Dokument-Nr. 531
Pacelli, Eugenio
an Gasparri, Pietro
München, 02. August 1917
Regest
Pacelli berichtet über eine Denkschrift der Reichsregierung über die Zwangsdeportation belgischer Arbeiter nach Deutschland und die Heranziehung der Bevölkerung in den Etappengebieten zu Zwangsarbeiten fern ihres Wohnorts. Die Reichsregierung ist der Auffassung, dass sie bei diesen Maßnahmen die Haager Landkriegsordnung beachtet habe. Sie behauptet erstens, dass Personen, die körperliche Arbeiten nicht gewohnt seien, nur im Notfall zu solchen herangezogen würden; Geistliche seien von diesen Arbeiten ausgeschlossen. Zweitens würden Arbeiter wenn möglich in der Nähe ihres Wohnorts beschäftigt, um ein Überschreiten der belgisch-französischen Grenze zu vermeiden. Drittens seien gute Unterkunft, Verpflegung, ärztliche Behandlung und geistliche Versorgung sichergestellt. Pacelli regt an, die Denkschrift im "Osservatore Romano" zu veröffentlichen und kündigt einen ausführlichen Bericht an.[Kein Betreff]






1↑Protokollnummer rekonstruiert aus Protokollbuch.
Empfohlene Zitierweise
Pacelli, Eugenio an Gasparri, Pietro vom 02. August 1917, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Dokument Nr. 531, URL: www.pacelli-edition.de/Dokument/531. Letzter Zugriff am: 02.05.2025.Verlinkte Schlagwörter
- Deportationen von belgischen Arbeitern während des Ersten Weltkriegs4015
- Etappe5006
- Haager Konventionen vom 18. Oktober 19078003
- L'Osservatore Romano15007
- L'Osservatore Romano, Veröffentlichung des Memorandums über die Deportationen von belgischen Arbeitern24033
- Reichsregierung (1917-10-25 – 1918-10-04) Kabinett Hertling18026