive locum eiusdem cum opido Czuckenmantil, villis, allodiis, silvis, mineris tam inventis quam inveniendis et aliis pertinenciis suis quibuscunque ecclesie sancti Johannis Wratislaviensis sue paternitati ac suis successoribus episcopis dicte ecclesie de novo perpetuo donamus et assignamus atque de eisdem suam paternitatem investimus per presentes, mandans universis et singulis episcopis prelatis principibus baronibus militibus militaribus et communitatibus incliti regni nostri Bohemie atque principatuum provinciarum et dominiorum ad illud pertinencium, quatenus paternitatem suam, successores suos atque ecclesiam ipsam Wratislaviensem in dictis demolito castro sive loco eiusdem, opido Czuckemantil cum villis allodiis mineris silvis et aliis pertinenciis quibuscunque atque possessione eorundem conservent tueantur et manuteneant viis et mediis opportunis, in contrarium facientibus non obstantibus quibuscunque et presertim quibusdam assertis conclusionibus sive determinacionibus inter capitula treugarum per nonnullos barones utriusque partis tam in opido Broda Teutonicali quam Rokeczana et Beneschaw factis, quibus cum dicti domini episcopi assensus nullatenus accesserit nec per eos, qui suam paternitatem iudicandi potestatem haberent facte fuerunt, in quantum contra hanc nostram confir-
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macionem donacionem et investituram qualitercunque facere viderentur, derogamus per presentes nulliusque eas esse decernimus roboris vel momenti. Harum nostrarum quibus sigillum nostrum regium est appensum testimonio litterarum. Datum Wratislavie die dominico post festum beati Francisci confessoris anno domini millesimo quadringentesimo septuagesimo quarto, regnorum nostrorum anno Hungarie etc. decimo septimo, Bohemie vero sexto. Testes autem huius rei sunt reverendus in Christo pater dominus Gabriel episcopus Albensis sancte sedis apostolice cum potestate legati de latere legatus ac regni nostri Hungarie cancellarius, Johannes Pangracz de Dengeleg alias vayvoda Transsilvanus, Georgius de Parlag curie nostre regalis magister, Bartholomeus Dragfy Zolnock mediocris, Paulus de Kynys Nitriensis comitatuum comites, Petrus Gereb de Wyngarth, Johannes et Jacobus Banfy de Lyndwa, Petrus de Dees castellanus de Tatha, Petrus de Peren, Moyses de Buzlo, Andreas de Zockol et Georgius de Lapide aule nostre regie milites et fideles dilecti.
Grünhagen & Markgraf, Lehns- und Besitzurkunden II,511 ff. (Orig. im Diöz.-Archiv. DD1.).
7.
König Karl von Böhmen verspricht für sich und seine Rechtsnachfolger, daß er niemals auf eine Verminderung des Bistums Breslau und seiner Güter hinarbeiten werde.
15. November 1351.
Karolus dei gracia Romanorum rex semper augustus et Boemie rex ad perpetuam rei memoriam. Etsi quarumlibet sanctarum ecclesiarum incrementis felicibus et ministrorum dei comodis et profectui ex assumpti cura regiminis digne tenemur intendere, illis tamen favorosius manum regie proteccionis apponimus, quorum fidei constantiam et emerite virtutis industriam ad nostre celsitudinis instaurandos honores promptam quidem invenimus et cottidiano fervore devotam claris indiciis experimur. Sane venerabilis Preczlai Wralislaviensis episcopi principis et honorabilis sui capituli devotorum nostrorum circumspeccionis industriam et constantis fidei puritatem, quibus nostrum regni nostri et corone Boemie prosecuntur honorem, regie deliberacionis sollercia limpidius intuentes promittimus firmiter et spondemus .. episcopo et capitulo supradictis necnon successoribus ipsorum imperpetuum pro nobis heredibus et successoribus nostris regibus Boemie nuncquam in persona seu personis propriis aut per quoslibet alios substitutos submissos aut subditos nostros pro divisione seccione seu dimembracione Wratislaviensis episcopatus et ecclesie, iurium prediorum possessionum et pertinenciarum ipsius ad quoscunque fines vel effectus quibuscumque modis vel ingeniis laborare aut constituere seu permittere laborari, ymmo omnibus et singulis, cuiuscumque status seu condicionis existant ad huiusmodi divisionem seccionem seu dimembrationem innitentibus aut laborantibus resistere et iuxta nostrum posse sincera fide ac efficaciter contraire, presencium sub nostre maiestatis sigillo testimonio literarum. Datum Wratislavie per manus honorabilis Johannis de Novoforo Wratislaviensis et Glogoviensis ecclesiarum canonici, notarii et secretarii nostri, anno domini millesimo trecentesimo quinquagesimo primo, indiccione quarta, XVII. kalendas Decembris, regnorum nostrorum anno sexto.
Auf dem Buge: per dominum Regem Johannes Nouiforensis.
Lateinisch. Pergament. Urkunde im Bresl. Diözesanarchiv. Sign.: C 35.
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II.
