Dokument-Nr. 17272
Pacelli, Eugenio
an Gasparri, Pietro
Berlin, 01. Dezember 1928
Regest
Pacelli sendet angesichts der geplanten Romreise Theodor von Cramer-Kletts und des Generalsekretärs des Katholischen Akademikerverbands Deutschlands Franz Xaver Münch weisungsgemäß streng vertraulich einige allgemeine Informationen zum Verband. Dieser 1913 gegründete Verband setzt sich aus 190 Vereinen zusammen und deckt den gesamten deutschen Sprachraum ab. Ihr Präsident ist der hessische Finanzminister Kirnberger, ein hervorragender Katholik. Münch sprach im Rahmen des Magdeburger Katholikentags über Sinn und Zweck des Akademikerverbands und fasste dies kürzlich in der Kölnischen Volkszeitung zusammen. Der Verband versteht sich nicht als politische, wirtschaftliche oder kulturelle Bewegung, sondern er möchte dazu beitragen, die Grundlage zu schaffen, dass Katholiken dauerhaften in Politik, Wissenschaft und Kultur erfolgreich sind. Er möchte die Liebe zur Kirche fördern, den Autoritätsgedanken pflegen, das Ideal der katholischen Kultur vermitteln und die Errichtung einer katholischen Universität in Deutschland fördern. Er führte in diesem Sinne Veranstaltungen durch und gab Publikationen heraus. Während Pacelli manche Veröffentlichungen als lobenswert erachtet, sind andere wie das Buch über die Gottessehnsucht der Seele des Bonner Apologetikers Rademacher oder über das Wesen des Katholizismus des Tübinger Dogmatikers Adam zensurwürdig. Der Nuntius hebt hervor, dass dem Verband viele hervorragende und treue Katholiken angehören, vor allem unter den älteren Mitgliedern. Er attestiert ihm insbesondere für die ersten Nachkriegsjahre einen lebhaften religiösen Enthusiasmus. Mittlerweile scheint ihm allerdings die Kritik an der kirchlichen Autorität dominant zu werden, genauso wie eine Bewegung, die den Verband vom Volk und den wirklichen Problemen wie dem Verhältnis von Kirche und Staat oder Fragen der Ehe und Moral wegführt. Der Verband scheint die liturgische Bewegung zu sehr zu unterstützen, wenngleich sich diese Tendenz abzuschwächen scheint. Pacelli bedauert, dass die vom Verband organisierten Konferenzen und Diskussionen nicht dazu beitragen, katholische Ideen und Grundsätze zu klären. Die Berliner Ortsgruppe wollte in diesem Jahr den Würzburger Kirchenhistoriker Merkle, der dafür bekannt ist, mit seiner Kritik der Ausbildung junger Kleriker zu schaden, für einen Vortrag gewinnen. Münch reiste Berlin und erklärte, dass er selbst ein Freund und Bewunderer Merkles sei, dass der Heilige Stuhl aber nicht haben wolle. Der zweite Generalsekretär des Verbands Landmesser hielt im November in Berlin einen Vortrag über das Thema Christentum und Kapitalismus, der voller Unklarheiten war und in dessen Rahmen er eine Revision des Eigentumsbegriffs forderte, als ob die bisherige Lehre der Kirche falsch sei. Der Trierer Diözesanpriester Laros hielt einen Vortrag zur fehlbaren Kirche, der selbst dem Präsidium missfiel. Pacelli resümiert, dass der Verein, wenn er sein lobenswertes Ziel erreichen möchte, die katholischen Grundsätze mit größerer Einfachheit und Klarheit durch Theologen mit solider und sicherer Lehre ausbreiten muss.Betreff
Sulla Lega degli Accademici cattolici
Mi è pervenuto ieri il venerato telegramma cifrato N. 76, col quale l'Eminenza Vostra Reverendissima, dopo avermi significato che il Sig. Barone v. Cramer-Klett



Non essendo a me noto su quale punto speciale i sullodati Signori si propongono di intrattenere l'Augusto Pontefice, non posso che dare rispettosamente qui appresso alcune informazioni generali sulla Lega degli Accademici cattolici

Il Verband der Vereine katholischer Akademiker zur Pflege der katholischen Weltanschauung, fondato nell'anno 1913 (cfr. Kirchliches Handbuch für das katholische Deutschland


37v
cattolico, Segretario generale il menzionato
Mons. Francesco Saverio Münch.Quest'ultimo, il quale nel Congresso cattolico di Magdeburg






38r
Il Verband tiene giornate liturgiche in Maria-Laach












Del Verband fanno senza dubbio parte molti ottimi e fedeli cattolici, specialmente tra i membri più anziani. Nei primi anni dopo la guerra si notava in esso vivo entusiasmo religioso, come si rilevò specialmente nei grandi Congressi di Heidelberg


In particolare il Verband sembra favorire forse troppo il cosiddetto movimento liturgico

38v
denze, sebbene debbasi riconoscere che esse si
sono venute negli ultimi tempi mitigando. D'altra parte, fa difetto nella Lega il contatto
colla vita e coi problemi pratici dei cattolici, quali sono i rapporti fra Chiesa e Stato,
le questioni concernenti il matrimonio e la moralità, ecc. Ciò vale anche per l'ultimo Congresso degli Accademici tenuto in Costanza

Soprattutto poi è da lamentare che, mentre il Verband vorrebbe chiarire, come si è detto, le idee ed i principi cattolici, invece le conferenze e le discussioni da esso promosse lasciano molto a desiderare sotto questo riguardo. Si è anzi detto che nell'Akademikerverband si deve parlare oscuramente, altrimenti l'oratore è giudicato come superficiale (oberflächlich, Flachkopf). Nel corrente anno il gruppo locale di Berlino avrebbe voluto invitare per tenervi una conferenza il Sac. Dr. Merkle


39r
S. Sede non lo voleva; così l'invito non ebbe più
luogo.Il 13 Novembre scorso il Rev. Dr. Landmesser





Se il Verband vuole raggiungere il suo scopo e compiere veramente un'azione benefica ed efficace fra gli intellettuali, occorre che esso affermi con maggior semplicità e chiarezza i principi cattolici3 e che perciò scelga per consiglieri ecclesiastici teologi di solida e sicura dottrina. Tale non è, ad esempio, il Rev. Dr. Arnoldo Rademacher, professore nella Facoltà

39v
teologica dell'Università di Bonn

Chinato umilmente al bacio della Sacra Porpora, con sensi di profondissima venerazione ho l'onore di confermarmi
Dell'Eminenza Vostra Reverendissima
Umilissimo Devotissimo Obbligatissimo Servo
+ Eugenio Pacelli Arcivescovo di Sardi
Nunzio Apostolico
1↑Hds. vom Empfänger zusätzlich in roter Farbe unterstrichen.
2↑"Convinto ... nella
Germania" links entlang des Textkörpers hds. vermutlich vom Empfänger durch eine
senkrechte Linie markiert; "Università cattolica nella Germania" links des Textkörpers
hds. vermutlich vom Empfänger mit einer Raute in roter Farbe versehen.
3↑"affermi ... cattolici" hds. vermutlich
vom Empfänger durch Anführungsstriche versehen.