Prozess Suchomlinow

Wladimir Alexandrowitsch Suchomlinow, seit 1909 russischer Kriegsminister, musste das Scheitern der russischen Offensive in Ostpreußen zu Beginn des Ersten Weltkrieges verantworten. Im Sommer 1915 wurde er daher vom Zaren Nikolaus II. entlassen und aufgrund Spionageverdachts kurzzeitig inhaftiert. 1916 wurde ein Verfahren gegen Suchomlinow vor einem Kriegsgericht aufgenommen aufgrund des Verdachts auf Nachlässigkeiten in der Amtsführung und Hochverrats und er wurde inhaftiert. Aus gesundheitlichen Gründen wurde Suchomlinow im Herbst 1916 unter Hausarrest gestellt. Die Provisorische Regierung sprach ihn 1917 vom Verdacht des Hochverrats und der Spionage frei, doch es folgte eine erneute Anklage wegen mangelnder Kriegsvorbereitungen. Obgleich zu lebenslanger Haft verurteilt, wurde er 1918 aus Altersgründen wieder freigelassen, woraufhin er ins Deutsche Reich emigrierte.
Literatur
DAHLMANN, Dittmar, Rußland, in: HIRSCHFELD, Gerhard / KRUMEICH, Gerd / RENZ, Irina (Hg.), Paderborn u. a. 2009, S. 87-96, hier 90.
SUCHOMLINOW, Wladimir Alexejewitsch, Erinnerungen, Berlin 1924, S. 422-518.
Empfohlene Zitierweise
Prozess Suchomlinow, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 16059, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/16059. Letzter Zugriff am: 29.03.2024.
Online seit 07.11.2011.
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