Staatliche Anerkennung des freien Eigentums und Eintragung in der Landtafel des Landgerichts Troppau.
I. Zur Begründung des Eigentumsrechtes an den beiden Herrschaften Johannesberg und Friedeberg sind in dem alten Hypothekenbuche des k. k. Landesgerichtes in Troppau Nr. 1, Fol. 1-12 folgende Beurkundungen eingetragen, die hier wörtlich angeführt werden:
1. "Mittelst Höchsten Hofdekretes vom 6. August l. J., Z 4118 wurde diesem k. k. Appelationsgerichte unter Anschluß des von der k. k. vereinten Hofkanzlei an den Obersten Gerichtshof gelangten Gesuches des Emanuel von Schimonsky, Fürstbischofs zu Breslau, wegen Eintragung der zum Bistum Breslau gehörigen, in Österr.-Schlesien liegenden Herrschaften Johannesberg, Freiwaldau, Friedeberg und Zuckmantel in das schlesische Hypothekenbuch bedeutet, daß die k. k. vereinte Hofkanzlei mittelst Note vom 8. Juni d. J. diesem Obersten Gerichtshofe eröffnet habe, daß sie die oben genannten Herrschaften auf dem Grunde des bistümlichen Inventars als im Eigentum des Bistums Breslau erklären und anerkennen möge, daß die Herrschaften Johannesberg, Freiwaldau und Friedeberg mit keinem Lehensbande behaftet, sondern freie Besitzungen des gedachten Bistums seien, daß aber in Betreff der Herrschaft Zuckmantel und der Güter Saubsdorf und Niklasdorf vorläufig noch weitere Aufschlüsse von dem Gubernium zu Brünn abgefordert werden würden.
In Gemäßheit dieses höchsten Hofdekretes wird nun das k. k. mähr.-schles. Landrecht davon mit dem Auftrage verständigt, das beifolgende Gesuch des gedachten Herrn Fürstbischofs mit Rücksicht auf die vorangeführte Erklärung der k. k. vereinten Hofkanzlei angemessen zu erledigen.
In Abwesenheit Sr. Exzellenz des Herrn Präsidenten:
Gottlieb.
Vom k. k. mähr.-schles. Appellation- und Kriminalobergericht:
Brünn, am 17. August 1830.
von Langstein."
2. "Z. 15 147, 15 198.
Die k. k. Landtafel hat mittelst Eintragung des mitfolgenden hohen Dekretes des k. k. mähr.-schles. Appellationsgerichtes vom 17. August 1830, Z 7653, mittelst welchem das höchste Hofdekret vom 6. August 1830, Z 4118, die Eröffnung der k. k. vereinten Hofkanzlei, daß sie die Herrschaften Johannesberg, Freiwaldau und Friedeberg auf dem Grunde des bischöflichen Inventars als ein Eigentum des Bistums Breslau erkläre und anerkennen müsse, daß die oben genannten 3 Herrschaften mit keinem Lehensbande behaftet, sondern freie Besitzungen des gedachten Bistums seien, anher bedeutete – dann der Noten des k. k. mähr.-schles. Guberniums vom 12. Dezember 1828, Z 52.727/2, und 2. Oktober l. J., Z 34.366/3 und des der
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letzteren beiliegenden Gubernialgesuches des Breslauer Herrn Fürstbischofs Emanuel von Schimonsky, in welchem mit Beitritt des dortigen Domkapitels um die Rubrikseröffnung gebeten wird, da mittelst Eintragung des Gesuches Dr. Schindler für jede der nachbenannten 3 Bistumsfond – Herrschaften – eine kleine Besitzrubrik im schles. Hypothekenbuch zu eröffnen und darin diese Realitäten mit den für jede derselben in den in 5, 6 und 7 mitfolgenden und gleichfalls ingrossierenden Ausweisen der schles. Generalsteueramts- und Rektifikationsbuchhaltung zu unternehmenden rektifikatorischen Werte 1) und zwar: Freiwaldau mit 57.798fl. 30 1/4 kr., Johannesberg mit 39.883 fl. 56 2/4 kr. und Friedeberg mit 16.601 fl. 39 1/4 kr. auszuzeichnen, um sodann drei diesen Besitzstand ausweisende Landtafelextrakte anher zu überreichen.
Vom k. k. mähr.-schles. Landrecht vom 12. Oktober 1830.
von Burgheim m. p."

Das Eigentumsrecht auf die Bistumsherrschaft Johannesberg, bestehend aus den Katastralgemeinden Ober-Hermsdorf, Klein-Krosse, Groß-Krosse, Waldeck, Barzdorf, Voigtskrosse, Neurothwasser, Haugsdorf, Neu-Wilmsdorf, Sörgsdorf, Ober-Gostitz, Nieder-Forst, Jauernig-Stadt und Jauernig-Dorf ist in der Landtafel des k. k. Landesgerichtes in Troppau, L.-T.-Z. 74, auf Grund der Landrechtlichen Verordnung vom 12. Oktober 1830, und appel. Intimation des höchsten Hofdekretes vom 6. August 1830, Z. 4.118, für das Bistum Breslau einverleibt.
