Dokument-Nr. 18473
Pacelli, Eugenio
an De Lai, Gaetano
[Berlin], 14. September 1925
Regest
Pacelli informiert den Sekretär der Konsistorialkongregation De Lai weisungsgemäß über mögliche Kandidaten für die Ernennung von Apostolischen Administratoren mit bischöflichem Charakter für die Diözesen des lateinischen Ritus in der Sowjetunion. Nach dem verspäteten Eintreffen der Weisung De Lais wandte sich Pacelli sub segreto an den Tiraspoler Bischof Kessler, der sich allerdings, wie der Nuntius erst später herausfand, in Kur befand, was zu weiteren Verzögerungen führt. Da der ehemalige Tiraspoler Bischof Zerr auf Wunsch des Prosekretärs der Kongregation für die Orientalische Kirche Sincero nach Rom reiste, um über die kirchliche Situation in Russland zu berichten, musste Pacelli auf dessen Rückkehr nach Berlin warten, um ihn zu befragen. Zerr wies den Nuntius auf den Rektor im Kloster zum Guten Hirten in Berlin-Marienfelde Maier hin, der sichere Auskünfte geben könne. Maier stammt aus der Diözese Tiraspol, wurde im Rahmen der russischen Oktoberrevolution zum Tode verurteilt und konnte nach Deutschland fliehen. Kessler, Zerr und Maier konnten allerdings lediglich Auskunft über Priester der Diözese Tiraspol geben. Zerr hörte allerdings während seiner Reise nach Moskau Positives über den Ehrenkanoniker des Domkapitels von Mogiljow Wasilewski und über den Administrator von Mogiljow Przyrembel, während der Dekan in Mogiljow Biełohołowy der kirchliche Geist fehlen soll. Kessler schlug neben den von De Lai genannten Priestern die beiden Generalvikare der Diözese Tiraspol Kruschinski und Feser vor. Sowohl Zerr als auch Maier sprachen sich uneingeschränkt positiv über Kruschinski aus, jedoch nicht über Freser, den auch der Kischinauer Pfarrer Glaser und Pfarrer Kappes ungünstig beurteilten, als sie noch in Berlin waren. Allerdings halten sich beide derzeit außerhalb des Deutschen Reichs aus, weshalb Pacelli sie nicht erneut befragen kann. Zerr schlug darüber hinaus den Pfarrer in Astrachan Baumtrog als idealen Kandidaten vor. Während Maier dieser Einschätzung zustimmte, beurteilte Kessler ihn negativ. Kessler und Zerr insistierten auf die deutsche Nationalität des Ordinarius der Diözese Tiraspol; durch einen polnischen Ordinarius, den die Gläubigen ablehnen würden, steige die Gefahr des Kommunismus. Im Laufe seiner Sondierungen erfuhr Pacelli, dass der ehemalige Leiter der vatikanischen Hilfsmission für Russland, der Steyler Missionar Gehrmann, ins Kloster Heiligkreuz im Kreis Neisse versetzt wurde. Da Gehrmann für zweieinhalb Jahre in Moskau lebte, bat Pacelli ihn zu sich, um Informationen über die Kandidaten zu erhalten, die Kessler, Zerr und Maier nicht einschätzen konnten. Gehrmann konnte dem Nuntius mehr oder weniger ausführliche Informationen über die Priester Przyrembel, Biełohołowy, den Moskauer Pfarrer Sloskāns, den Dekan in Kertsch Frison, den Administrator der Diözese Schytomyr Skalski, Kruschinski und Feser geben. Über Wasilewski und den ehemaligen Kuratus in Magdeburg Małecki konnte er nur sagen, dass er niemals etwas Negatives über sie hörte. Die anderen möglichen Kandidaten waren Gehrmann unbekannt. Pacelli erinnert daran, dass De Lai ihm erlaubte, weitere sich in Deutschland aufhaltende Personen zu den Kandidaten zu befragen. Ohne dies getan zu haben, übersendet der Nuntius der Weisung des Assessors der Konsistorialkongregation Rossi folgend auf der Basis der bisher gesammelten Informationen beiliegende Zusammenstellungen über die Kandidaten.Betreff
Nomina di Amministratori Apostolici per le diocesi di rito latino in Russia





Dal medesimo Mons. Zerr mi fu altresì indicato come atto a dare sicure informazioni il Rev. Sac. Nicola Maier

56v
Buon Pastore (Kloster vom
Guten Hirten


Tanto i Revmi Monsignori Kessler e Zerr, come il Sac. Maier hanno dichiarato di non poter fornire notizie se non circa i sacerdoti della diocesi
57r
di Tiraspol, essendo ad essi ignoti gli altri candidati.
Soltanto Mons. Zerr ha mi ha significato a voce aver egli sentito lodare durante il suo
passaggio per Mosca i sacerdoti Wasilewski


Siccome, poi, dal Revmo Mons. Kessler sono stati proposti anche altri due soggetti non inclusi nella lista inviatami dall'E. V., vale a dire i suoi Vicari Generali, Rev. Giuseppe Kruschinsky




57v
Agostino Baumtrog
I Revmi Monsignori Kessler e Zerr ritengono ad ogni modo necessario che l'Ordinario della diocesi di Tiraspol sia di nazionalità tedesca. "Censeo (così scrive Mons. Zerr) necesse esse, ut mittatur in Dioecesim Tiraspolensem Ordinarius nationis germanicae, cum character Dioecesis sit germanicus et adsint huius nationis in Dioecesi sacerdotes digni, eruditi et activi cum prudentia. Ordinarius nationis polonicae inveniet sensum algoris ubique. Vigentibus infaustis circumstantiis in Russia Ordinarius potest bene et fructuose laborare non aliter quam mutuo amore; si autem clerus stat adversus Ordinarium et cum clero populus, crescit communista in damnum Religionis".
Mentre stavo raccogliendo le
58r
suaccennate informazioni, sono venuto ad apprendere che il
Rev. P. Edoardo Gehrmann S. V. D.






Mi ero proposto di ricercare ancora, se mai vi fossero altre sicure ed attendibili persone fossero "residenti in Germania" (secondo quanto si disponeva nel prelodato Dispaccio dell'E. V.), che potessero essere utilmente interrogate; ma, avendo ricevuto dall'Eccmo Mons. Assessore


58v
rente l'ordine d'inviare quanto prima le richieste
informazioni, ho stimato mio dovere di trasmettere senz'altro quelle che mi è stato sinora
possibile di raccogliere. Sempre in conformità delle istruzioni impartitemi ho estratto
dalle lettere di ognuno degli informatori le notizie relative a ciascun candidato,
raccogliendole in separato foglio.Chinato