Wolffs Telegraphisches Bureau

Der Verlags- und Nachrichtenunternehmer Bernhard Wolff gründete 1849 "Wolffs Telegraphisches Bureau" (WTB). Nach der Freigabe der Telegraphenlinien in Preußen für private Übermittlung veröffentliche Wolff per Telegramm empfangene Nachrichten sowie die Börsenkurse aus London und Paris. Schon kurze Zeit später wurde ein förmliches Korrespondenzbüro eingerichtet, das allen Berliner Zeitungen und Interessenten aus der Bank- und Handelswelt den Bezug der Nachrichten ermöglichte. Bald darauf wurde auch die Berichterstattung über außenpolitische Großereignisse aufgenommen. Aufgrund der wachsenden Konkurrenz zwischen den Nachrichtenagenturen schlossen WTB, die englische Nachrichtenagentur Reuters und die französische Nachrichtenagentur Havas Anfang 1870 den sogenannten "Kartellvertrag", in dem sie sich die Welt in verschiedene Nachrichtenbereiche einteilten.
1934 wurde WTB vom nationalsozialistischen Regime verstaatlicht und ging zusammen mit der "Telegraphen-Union" Alfred Hugenbergs in dem neu gegründeten "Deutschen Nachrichtenbüro" auf.
Literatur
BASSE, Dieter, Wolff's Telegraphisches Bureau 1849 bis 1933. Agenturpublizistik zwischen Politik und Wirtschaft, München u. a. 1991 (Kommunikation und Politik 21), S. 15-18, 247-250.
DUSSEL, Konrad, Deutsche Tagespresse im 19. und 20. Jahrhundert (Einführungen – Kommunikationswissenschaft 1), Münster 2004, S. 67-73.
Empfohlene Zitierweise
Wolffs Telegraphisches Bureau, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 25012, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/25012. Letzter Zugriff am: 20.04.2024.
Online seit 24.03.2010, letzte Änderung am 20.12.2010.
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