Auf die Bistumsherrschaft Friedeberg bestehend aus den Katastralgemeinden Friedeberg, Petersdorf, Domsdorf, Nieder-Gurschdorf, Ober-Gurschdorf, Schwarzwasser und Setzdorf ist das Eigentumsrecht in der Landtafel des k. k. Landesgerichtes in Troppau, L.-T.-Z. 60 vermöge k. k. landrechtlicher Verordnung vom 12. Oktober 1830, und appel. Intimation des höchsten Hofdekretes vom 6. August 1830, Z 4.118 für das Breslauer Bistum einverleibt.
II. "No. 4.173.
Die k. k. vereinte Hofkanzlei hat unterm 16. Februar 1837 der k. k. obersten Polizeistelle eröffnet, daß auf Grund der dort gepflogenen Verhandlung auch rücksichtlich der zum Bistum Breslau gehörigen Herrschaft Zuckmantel, dann der Güter Saubsdorf und Niklasdorf keine hinreichenden Daten zur Begründung der Eigenschaft dieser 3 Güter als königl. böhm. Kronlehen sich ergeben und die k. k. vereinte Hofkanzlei keinen Anstand genommen hat, den Beschluß zu fassen, daß auch selbe nicht mit dem Lehensbande behaftet, sondern als freieigentümliche Dotationskörper des gedachten Bistums anzusehen wären.
Von dieser mit Dekret des k. k. mähr.-schles. Appellationsgerichtes vom 14. und 22. März d. J. Z 3.146, in Folge höchsten Hofdekretes vom 28. Februar 1837, Hofzahl 1.171, anher bekanntgegebenen höchsten Entscheidung wird die k. k. Landtafel mit dem Auftrage verständigt, hiernach für die Bistumsherrschaft Zuckmantel samt den Gütern Saubsdorf und Niklasdorf eine eigene Besitzrubrik im schles. Hypotheken-
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buche zu eröffnen und darin diese Dotationsherrschaft mit dem rektifikatorischen Werte von 20.397 fl. 38 1/4 kr. als freies Eigentum des Breslauer Bistums auszuzeichnen.
In Ermangelung eines Präsidenten:
Welzenstein m. p.
Vom k. k. mähr.-schles. Landrecht.
Brünn, den 28. März 1837.
von Burgheim m p.

Die Güter Saubsdorf und Niklasdorf, welche gegenwärtig mit der Bistumsherrschaft Freiwaldau als deren Bestandteile vereint sind, bildeten früher eigene Gutskörper und waren mit der Bistumsherrschaft Zuckmantel vereint.
III. Das Eigentumsrecht auf die Bistumsherrschaft Freiwaldau, bestehend aus den Katastralgemeinden Freiwaldau, Adelsdorf, Böhmischdorf, Breitenfurt, Buchelsdorf, Frankenhau, Kaltseifen, Niklasdorf, Nieder-Lindewiese, Ober-Lindewiese, Sandhübel, Saubsdorf und Neudorf ist in der Landtafel des k. k. Landgerichtes in Troppau, L.-E.-Z 82, vermöge k. k. landrechtlicher Verordnung vom 12. Oktober 1830 und appel. Intimation des höchsten Hofdekretes vom 6. August 1830, Z 4.118, in dem von der schles. Generalsteueramts- und Rektifikationsbuchhaltung nach den Nutzungserhebungen vom Jahre 1748 ausgewiesenen Katastralwerte per 57.798 fl. 30 1/4 kr. für das Breslauer Bistum einverleibt.
IV. Das Eigentumsrecht auf die Bistumsherrschaft Zuckmantel, bestehend aus den Katastralgemeinden Zuckmantel, Buchbergsthal, Einsiedel, Hermannstadt, Niedergrund, Obergrund und Reihwiesen ist in der Landtafel des k. k. Landesgerichtes in Troppau L.-E.-Z. 107 den 10. April 1837 laut landrechtlicher Verordnung vom 28. März 1837, Z. 4.173, infolge Intimation der höchsten Hofdekrete vom 26. und 28. Februar 1837, Hofzahl 1.171, intabuliert als erste Einlage im rektifikatorischen Werte per 20.397 fl. 38 1/4 kr., für das Breslauer Bistum einverleibt.
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III.
Die Bistumsherrschaften gehören dem Bistum Breslau, nicht ausschließlich seinem österreichischen Anteile.
1. Schreiben an den Minister für Kultus und Unterricht in Wien.
G. K. O. 314. Breslau, den 3. Dezember 1915.

Exzellenz!
