Dokument-Nr. 10629
Pacelli, Eugenio
an Bisleti, Gaetano
München, 25. Oktober 1921
Regest
Pacelli sendet Bisleti die Denkschrift des Fuldaer Bischofs Schmitt betreffend den Plan zur Gründung einer freien katholischen Universität in Fulda zurück. Der Nuntius hält dieses Projekt, das in der Vergangenheit bereits von Papst Pius IX. und dem deutschen Episkopat befürwortet wurde, an sich für sehr gut, fragt aber, ob und in welcher Weise es zum gegenwärtigen Zeitpunkt realisiert werden kann. Er sieht vor allem finanzielle Schwierigkeiten, die dem Vorhaben entgegenstehen, denn er schätzt es aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage im Deutschen Reich als wenig erfolgversprechend ein, das benötigte Geld in naher Zukunft durch Spenden aufbringen zu können. Der Nuntius verweist auf die großen finanziellen Schwierigkeiten der staatlichen Universitäten, was der vorbereitende Ausschuss zur Gründung einer "Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften bei der Universität Würzburg" bestätigt. Schmitt wünscht für die neue Fuldaer Universität dieselben Rechte wie öffentliche Universitäten und sieht in den Verhandlungen um das Reichskonkordat eine günstige Gelegenheit für eine Diskussion auf institutioneller Ebene. Der Nuntius verweist allerdings darauf, dass die Reichskonkordatsverhandlungen noch nicht begonnen haben und zuerst das Konkordat mit Bayern abgeschlossen werden soll. Selbst ein günstiger Ausgang desselben garantiert noch nicht, dass die Reichsregierung auf die Frage der Fuldaer Universität in den Reichskonkordatsverhandlungen eingehen wird, wobei, wie Schmitt richtig zugibt, davon auszugehen sei, dass die Verhandlungen in diesem Punkt sehr schwierig werden. Auch die Berufung auf die Bulle „De salute animarum" von 1821 schätzt Pacelli problematisch ein, da diese lediglich von Priesterseminaren spricht. Aus diesen Gründen ist es für ihn entgegen der Annahme Schmitts nicht leicht ersichtlich, dass die gewünschte Einrichtung völlig unabhängig von jeglicher Regierung bleiben könne. Aus diesen und ähnlichen Gründen bezeichnet der Nuntius den Beschluss der Fuldaer Bischofskonferenz vom 17.-20. August 1920 für verständlich, die Gründung einer katholischen Universität in Fulda auf bessere Zeiten zu verschieben und die Errichtung eines Instituts für scholastische Philosophie in Köln unterstützen zu wollen. Benedikt XV. lobte dieses Vorhaben gegenüber dem Kölner Erzbischof Karl Joseph Kardinal Schulte. Das Institut werde, wenn es wie geplant umgesetzt wird, den wichtigsten Zielvorstellungen des Fuldaer Bischofs entsprechen. Insgesamt teilt Pacelli die Einschätzung des Episkopats, die Gründung zu verschieben.Betreff
Progetto di erezione di una Università libera cattolica in Fulda
Non ho mancato di esaminare l'Esposto del Revmo Mons. Schmitt


Il proposito di fondare in Germania una Università libera cattolica


In primo luogo, la progettata fondazione incontrerà difficoltà gravissime per ciò che riguarda la parte fi-
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nanziaria. Se si rifletta, invero, da un lato, alle strettezze economiche

Mons. Schmitt ritiene altresì necessario che la S. Sede sin dal principio ottenga dallo Stato per l'erigendo Istituto il riconoscimento dei diritti spettanti alle pubbliche Università (ed eventualmente anche sussidi finanziari), e stima che una occasione assai propizia per il raggiungimento di que-
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sto fine sarebbero le trattative per il
nuovo Concordato




In vista di queste ed altre simili difficoltà è ben comprensibile che i Revmi Vescovi della Germania non abbiano creduto di poter per ora promuovere l'attuazione del progetto in parola, ma, – come si legge nel protocollo


2v
il piano della sollecita fondazione di un Istituto filosofico in Colonia



A mio subordinato avviso, conviene quindi senza dubbio tener presente quella idea, attendendo però che tempi più propizi ne permettano l'attuazione. Allora sarà utile ed opportuna la Esortazione Pontificia all'Episcopato domandata dal Vescovo di Fulda; nel momento presente essa non potrebbe invece produrre gli effetti desiderati.
Chinato umilmente al bacio della Sacra Porpora, con sensi di profondissima venerazione ho l'onore di confermarmi
Di Vostra Eminenza Reverendissima
Umilissimo Devotissimo Obbligatissimo Servo
+ Eugenio Arcivescovo di Sardi
Nunzio Apostolico
1↑Seitenzählung von den Editoren eingefügt.
2↑Hds. von Pacelli
eingefügt.