TEI-P5
Kirchliches. Unsere Diplomaten und die Katholikenverfolgung in Mexiko, in: Germania
Eine Protestversammlung der Katholiken von Bautzen in der in Gegenwart des Bischofs
Schreiber von Meißen P. Mariaur S. J. über die Vernichtung alles katholischen
Lebens in Mexiko sprach, sandte folgende Entschließung an den Reichsaußenminister Dr. Stresemann:
"Mit tiefster Empörung haben die Katholiken der Stadt Bautzen, um ihren Bischof versammelt, vernommen, in welch ungeheuerlicher, aller Zivilisation hohnsprechender Weise eine Gewaltregierung in Mexiko die elementarsten Menschenrechte der großen Masse ihrer Bürger, nur weil sie ihrem Katholischen Glauben nicht untreu werden wollen, mit Füßen tritt. Es berührt uns eigenartig, daß so oft die guten Beziehungen unseres Reiches zu Mexiko betont werden, aber keine Möglichkeit bestehen soll, auf diplomatischen Wege auf eine Beendigung dieser Verfolgungsmaßnahmen hinzuwirken, deren Tatsächlichkeit nicht mehr bestritten werden kann. Wir lassen uns nicht abweisen mit der Redensart, diese Verfolgung von Katholiken sei eine innere Angelegenheit eines fremden Staates. Wir erwarten vielmehr, daß der Außenminister des Deutschen Reiches jede Gelegenheit, vor allem beim Völkerbund, ausnützt, für die Rechte der Unterdrückten sich einzusetzen."
Online seit 20.01.2020.
Dokument-Nr. 19415
Kirchliches. Unsere Diplomaten und die Katholikenverfolgung in Mexiko, in: Germania
, Nr. 321, 14. Juli 1928
"Mit tiefster Empörung haben die Katholiken der Stadt Bautzen, um ihren Bischof versammelt, vernommen, in welch ungeheuerlicher, aller Zivilisation hohnsprechender Weise eine Gewaltregierung in Mexiko die elementarsten Menschenrechte der großen Masse ihrer Bürger, nur weil sie ihrem Katholischen Glauben nicht untreu werden wollen, mit Füßen tritt. Es berührt uns eigenartig, daß so oft die guten Beziehungen unseres Reiches zu Mexiko betont werden, aber keine Möglichkeit bestehen soll, auf diplomatischen Wege auf eine Beendigung dieser Verfolgungsmaßnahmen hinzuwirken, deren Tatsächlichkeit nicht mehr bestritten werden kann. Wir lassen uns nicht abweisen mit der Redensart, diese Verfolgung von Katholiken sei eine innere Angelegenheit eines fremden Staates. Wir erwarten vielmehr, daß der Außenminister des Deutschen Reiches jede Gelegenheit, vor allem beim Völkerbund, ausnützt, für die Rechte der Unterdrückten sich einzusetzen."