Die Inventur der im Österreichischen belegenen Bistumsgüter des Bistums Breslau, welche durch die staatlich eingesetzte Inventurkommission nach dem Tode meines Amtsvorgängers, des hochseligen Kardinals Dr. Georg Kopp, begonnen ist und mit anerkennenswerter Gründlichkeit geführt wird, hat sowohl dem Herrn Vorsitzenden der Inventurkommission und der K. K. Schlesischen Landesregierung, wie auch mir und dem Domkapitel zu Breslau den dringenden Wunsch nahe gelegt, es möge Verständigung über eine gleichmäßige und eine einheitliche Bezeichnung des Eigentumsträgers der im Österreichischen belegenen Bistumsgüter herbeigeführt werden. Die Bistumsherrschaften sind im großen und ganzen durchaus einheitlich als Dotation des Breslauer Bistums in den gerichtlichen Büchern mit Bewilligung der höchsten Staatsbehörden eingetragen. Nur bei wenigen kleineren Parzellen ist in den letzten Jahrzehnten ein Zusatz gemacht, so daß es an der Einheitlichkeit zu fehlen begonnen hat. Wie jetzt und in Zukunft der Eigentumsträger bezeichnet werden soll, das ist die Frage, die bei der Vinkulierung von Wertpapieren u. dgl. Geschäften aufgetaucht ist, und die die K. K. Schlesische Landesregierung nicht selbst zum Austrag führen zu können glaubt, sondern sie wünscht ausdrücklich, daß diese Angelegenheit durch mich als berufenen Vertreter der vermögensrechtlichen Interessen des Bistums Breslau Eurer Exzellenz unterbreitet werde. Auch das hiesige Domkapitel, welches durch diese Frage beunruhigt ist, wünscht mit mir eine autoritative Lösung derselben. Zur Klärung des Sachverhalts bitte ich aus den Urkunden über das Eigentum dieser Güter Folgendes vortragen zu dürfen.
Das Bistum Breslau besitzt in Österreich-Schlesien die Herrschaften Johannesberg, Freiwaldau, Friedeberg und Zuckmantel. Diese Herrschaften waren im frühen Mittelalter im wesentlichen Gebietsteile der Castellania Ottmachau oder Neisse. Diese Castellania hat seit jeher dem Episcopatus Wratislaviensis als Eigentum der Ecclesia S. Johannis (Johannis-Domkirche in Breslau) gehört. So ergeben es die päpstlichen Urkunden von 1154 und 1245. Diese Besitzungen werden unter Bischof Jaroslaus (1199 bis 1201) bezeichnet als Eigentum der Ecclesia Wratislaviensis, als Patrimonium S. Johannis, d. i. der S. Johannes-Domkirche in Breslau, 1290 erlangte der Bischof auch die volle herzogliche Gewalt in diesem Territorium durch das "große Privileg", das seitens der Krone Böhmen bestätigt wurde durch Urkunde von 1342 und 1358. Über die einzelnen Herrschaften ist Folgendes zu sagen.
Eine Reihe mittelalterlicher Urkunden bezeugt, daß die Herrschaften Johannesberg und Freiwaldau stets in possessione pacifica et quieta der Breslauer Kirche gewesen sind.
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Die Herrschaft Friedeberg hat der Bischof Przetislaus gemeinschaftlich mit dem Domkapitel 1358 gekauft justo emptionis titulo.
Die Herrschaft Zuckmantel mit allem ihrem Zubehör ist 1474 vom König Matthias von Ungarn und Böhmen bestätigt der Ecclesia S. Johannis Wratislaviensis, episcopo et successoribus episcopis dictae ecclesiae.
Durch besondere Verträge sind 1580 und 1652 die zur Herrschaft Zuckmantel zugelegten Güter in Saubsdorf und Niklasdorf erworben.
Die vorgenannten Herrschaften und Güter sind das Corpus der in Österreich-Schlesien belegenen Bistums-Dotation.
Alle diese Erwerbungen lauteten ausnahmslos klar und ohne Zusatz für die in Breslau belegene S. Johannes-Domkirche und den bei ihr bestehenden bischöflichen Stuhl.
Nach den tiefgreifenden Veränderungen des 18. Jahrhunderts kam mit der Frage über den Fortbestand des Umfangs des Bistums auch die Frage nach dem Eigentumsträger jener Bistumsgüter zur Erörterung. Der Vollständigkeit wegen führe ich dasjenige an, was den unveränderten Fortbestand des Eigentumsrechts der S. Johannes-Domkirche zu Breslau beleuchtet. 1787 tauchte der Gedanke einer Lostrennung des österreichischen Diözesananteils von dem preußischen Diözesananteil auf (wie denn auch neuerdings im Bistumskommissariate Teschen eine ganz gleiche Separationsbewegung noch i. J. 1897 eingesetzt hat). Das Domkapitel von Breslau richtete daher sogleich am 21. Dezember 1787 an den österreichischen Minister Graf Hoym und direkt an Se. Majestät Kaiser Joseph II., eine auch für die jetzt schwebende Frage beachtenswerte Gegenvorstellung, die im wesentlichen gegen den Trennungsplan sich richtet, dabei aber auch die Richtigkeit der grundbuchlichen Bezeichnung des Bistums Breslau (ohne Zusatz) als Eigentumsträgers beleuchtet; nur aus letzterem Grunde greife ich auf diesen der Geschichte angehörigen Vorgang zurück. In seinem 1787 eingereichten Promemoria führt das Domkapitel aus:
"selbst eine Trennung des geistlichen Sprengels würde unmöglich die Rechte des Eigentums ändern können;
die Friedensschlüsse, die die Provinz geteilt haben, bestimmen nur die Grenzen der Landeshoheit, nicht die des Privateigentums, dessen Schutz und Sicherung vielmehr jedem Besitzer unter jeder Landeshoheit in eben den Friedensschlüssen garantiert worden;
eine etwaige Trennung des Gebietes der Diözese könnte nur die bischöfliche Jurisdiktion beschränken, nicht ein Eigentum entziehen; dieses Eigentum der Breslauer Kirche bestand viel länger, als die Landeshoheit der Vorfahren des Kaisers über Schlesien;
das Eigentum der Breslauer Domkirche ist ebenso heilig als das der übrigen Stände;
die Rechtstitel der Breslauer Kirche stehen an Kraft, Bündigkeit und Alter keinem Rechtstitel nach;
in den Verträgen mit den Königen Johann und Karl IV. ist der Kirche in Breslau Schutz und Sicherheit für ihr Eigentum und Untrennbarkeit ihrer Besitzungen für immer garantiert, so daß sie zu keiner Zeit und unter keinem Vorwande jemals von einander getrennt werden könnten;
persönliche Konzessionen mag ein Souverän unter Umständen aufheben können, nicht aber Rechte und Eigentum, zumal wenn sie seinen Hoheitsrechten lange
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vorhergehen, und wenn für sie Schutz, Sicherheit und Untrennbarkeit ausdrücklich vertragsmäßig zugesichert ist;
alle die Rechtstitel, die das Bistum Breslau noch für jede seiner Besitzungen im einzelnen nachweisen kann, und die durch Verjährung und ruhigen Besitz von Jahrhunderten noch verstärkt werden, würden auch den mindesten Untertan bei seinem Eigentum sichern, um so mehr den ältesten und ersten Stand Schlesiens, die Hauptkirche zu Breslau."
Alle diese Darlegungen des Domkapitels von 1787 wenden sich allerdings gegen einen Trennungsplan, an den jetzt Staat und Kirche nicht denken; die Anführung dieser Stellen bitte ich daher nur als Zeugnis für die Bezeichnung des Eigentumsträgers mir zu gestatten.
Im 19. Jahrhunderte alsdann kam die Frage, wie die genannten Herrschaften in den gerichtlichen Büchern einzutragen seien, zur Entscheidung durch die höchsten Hofdekrete, die mit der geschichtlichen Entwicklung und dem zitierten domkapitularischen Promemoria voll und ganz in Einklang stehen. Es wurden nämlich die grundbuchlichen Eintragungen der genannten Bistumsherrschaften sämtlich auf den Namen des "Bistums Breslau" vollzogen, ohne daß dieser Bezeichnung irgend ein Zusatz beigefügt wurde. Das ist nach eingehender Untersuchung geschehen auf Weisungen, die durch die höchsten Hofdekrete vom 6. August 1830 für die Herrschaften Johannesberg, Freiwaldau und Friedeberg, und vom 28. Februar 1837 für die Herrschaft Zuckmantel nebst den Gütern Saubsdorf und Niklasdorf erlassen sind. Alle diese Herrschaften und Güter sind als "freieigentümliche Dotationskörper des Bistums Breslau" anerkannt. Dementsprechend erfolgte die Anweisung zur Eintragung seitens des K. K. Mährisch-Schlesischen Appellation- und Kriminalobergerichts zu Brunn.
Wenn nun in den allerjüngsten Jahrzehnten bei einigen ganz kleinen neuen Parzellen und Gebäuden – nicht bei allen – Eintragungen mit einem Zusatze "Breslauer Bistumsfond österreichischer Anteil" geschehen sind, dann wieder andere Eintragungen auf "Breslauer Bistum" ohne jeden Zusatz, andere auf "Breslauer diesseitiger Bistumsfond", andere auf "Breslauer Bistumsfond k. k. österreichischen Anteils Schlesien", andere auf den Namen der einzelnen "Bistumsherrschaften" erfolgten, so nimmt dies nichts von der Beweiskraft der Richtigkeit des alten Eigentümernamens "Bistum Breslau" hinweg, beweist vielmehr die Notwendigkeit einer Anweisung zu einheitlicher Bezeichnung. Ich kann nicht einsehen, wie die seit 7 Jahrhunderten bestehende und 1830 durch die höchsten Hofdekrete als richtig anerkannte Benennung "Bistum Breslau", auf die 99/100 der Güter eingetragen sind, jetzt angezweifelt werden könnte deshalb, weil bei 1/100 oder noch weniger in jüngster Zeit Schwankungen in der Bezeichnung eingetreten sind.
Nach diesem Gange der Erwerbungen und Verhandlungen ist meine und des Domkapitels Auffassung folgende. Die Bezeichnung "Breslauer Bistumsfonds österreichischen Anteils" ist unrichtig. Wohl hat das Diözesangebiet zwei Anteile, in denen Untertanen zweier Staaten wohnen und Verwaltungsgesetze zweier Staaten beobachtet werden. Aber das der Kirche zum hl. Johannes in Breslau und dem Bischöflichen Stuhle zu Breslau gehörende Eigentum ist nicht ein ausschließliches Eigentum des österreichischen Anteils. Nicht als Bischof der österreichischen Diözesanen, sondern rundweg als Bischof von Breslau habe ich die Nutznießung dieser Güter. Es ist kein Rechtstitel und kein Rechtsakt eingetreten, durch den das Eigentum von dem "Bistum Breslau" übergegangen wäre auf den "Breslauer Bistumsfond öster-
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reichischen Anteils". – Man könnte nun allerdings geneigt sein, diese ganze Frage als eine mehr doktrinäre und theoretische zu behandeln. Doch werden andererseits Eure Exzellenz es als eine berechtigte Sorge anerkennen, wenn ich die genaueste grundbuchliche Bezeichnung anstrebe und jede Abweichung von der 1830 bis 1837 durch die höchsten Behörden festgestellten Bezeichnung des Eigentumsträgers als bedenklich betrachte. Denn aus irriger oder unklarer Bezeichnung würden unter Umständen in späteren Zeiten vielleicht sich Konsequenzen ergeben, die ich als verpflichteter und berufener Vertreter der mir angetrauten bischöflichen Kirche und Diözese nicht übersehen darf.
Eure Exzellenz werden daher gewiß die Berechtigung und die Pflichtmäßigkeit meiner Stellungnahme zu würdigen wissen.
Genehmigen Eure Exzellenz den Ausdruck der tiefsten Verehrung, mit der ich stets verbleibe Eurer Exzellenz
ergebenster
Dr. Adolf Bertram,
Fürstbischof von Breslau.
An Se. Exzellenz
den Herrn Minister für Kultus und Unterricht
Ritter Dr. v. Hussarek
in Wien.

2. Schreiben an den K. K. Landespräsidenten von Oesterreich-Schlesien.
Fürstbischöfliche Kurie
in Breslau
Breslau, den 24.  November 1916.
G. K.-O. 291.
Exzellenz!
Durch geneigtes Schreiben vom 31. August d. J. Nr. 1.049/5 haben Euere Exzellenz freundlichst mir Gelegenheit geboten, in der Angelegenheit der Bezeichnung des Eigentumsträgers der in Österreich gelegenen Bistumsherrschaften des Bistums Breslau nochmals die Bedenken darzulegen, die ich gegen den Ausdruck "Breslauer Bistumsfonds österreichischen Anteils" hege. Gern benütze ich diesen Anlaß zu nachstehender Äußerung.
Vorausschicken darf ich, daß der Zusatz "österreichischen Anteils" keineswegs auf Herkommen beruht. Wie bereits in der Eingabe, die ich am 3. Dezember 1915 an Se. Exzellenz den Herrn Minister für Kultus und Unterricht zu richten mir gestattete, dargelegt ist, bezeichnen die allerersten Erwerbs- und Bestätigungsurkunden, die das Eigentum des Bistums Breslau an den Herrschaften Johannesberg, Freiwaldau, Friedeberg und Zuckmantel verbriefen, 1154, 1245, 1358, 1474 ff. als Eigentümerin die Ecclesia Wratislaviensis, Patrimonium S. Johannis (Johannesdom zu Breslau), Ecclesia S. Johannis, Wratislaviensis Episcopus et successores Episcopi. So sind die ausgedehnten Bistumsgüter stets als Eigentum des Bistum Breslau, nicht als Eigentum eines einzelnen Gebietsteiles desselben bezeichnet worden. Das ist die unverrückbare Grundlage des Rechtsverhältnisses.
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In der Jahrhunderte langen Geschichte des Bistums Breslau und in allen politischen Vorgängen und Umwälzungen ist kein einziger Rechtsakt auffindlich, der einen Übergang des Eigentums vom Bistum Breslau auf einen Bistumsanteil ergäbe. Daher ist es juristisch und moralisch unzulässig, eine Terminologie einzuführen, die so klingt, als gehörten die Güter zu einem der Bistumsteile.
Ganz anders würde das Rechtsverhältnis liegen, wenn etwa die Güter früher einmal einem Stifte oder Kloster im Bezirke Freiwaldau gehört hätten, das später mit seinen Gütern dem Bistum Breslau etwa inkorporiert wäre, wie manche ehemals selbständig gewesene ecclesia matrix durch Vereinigung zur ecclesia adjuncta einer anderen Kirche geworden ist, indem sie ihren Bezirk und Besitz der ecclesia principalis anschloß; in solchem Falle könnte man nach einem Ausdrucke suchen, der diesen Zusammenhang der Rechtsvorgänge ausprägt. Aber gerade das Gegenteil ist hier der Fall. Die genannten Bistumsgüter haben niemals einem kirchlichen Stifte im Umfange des östereichischen Anteils der Diözese Breslau angehört, sondern sind von Anfang an Eigentum der bischöflichen Kirche Breslau gewesen und stets geblieben, und niemals sind sie vom Eigentum des Bistums Breslau übergegangen in das Eigentum eines Anteils dieses Bistums. Kein einziger Rechtsakt, der solchen Übergang herbeigeführt hätte, ist auffindbar. Dieser rechtliche Charakter der Bistumsgüter ist ganz unbestreitbar. Daher haben auch die höchsten Hofdekrete vom 6. August 1830 und vom 28. Februar 1837 ganz korrekt für die Herrschaften Johannesberg, Freiwaldau, Friedeberg und Zuckmantel nebst Gütern Saubsdorf und Niklasdorf das Eigentumsverhältnis so festgelegt: freieigentümlicher Dotationskörper des Bistums Breslau. So sind die Güter gemäß der höchst instanzlichen Anerkennung durch Hofdekrete auf Anweisung des Obergerichts in Brünn eingetragen in den öffentlichen Grundbüchern zu Troppau. Euere Exzellenz wissen zu würdigen, wie streng und groß meine Amts- und Gewissenspflicht ist, alles abzuwenden, was auch nur die leiseste Verdunkelung dieser Rechtslage jetzt oder später herbeizuführen geeignet sein könnte. Mein Verlangen, den Intentionen der K. K. Landesregierung so weit wie möglich bei Verhandlungen entgegenzukommen, macht vor dieser Pflicht Halt.
Wenn nun bei einigen wenigen ganz minimalen Erwerbungen der allerjüngsten Jahrzehnte ein Schwanken eintrat, indem einigemale "Breslauer Bistumsfond österreichischen Anteils", dann wieder "Breslauer Bistumsfond" ohne Zusatz bei wenigen unbedeutenden Neuerwerbungen kleiner Parzellen genannt wird, so bleibt evident, daß zeitweiliges Schwanken im Ausdruck bei kleinen Neuerwerbungen jüngster Zeit wohl auf eine subjektive gewisse Unsicherheit in der Ausdrucksweise bei den dabei mitwirkenden Personen, keineswegs aber objektiv auf Änderung in Zugehörigkeit der uralten Dotation schließen läßt.
Die staatlicherseits anerkannten und unterfertigten früheren Inventare des Bistumsfondes, auch noch das Inventar meines Amtsvorgängers Fürstbischofs Kopp tragen den Titel "Breslauer Bistum". Erst bei der Übergabe am 17. Juli 1916 ist erstmalig, im Widerspruch mit meinem [sic] und des gesamten Domkapitels ernsten Gegenvorstellungen, mir ein Inventar mit dem Titel "Breslauer Bistumsfond österreichischen Anteils" vorgelegt. Eure Exzellenz kennen die Gründe, aus denen ich erklären mußte: als eidlich verpflichteter Hüter der Güter meines Bistums kann ich die Richtigkeit einer Neuerung nicht anerkennen, welche die stets als einheitliche Dotation meines Bistums bezeichneten Güter nun als nur zu einem Anteil des Bistums gehörig erscheinen lassen könnte.
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Nur das Bewußtsein meiner großen Verantwortung zwang mich dazu, in so bedeutsamem Augenblicke Verwahrung einzulegen.
Mit Absicht sage ich: "erscheinen lassen könnte". Denn nach den mir zu teil gewordenen Informationen lag und liegt es nicht in der Absicht der höchsten K. K. Staatsbehörden, eine solche Eigentumscharakterisierung, als sei nur der österreichische Bistumsanteil mit jenen Gütern dotiert, zur Geltung zu bringen. Ich bitte daher, den umstrittenen, durchaus unglücklich gewählten Ausdruck ganz fallen zu lassen. Die Gründe ergeben sich aus dem Obigen. Denn da der Diözesansprengel zwei Anteile umfaßt, einen in preußischer und einen in österreichischer Staatshoheit gelegenen, so ist der nächstliegende Sinn des Wortes "Bistumsfond österreichischen Anteils" der, als stehe dem Bischof von Breslau nur in seiner Eigenschaft als Oberhirt des österreichischen Anteils jener Güterbesitz und Gütergenuß zu: eine Auffassung, die unvereinbar ist mit den nachgewiesenen Rechtsverhältnissen, und die die verhängnisvollsten Folgen für das Gesamt-Bistum bei künftigen Eventualitäten haben könnte.
Unbestritten ist dabei, daß auf die Verwaltung der im Österreichischen belegenen Bistumsgüter die aus den österreichischen Gesetzen fließenden Verwaltungs- und Aufsichtsnormen, und nicht die preußischen Verwaltungs- und Aufsichtsnormen Anwendung finden. Die Auffassung, daß nur diese Zuständigkeit der staatlichen Behörden zu Verwaltungsakten betont werden soll, dürfte in dem hochgeneigten Schreiben Sr. Exzellenz des Herrn Ministers für Kultus und Unterricht vom 22. März 1916 ausgesprochen sein, das die einschlägigen "administrativ-rechtlichen Erwägungen" in den Vordergrund stellt, ohne über die Eigentumsfrage Zweifel zu erheben. Über diese Zuständigkeit des österreichischen, und nicht des preußischen, Staates in Verwaltungs-, Besteuerungs-, und Aufsichtsnormen hat kein Zweifel bestanden und besteht kein Zweifel. Aber zum Ausdruck dieser Zuständigkeit eignet sich nicht eine Bezeichnung, die so klingt, als sei damit das Grundeigentum der Güter selbst ausgeschieden aus der einheitlichen Dotation der Breslauer Mensa und übergegangen in das Eigentum des österreichischen Anteils.
Meine Bitte geht dahin, es möge bei den höchsten Orts 1830 und 1837 festgelegten korrekten Bezeichnungen verbleiben, während die vorgedachte Zuständigkeit der österreichischen Gesetze und Verwaltungsnormen für Verwaltung, Besteuerung und Aufsicht nach Analogie anderer in Österreich belegenen Bistumsgüter durch die stets unbestrittene Anerkennung und Übung genügend festgelegt ist. Nötigenfalls kann dies nochmals festgelegt werden, womit dann jeder Anlaß, den Zusatz "österreichischen Anteils" einzuführen, behoben sein und der Verzicht auf jenen Zusatz gewiß ganz unbedenklich werden dürfte.
An Euere Exzellenz gestatte ich mir die ergebenste Bitte zu richten, gegenwärtiges Schreiben gütigst bei den weiteren Verhandlungen benutzen zu wollen.
Genehmigen Euere Exzellenz den Ausdruck tiefer Verehrung, in der ich verbleibe
Euerer Exzellenz ergebenster
Dr. Adolf Bertram,
Fürstbischof von Breslau.
An Seine Exzellenz Herrn K. K. Landespräsident
Freiherrn von Widmann in Troppau.
Anmerkung. Abschrift obigen Schreibens wurde gleichzeitig an den Herrn Minister für Kultus und Unterricht in Wien abgesandt.
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IV.
Protest gegen die von der Regierung der Tschechoslovakischen Republik am 12. März 1919 eingeführte Zwangsverwaltung der Breslauer Bistumsherrschaften.
Oeffentlicher Protest.
Am 12. März 1919 hat die Regierung der Tschechoslovakischen Republik, ohne mir davon Nachricht zu geben, die in Sudetenland (Oesterreich-Schlesien) belegenen Herrschaften und Güter des Bistums Breslau in Zwangsverwaltung genommen. Meine fürstbischöfliche Kameraldirektion in Johannesberg-Jauernig hat der Gewalt weichen müssen.
Da diese Bistumsherrschaften und Bistumsgüter seit sieben Jahrhunderten und länger rechtmäßig erworbener Besitz des Fürstbistums Breslau und der Hohen Domkirche in Breslau sind, und als solcher die einheitliche Dotation der ganzen Diözese Breslau bildet, auch stets von allen Regierungen anerkanntes, in den Grundbüchern von Troppau eingetragenes unbestrittenes und vollkommen freies Eigentum des Bistums sind und in ununterbrochener Nutznießung des Fürstbischöflichen Stuhles stets sich befanden, so erhebe ich gemeinsam mit dem Domkapitel gegen die durch nichts gerechtfertigte Gewaltmaßregel in Ausübung meiner Amtspflicht öffentlich und feierlich Protest.
Diesen Protest erhebe ich zugleich namens meiner 3 3/4 Millionen Diözesanen, sowie namens aller von jeher aus den Bistumsgütern unterhaltenen und unterstützten kirchlichen und caritativen Anstalten meiner von der Ostsee bis Ungarn reichenden Diözese.
Ich bringe diesen Protest zur Kenntnis des Heiligen Apostolischen Stuhles und zur Kenntnis der zum Schutze der Rechte des Bistums verpflichteten staatlichen Behörden.
Nie und nimmer wird das katholische Volk meiner weiten Diözese bei diesem Gewaltakte sich beruhigen.
Recht muß Recht bleiben!
Breslau, den 17. März 1919.
Der Fürstbischof von Breslau.
Dr. Adolf Bertram.
Das Domkapitel zum heil. Johannes in Breslau.
Dr. Koenig. Dr. Stiller. Dr. Steinmann. Dr. Sprotte. Dannhauer. Dr. Augustin. Dr. Bergel. Dr. Buchwald. Dr. Nikel. Blaeschke. Wojciech. Freiherr v. Miltitz.
1)Die hier und im Folgenden angegebenen Wertschätzungen v. J. 1830 sind selbstverständlich viel zu niedrig gegenüber dem wirklichen Werte der Jetztzeit.
Empfohlene Zitierweise
Bertram, Adolf Johannes, Nachrichten über die in Oesterreich-Schlesien belegenen Bistumsherrschaften des Bistums Breslau., Breslau vom 17. März 1919, Anlage, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Dokument Nr. 3130, URL: www.pacelli-edition.de/Dokument/3130. Letzter Zugriff am: 27.04.2024.
Online seit 04.06.2012, letzte Änderung am 20.01.2020.